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Auf vier Pfoten zur Millionenbeute

Titel: Auf vier Pfoten zur Millionenbeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Trotzdem hast du Recht, Karl. Über unsere Pläne verlieren wir nachher kein Wort. Außerdem wissen wir noch nichts über die Mafia-Typen, die angeblich in der Stadt sind.«
    Â»Wie denn? Was denn?«, rief Klößchen. »Ich weiß davon gar nichts.«
    Â»Du warst dabei«, sagte Tim, »als ich’s vorhin in der Freistunde erzählt habe. Du lagst neben mir im Gras.«
    Â»Aber ich habe gepennt. Zwischen neun und zehn vormittags schlafe ich doch immer. Egal, wo ich bin.«
    Â»Und ich dachte schon«, seufzte Gaby, »er hätte mal zugehört ohne lästige Zwischenfragen.« Sie wandte sich Tim zu. Ȇbrigens ergibt sich da ein kleines Problem. Wir sollten Nicoline nicht sagen, dass wir unsere Picknick-Verpflegung bei Frank kriegen.«
    Gemeint war Frank Bieler, der vor einem halben Jahr in der Altstadt ein Bistro eröffnet hatte. Frank war ein vorzüglicher Koch und legte Wert auf junge Gäste – ab elfeinhalb aufwärts –, solange sie sich gesittet benahmen. Viele Oberschüler, Jungmanager, Sportvereinstrainer, Theaterschauspieler und auch die Typen vom hiesigen Rundfunk verkehrten bei ihm. An TKKG hatte Frank einen Narren gefressen.
    Tim wusste sofort, was Gaby meinte.
    Auch Karl nickte verständig.
    Nur Klößchen hatte wieder mal null Durchblick.
    Â»Wieso?«, meinte er. »Schmeckt ihr sein Futter nicht? Ich liebe seine Schokoladen-Cremes. Sie sind fast so gut wie die Kakaoprodukte meines Vaters. Und der ist der größte Schokoladenfabrikant aller Zeiten.« Er bekräftigte das, indem er sich den Magen rieb. Dann schüttelte er den Kopf. »Nicoline spinnt.«
    Â»Es geht nicht um Frank als Koch«, sagte Tim, »sondern um seinen Ruf als Privatmensch. Und damit bin ich schon beim Thema. Ich sage nur: Mafia!«
    Klößchen staunte. »Frank? Das hätte ich ihm nicht zugetraut.«
    Â»Nicht Frank«, stellte Tim richtig, »sondern sein Bruder. Der ist zwei Jahre älter, also 36 und heißt Heinz-Otto. Statt was Anständiges zu lernen wie Frank, ist Heinz-Otto vor sechs Jahren nach Mailand gegangen – und dort in die Unterwelt, zur Mafia.«
    Â»Mafia«, nickte Klößchen. »Sie wird sehr gelobt. Abernur von Ganoven. Die Polente ist da anderer Meinung. Aha, jetzt checke ich den Zusammenhang. Nicoline kann als Polizeipräsidententochter unmöglich die Schoko-Creme eines Kochs zu sich nehmen, dessen Bruder zur Mafia gehört.«
    Â»Was natürlich Unsinn ist«, sagte Gaby. »Denn Frank kann nichts für seinen Bruder, ist nicht für dessen Taten verantwortlich. Aber wie das so ist: Ein schwarzes Schaf in der Familie färbt auf die anderen ab. Nicoline darf nicht in Franks Bistro. Ihr Vater hat’s verboten.«
    Â»Aber du darfst«, sagte Klößchen – und war überrascht über seine Erkenntnis. Immerhin handelt es sich bei Gabys Vater um den bekanntesten Kripokommissar der Stadt.
    Â»Allerdings«, erwiderte Gaby. »Mein Vater hat Frank vernommen – und ist von seiner Ehrlichkeit überzeugt. Auch Heinz-Otto scheint kein Gewalttäter zu sein, sondern mehr ein Finanzgauner, ein Geldwäscher. Jedenfalls fließt dabei kein Blut.«
    Â»Um noch den Rest zu berichten«, sagte Tim. »Heinz- Otto hat seinen Job hingeworfen, nämlich bei der Mafia gekündigt. Er macht nicht mehr mit. Aber das geht nicht so einfach. Wer bei denen hinter die Kulissen geguckt hat, den entlässt nur der Tod aus seinem Amt. Heinz-Otto ist deshalb untergetaucht. Und die Mafia jagt ihn. Angeblich sind gedungene Mörder hinter ihm her. Angeblich sind sie hier in der Stadt. Denn es wäre ja möglich, dass Heinz-Otto in seine alte Heimat zurückkehrt. Frank sagt, seit Weihnachten habe er nichts von seinem Bruder gehört. Sagt er. Man kann das glauben oder nicht. Hehnstedt glaubt es nicht und befürchtet, bei uns hier könnte sich eine Art Mafia-Krieg abspielen. Deshalb – und weil es sich um Franks Bruder handelt, werden wir eingreifen. Logo, dass Nicoline davon kein Sterbenswörtchen erfahren darf.«
    Â»Wir gegen die Mafia.« Karl grinste. »Die Ganoven tun mir Leid.«
    Â»Aber bevor es zur großen Schlacht kommt«, sagte Gaby, »machen wir unser Picknick. Heute. Ich habe bei Frank bestellt: fünf kleine Pizzen, fünf kleine Sandwiches, fünfmal Fruchtcreme und fünf Flaschen Limonade.Um 14.30 Uhr ist alles wohl verpackt

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