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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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abscheulich ich diese Maßnahmen, zu denen Sie mich treiben, persönlich auch finden mag – und wie unglückselig sie sich auch immer auf Ihre Eltern auswirken mögen.«
    Honors Muskeln zitterten vor Haß. Sie bog im Schoß die Finger zu Krallen und spürte, wie sich ihre Lippen öffneten, um ihrem Gegenüber ihre Erwiderung ins Gesicht zu spucken, doch die gleichmütige, kühle Stimme eines anderen kam ihr zuvor.
    »Ich schlage vor, daß Sie über diese Drohung noch einmal nachdenken, Mr. Hauptmann«, sagte Alistair McKeon.
    Die plötzliche Unterbrechung kam so vollkommen unerwartet, daß Honor sich ihm erstaunt zuwandte. Das Gesicht des Eins-O war nicht mehr maskenartig, sondern verkrampft vor Wut, die grauen Augen darin hart, und Hauptmann sah ihn an, als ob er ein Möbelstück sei, dessen Anwesenheit der Magnat vergessen hatte.
    »Ich bin es nicht gewöhnt, mir von uniformierten Lakaien Ratschläge erteilen zu lassen«, sagte er verächtlich.
    »Dann gewöhnen Sie sich mal lieber daran«, antwortete McKeon im gleichen Tonfall. »Seit Sie sich in diesem Besprechungsraum befinden, haben Sie hartnäckig versucht, Commander Harringtons Handlungen als persönliche Angriffe gegen Sie selbst hinzustellen. Dabei haben Sie nicht nur sie herabgewürdigt, sondern auch die Navy und die Erfüllung unserer Pflicht gegenüber der Krone. Sie haben darüber hinaus klargestellt, daß weder das Gesetz noch Ihre Verpflichtungen gegenüber dem Gesetz Ihnen so wichtig sind wie Ihr ach so wertvoller Ruf. Trotz Ihrer berechnenden Unverschämtheit hat die Kommandantin Höflichkeit und Respekt aufrechterhalten, doch als sie sich weigerte, ihre Pflicht als Offizier der Königin zu ignorieren oder zu vernachlässigen, um Ihren Forderungen nachzukommen, hielten Sie es nicht nur für angebracht, sie zu bedrohen, sondern auch noch den Lebensunterhalt ihrer Eltern.«
    Aus den Augen von Honors Erstem Offizier blitzte Verachtung. »Daher warne ich Sie, Sir, daß ich bereit bin, dies vor jedem Gericht auszusagen.«
    » Gericht ?« Hauptmann lehnte sich erstaunt zurück, und trotz ihrer Wut war Honor beinahe ebenso erstaunt wie er. Was hatte McKeon …?
    »Jawohl, Sir, ein Gericht, vor dem Ihre beharrlichen Versuche, Ihrer Majestät Navy zur Vernachlässigung ihrer Pflichten zu zwingen, ohne Zweifel als Beweise für Ihre Beteiligung an Hochverrat und Mord gesehen werden.«
    Absoluter Schock füllte den Besprechungsraum mit Schweigen, nachdem McKeons kalte, harte Stimme verstummt war. Hauptmann erbleichte vor Unglauben, doch dann verdunkelte sich sein Gesicht erneut.
    »Sie sind ja wahnsinnig! Sie haben den Verstand verloren! Es gibt kein …«
    »Mr. Hauptmann«, unterbrach McKeon das Wettern des Magnaten, »vor siebenundvierzig Stunden wurden einundsechzig Polizisten der Eingeborenenschutztruppe bei der Erfüllung ihrer Pflicht getötet oder verletzt. Sie wurden von Fremdweltlern ermordet, die den medusianischen Eingeborenen verbotene Drogen verkauft haben. Das Laboratorium, in dem diese Drogen hergestellt wurden, erhielt seine Energie über eine unautorisierte Anzapfung im orbitalen Ersatz-Energiekollektor der Enklave Ihrer Majestät Regierung auf Medusa. Diese Anzapfung, Mr. Hauptmann, wurde von Navyangehörigen entdeckt. Wie wir vor noch nicht acht Stunden zweifelsfrei feststellten, ist die Anzapfung nicht installiert worden, nachdem sich der Kollektor in der medusianischen Umlaufbahn befand; sie wurde bereits installiert, als der Kollektor montiert wurde – in einer Fabrik des Hauptmann-Kartells!«
    Hauptmann starrte ihn sprachlos an. McKeon fuhr im gleichen, durch die Zähne geknirschten Tonfall fort: »Da diese Anzapfung einen unumstößlichen Beweis darstellt, der Ihr Kartell oder Angestellte des Kartells mit den Drogengeschäften verbindet und damit auch dem Mord an den Beamten, können Ihre unverhohlenen Versuche, die offizielle Aufmerksamkeit von Ihren Geschäften abzulenken, nur als Versuch aufgefaßt werden, Schuld zu verbergen – und zwar entweder Ihre eigene oder die Ihrer Angestellten. In beiden Fällen wäre der Straftatbestand der Mitwisserschaft erfüllt und würde Sie daher persönlich zumindest der Beihilfe zum Mord schuldig machen. Und ich darf Sie daran erinnern, daß unter den Gesetzen dieses Königreiches der Gebrauch von Eigentum Ihrer Majestät in einem Kapitalverbrechen als Hochverrat gilt – insbesondere, wenn dabei Beamte der Krone ums Leben kommen. Ich schlage daher respektvoll vor« – er klang nicht im

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