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Auf Umwegen ins Herz

Auf Umwegen ins Herz

Titel: Auf Umwegen ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Saxx
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sexy, Single.
    „Nö, aber Spaß hatten wir trotzdem. Ich konnte meine Cousine überreden, mich zu begleiten, und wir hatten eine nette Unterhaltung mit zwei Busfahrern.“
    Ich prustete laut los. „Wie jetzt? Im Bus?“
    „Nein, im Lokal. Die hatten ihren freien Tag und wollten ordentlich auf den Putz hauen.“
    „Und waren sie dabei erfolgreich?“
    „Ich denke, ihr Plan für den Abend sah anders aus.“ Sie zwinkerte mir zu. „Aber wir haben uns echt nett unterhalten.“ Sie nippte an ihrer Flasche. „Genug von mir – wie war’s bei dir?“
    „Katastrophal!“
    „Wie jetzt?“
    „Ich hab mich bis auf die Knochen blamiert und mich verhalten wie ein sabbernder Teenie, der seinem Star gegenübersteht.“
    „Jana, ich versteh nur Bahnhof.“
    Bis ins kleinste Detail erzählte ich ihr von meinem peinlichen Nachmittag und wartete dann auf ihr Statement.
    „Also jetzt noch mal im Klartext: Du hasst ihn, aber er ist äußerst attraktiv, und du hast dich … in ihn verknallt?“
    „Oh Mann … nein! Also … nein, ich hab mich doch nicht in ihn verknallt. Aber du müsstest ihn sehen. Der sieht aus … wie ein Model! Der Mann ist so heiß – ich kann mich nicht erinnern, je einen so attraktiven Mann gesehen zu haben.“
    „Hast du ein Foto von ihm gemacht?“
    „Bist du vollkommen übergeschnappt?“ Ich tippte mir an meine Schläfe. „Wie hätte ich das denn anstellen sollen? ‚Würdest du bitte kurz für ein Foto lächeln, ich will dich meiner Freundin zeigen?’ Ich denke, ich hab mich genug blamiert, da konnt ich es mir getrost sparen, ihn mit dem Smartphone abzulichten.“
    „Naja, vielleicht hättest du es irgendwie unauffällig …“
    „Nein, hätt ich nicht! Wie denn? Wann denn? Er saß mir direkt gegenüber und sah mich die ganze Zeit mit seinen irrsinnig blauen Augen an. Er blickte mir … wie sagt man so schön … bis in die Seele. Ich bin mir sicher, hätt ich nur daran gedacht, ihn heimlich zu fotografieren, er hätte es in meinen Augen gelesen.“
    Isa schnaubte, dann lachte sie laut los. Verwirrt sah ich sie an und wartete, bis sie sich einigermaßen beruhigt hatte. „Würdest du vielleicht so nett sein und mir sagen, weshalb du mich ausgelacht hast?“
    „Jana, Süße, ich lache dich nicht aus. Und ich denke sehr wohl, dass du total in ihn verknallt bist. ‚Er sah mir bis in die Seele.’“, äffte sie mich nach.
    „Na, du bist mir ja ne schöne Hilfe. Da komm ich zu dir, weil ich hören wollte, dass ich mich nicht blamiert hab, und dass er nach wie vor ein Idiot ist. Und dann fällst du mir so in den Rücken.“ Doch jetzt konnte auch ich ein Schmunzeln nicht zurückhalten.
    „Also, ich bin ja gespannt, was das mit euch beiden noch wird,“ lächelte meine Freundin zurück.
    Mit uns beiden wird es garantiert nichts, damit das mal klar ist! Denn ich werde nicht zulassen, dass mich schon wieder ein Mann verarscht, wie Georg es das letzte Jahr getan hat. Und ich werde schon gar nicht zulassen, dass mich Julian ein zweites Mal fallen lässt wie eine heiße Kartoffel. Punkt!

Kapitel 4

    Der Kraftprotz und mein K. o.

    Der Montagvormittag verlief so stressig wie jede Woche, und darüber war ich ganz froh. So war ich mit meinen Gedanken von Julian abgelenkt und konzentrierte mich voll und ganz auf meine Arbeit.
    Der Verlag, für den Isa und ich arbeiteten, veröffentlichte Hochglanzmagazine, für die ich, gemeinsam mit vier anderen Grafikern, für das Layout zuständig war. Isa saß in der Redaktion und schrieb die Lifestyle- und Modeartikel. Mein Büro war das letzte am Ende eines langen Ganges, und, da ich neben dem Setzen der Seiten auch noch für die Seiteneinteilung, die Anzeigenverwaltung und einige andere organisatorische Dinge verantwortlich war, musste ich es nicht mit meinen Grafikkollegen teilen. Welch herrliche Privilegien!
    Gegen elf Uhr saß ich gerade über der Doppelseite zu einem neuen Feng-Shui-Berater in der Stadt und schwankte noch zwischen zwei Farben für die Überschrift, als sich Isa über meine Schulter beugte und sich am Teller, der vor mir stand, bediente.
    „Ich wuschte, du hascht noch Schokolade übrig“, erklärte sie ihren Überfall.
    „Ist es schon wieder so weit? Brauchst du was zur Beruhigung?“
    Unser Chef war ein ziemlicher Hitzkopf, und nicht selten kam es vor, dass ihm etwas gegen den Strich ging – manchmal nur eine Kleinigkeit. Der Erstbeste, der ihm über den Weg lief, wenn er schlechte Laune hatte, bekam diese dann ab. Und da Isas Büro

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