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Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Titel: Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maclean
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allem Anschein nach nicht allein auf Nick gesetzt hatte, um seine Schwester aufzuspüren.
    Die Worte des Entführers brachten Georgiana dazu, sich noch verbissener zu wehren. Sie stampfte so heftig mit den Füßen auf den Boden der Hütte, dass Nick fürchtete, die morschen Dielen würden nachgeben.
    Wie es aussah, wäre es den beiden nur recht, von ihrem widerspenstigen Fang befreit zu werden. Vorausgesetzt, der Preis stimmte. Nick seufzte. Amateure .
    „Und?“, flüsterte es an seiner Schulter.
    Natürlich .
    Er hätte sich denken können, dass Isabel ihm folgen würde. Trotzdem war er wütend. „Worum hatte ich dich gebeten?“
    „Ich …“
    „Nein, Isabel. Sag mir, worum ich dich gebeten habe.“
    „Ich bin kein kleines Kind, Nick.“
    „Nein? Du scheinst aber auch nie zu tun, was man dir sagt.“
    „Hast du allen Ernstes geglaubt, ich würde dich alles allein machen lassen?“
    „Und hast du dir schon mal überlegt, dass es die Sache nicht einfacher macht, wenn ich mir auch noch um dich Sorgen machen muss?“
    Überrascht sah sie ihn an. „Warum solltest du dir Sorgen um mich machen? Ich kann sehr gut allein auf mich aufpassen.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich bin es leid. Bleib hier, wenn es denn sein muss. Aber versuch dich herauszuhalten, verstanden?“
    „Was hast du vor?“, flüsterte Isabel hinter ihm, als er um die Hütte herum zur Tür ging, doch er tat, als hätte er nichts gehört.
    Zeit, diesem albernen Spielchen ein Ende zu machen.
    Und Isabels Zorn auf sich zu ziehen.
    Aber darüber würde er sich erst Gedanken machen, wenn es so weit war.
    Er trat an die Tür und klopfte dreimal kräftig. „Aufmachen, meine Herren. Ich will das Mädchen und gehe hier nicht ohne sie weg. Wie wäre es, wenn wir uns in Ruhe unterhalten?“
    Seinen Worten folgte Stille, und als Nick sich umdrehte, sah er Isabel dicht hinter sich. Der Mund stand ihr offen vor Schreck. Er hob eine Braue. „Ich komme gern ohne Umwege ans Ziel.“
    „Das sehe ich“, sagte sie und klappte den Mund wieder zu.
    Die Tür ging auf, Isabel stockte der Atem, und Nick sah sich einer Pistolenmündung gegenüber. Er besann sich einen Moment, musterte dann den unerfreulichen Gesellen, der eine Wollmütze auf dem Kopf und eine recht bedrohlich aussehende Pistole in der Hand hatte. „Nun ja“, sagte er, „meint ihr nicht auch, dass wir das ohne Waffen regeln können?“
    Der zweite Mann, der ein kleines Stück hinter dem mit der Wollmütze stand, grinste ein grauzahniges Grinsen und deutete auf Nicks Pistole. „Ha, ha. Sagt der Richtige.“
    Nick warf einen Blick auf seine Waffe, sah dann wieder hoch. „Stimmt allerdings. Nun, dann lasst es uns zumindest ohne Blutvergießen versuchen.“ Der Mann zuckte gleichgültig die Schultern, was Nick als gutes Zeichen wertete. „Wie viel zahlt er euch?“
    „Keine Ahnung, wen Sie meinen.“
    Nick verengte die Augen. „Stellt euch nicht dümmer, als ihr seid. Wie viel zahlt euch der Duke of Leighton, damit ihr ihm seine Schwester zurückbringt?“
    „Hundert.“ Wollmütze schaute erst Grauzahn an, dann Nick. „Pro Nase.“
    „Woraus ich schließe, dass er euch zusammen einhundert Pfund zahlt, aber ich will nicht kleinlich sein. Ich gebe euch zweihundert Pfund, wenn ihr das Mädchen hierlasst und Leighton eine Nachricht überbringt.“
    Die Entführer sahen sich an, dann Georgiana, dann Nick. Dumm waren sie wirklich nicht. „Was für’ne Nachricht?“
    „Richtet ihm aus, dass St. John seine Schwester hat.“
    „Das is’ alles?“
    „Das ist alles.“
    Wollmütze schien über Nicks Angebot nachzudenken, dann wedelte er kurz mit seiner Pistole. „Und wo is’ der Zaster?“
    „Rock?“, rief Nick, ohne die beiden aus den Augen zu lassen.
    Zwischen den Bäumen bewegte sich etwas, und kurz darauf stand Rock neben ihm. „Da bin ich.“
    „Nimm den beiden Herren ihre Waffen ab und geleite sie vom Anwesen. Wenn ihr an der Straße seid, gibst du ihnen Geld und sagst ihnen, sie sollen sich zum Teufel scheren.“
    Rock nahm die beiden Männer in Augenschein, die wiederum ihn mit großen Augen anstarrten. Er streckte die Hand aus, und Wollmütze trennte sich anstandslos von seiner Pistole. Rock grinste Nick an. „Mit Vergnügen.“
    Dann packte Nick sich Wollmütze und stieß ihn so heftig gegen die Wand der Hütte, dass es den armen Mann von den Füßen riss. „So, und jetzt hört mal gut zu: Wenn ihr euch noch einmal hier blicken lasst, mache ich von meiner Pistole Gebrauch. Und

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