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Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Titel: Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maclean
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Stimme steigerte sich zu einem Donnerschlag. „Wie kannst du allen Ernstes erwägen, mich nicht zu heiraten?“
    Seine Worte hallten noch eine Weile nach, und Tränen schossen Isabel in die Augen. Sogleich reute ihn seine Unbeherrschtheit. „Isabel“, sagte er sanft und streckte die Hand nach ihr aus. Am liebsten hätte er alles zurückgenommen.
    Abwehrend hob sie die Hand. „Nein.“ Damit wandte sie sich an Leighton. „Wenn das die Wahl ist, vor der ich stehe, Euer Gnaden, entscheide ich mich selbstverständlich für das, was am wenigsten Schaden über Townsend Park bringt.“
    Der Duke räusperte sich. „Falls das stimmt, was St. John gesagt hat, muss ich – als Gentleman – darauf bestehen, dass Sie ihn heiraten, Lady Isabel.“
    Sie nickte stumm.
    „Ich werde nach einem Geistlichen schicken.“
    Wieder nickte sie, die Lippen fest zusammengepresst, als müsse sie die Tränen zurückhalten. Und dann rannte sie hinaus. Selten war Nick sich so dumm vorgekommen. „Verdammt, Leighton!“, fuhr er seinen Freund an. „ Ich werde nach dem Geistlichen schicken!“
    Als ob es darauf ankäme.
    Er wollte ihr hinterhereilen, ihr alles erklären.
    Sich entschuldigen.
    Alles ihm Mögliche tun, um sie zurückzugewinnen.
    „Ich würde das an deiner Stelle nicht tun“, ließ sich der Duke vernehmen.
    Nick fuhr herum. „Danke für deinen Rat. Du hast ja heute auch ein wahres Händchen mit Frauen.“
    „Sie wird zurückkommen.“
    „Da wäre ich mir nicht so sicher. Sie ist anders als andere Frauen.“
    „Was du nicht sagst.“
    Nick ließ sich in einen der Sessel fallen und stützte das Kinn in die Hände. „Ich bin ein Idiot.“
    Leighton nahm ihm gegenüber Platz, zückte sein silbernes Zigarrenetui und zündete sich eine Zigarre an. „Wenn du meinst.“
    Nick sah auf. „Und du bist auch einer, nur dass du es weißt.“
    „Kann schon sein.“ Leighton seufzte. „Gottverdammt, schwanger. Sie ist gerade mal siebzehn, hat noch nicht einmal debütiert!“
    „Du kannst sie nicht für immer verstoßen.“
    „Nein … aber für eine Weile.“
    „Sie ist ein gutes Mädchen, Leighton. Sie hat deinen Zorn nicht verdient.“
    „Ich will jetzt nicht an sie denken“, beschied er in einem Ton, der keine Widerrede duldete. Eine Weile herrschte Schweigen. „Du hast dich also in diese Furie verliebt“, meinte er dann.
    Nick lehnte sich zurück und blickte zur Decke. Natürlich war er in sie verliebt. Wie sollte es anders sein? Nie zuvor war er einer so bemerkenswerten Frau begegnet. „Der Himmel stehe mir bei, aber das habe ich, tatsächlich.“
    „Will man das Herz einer Dame gewinnen, hilft es meiner Erfahrung nach, nicht vor versammelter Gesellschaft zu verkünden, dass man sie kompromittiert hat.“
    „Nur du warst ja zugegen“, murmelte Nick und schloss die Augen. „Mein Gott, was bin ich für ein Idiot.“
    „In der Tat. Aber keine Sorge, sie wird dich trotzdem heiraten.“
    „Weil wir ihr keine andere Wahl gelassen haben.“
    „Unsinn.“
    Nick sah seinen Freund an. „Der Duke of Leighton hat sie vor die Wahl gestellt, entweder mich zu heiraten oder aber das zu zerstören, was ihr am meisten bedeutet. Was würdest du an ihrer Stelle tun?“
    „Stimmt allerdings“, gestand Leighton ihm zu und paffte nachdenklich an seiner Zigarre. „Wenngleich … deine Dame machte nicht unbedingt den Eindruck auf mich, als würde sie Ungemach aus dem Weg gehen.“
    Nick dachte an Isabel auf dem Dach … und auf dem Dorfanger von Dunscroft … und in der Küche inmitten ihres Heers von Amazonen. „Das hast du ganz richtig erkannt.“
    Leighton versenkte sich in die Betrachtung seiner Zigarre. „Könnte es sein, dass sie dich liebt?“
    „Jetzt gerade ganz gewiss nicht.“
    „Du solltest ihr sagen, dass du sie liebst.“
    Nick schüttelte den Kopf. „Keine gute Idee.“
    „Angst, dass sie deine Gefühle nicht erwidert?“
    Nick erwiderte den ernsten Blick seines Freundes. „Entsetzliche Angst.“
    „Entsetzliche Angst – sagt der bulan . Interessant.“ Nick widerstand der Versuchung, seinem Freund die Faust ins Gesicht zu rammen.
    Leighton zückte seine Taschenuhr. „So gern ich mich ja mit dir prügeln würde, aber das gute Mädchen trägt noch Trauer. Du wirst eine Sonderlizenz brauchen.“
    „Was heißt, dass ich heute noch nach York muss.“
    „Und dich verdammt glücklich schätzen kannst, dass ich den Erzbischof kenne.“
    „Danke, Leighton“, sagte Nick trocken. „Dein Kommen hat mir wirklich

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