Auf Umwegen zum Glück (German Edition)
leicht seine Schulter. „Flavio, ich kann mir ebenfalls nichts Schöneres vorstellen, als jeden Morgen neben Dir aufzuwachen - aber Du weißt doch, dass ich ein Kind von einem anderen Mann erwarte. Lass uns das Glück genießen, solange es anhält.“ Er schüttelte verwirrt den Kopf und beugte sich zu mir herüber. „Ja, hast Du es denn immer noch nicht begriffen: Ich liebe Dich, ich begehre Dich schon von dem Tag an, an dem ich Dich das erste Mal gesehen habe. Ich bin so froh, dass ich Dich kennen gelernt und gefunden habe. Du bist für mich etwas ganz Besonderes, Du bist für mich die wunderbarste Frau der Welt! Und nicht nur für mich. Meine Kinder vergöttern Dich und können es kaum abwarten, Dich wiederzusehen. Für mich waren die vergangenen Stunden die schönsten seit langer Zeit. Und, erinnerst Du Dich an meinen Schwur in der Kapelle? Seit dieser Zeit wissen wir doch beide, dass wir zusammen gehören“. Mit einem Kuss versiegelte er meinen Mund und schloss mich ganz fest in seine Arme.
Ich war unfähig, auch nur einen Muskel zu bewegen. Zärtlich ließ er seine Finger über meine Wange gleiten. Sanft erforschte er meine Lippen und liebkoste sie mit seiner Zungenspitze. Sein Kuss wurde leidenschaftlicher. Er saugte an meiner Unterlippe. Ein wohliger Seufzer entrang sich meiner Brust. Ich legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Ich gab mich ganz seinen suchenden Händen hin, während die Lust mich zu übermannen drohte. Mit spielerischer Vertrautheit dehnten wir unser Liebesspiel genussvoll in den Stunden des Morgenlichts weiter aus. Ich konnte meinen Körper nicht mehr bezähmen. Ein heftiger Schauder erfasste mich, laut keuchend drängte ich mich ihm entgegen. „Langsam“, murmelt er, „wir werden es langsam angehen lassen, ich will Dich voll und ganz spüren.“ Er streckte die Hand aus und strich sanft über die Haare in meinem Schoß. Ich bewegte mich nicht. Seine Finger glitten tiefer und fanden meine feuchten Lippen. „Ah!“, keuchte ich. Ich schmolz dahin und konnte mich nicht mehr beherrschen. Ich explodierte. Ein Schrei der unverhohlenen Lust erfüllte den Raum, in den Flavio einfiel. “Oh Livi!“, hauchte er, „ich liebe Dich so sehr! Ich lass Dich nie wieder los.“ Er bettete meinen Kopf auf seine Brust. Ich schloss die Augen. Allmählich beruhigten sich unsere Atemzüge.
Wir waren wohl eingeschlafen. Ich wurde dadurch wach, dass mein Magen unanständig laut knurrte. Hungrig schaute ich mich um. Das Frühstück stand auf der anderen Seite des Bettes. So leise als möglich rollte ich mich aus dem Bett, schlich zum Beistelltisch und biss herzhaft in einen Toast, als Flavio anzüglich lachte. „Sex macht hungrig!“ Er war die ganze Zeit wach gewesen und hatte mir belustigt zugeschaut. „Gemeiner Kerl“ war alles, was mir einfiel. Er kroch unter der Bettdecke hervor, zog seine Boxershorts an und frühstückte mit mir in aller Ruhe, als sei es das Natürlichste auf der Welt. „Kennst Du den Spruch: Wer nie sein Brot im Bette aß, weiß nicht, wie Krümel pieken?“ „Nun“ grinste er schelmisch, „ich hoffe, dass ich das Gefühl noch öfter erleben werde. Möchtest Du noch etwas oder kann ich abräumen?“ Vor Verblüffung blieb mir der Mund offenstehen. „Abräumen?“ Er zog mit dem Tablett ab. Nur am Rande bekam ich mit, dass er ein Taxi rief. Was denn jetzt? „Schatz, ich fahre schnell zum Umziehen nach Hause, sage im Büro meine Termine ab und bin in einer Stunde wieder hier!“ Kurz darauf fiel die Tür zu. „Ach, wenn doch Tessa hier wäre, sie könnte mir bestimmt einen Rat geben!“ Ich döste nicht länger vor mich hin, hüpfte aus dem Bett und huschte ins Bad.
Flavio war ein bekannter Rechtsanwalt und Strafverteidiger, genau wie sein Vater. Im Büro angekommen, durchforstete er seinen Terminkalender, bat seine Sekretärin zu sich und gab ihr den Auftrag, sämtliche Termine an seinen Stellvertreter weiterzugeben. Anschließend holte er den Wagen aus der Garage, raste er nach Hause, führte einige Telefonate, zog sich um, und war kurz darauf wieder bei Livi.
Flavios Heiratsantrag
Die Tür ging auf und wieder zu. Woher hatte er denn den Hausschlüssel? Mich wunderte gar nichts mehr. Kein Laut war zu hören. Mein Herz tanzte einen Galopp. Plötzlich drang leises Stimmengemurmel an mein Ohr und immer wieder „Pst, pst.“ Ich meinte auch, Huschen von Sandalen zu hören. „Was war da nur los?“ Noch feucht vom Duschen hüllte ich mich ins Badetuch,
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