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Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Titel: Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maclean
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tatsächlich klar war, worum es ging. „Dann sind die Männer nicht hier, um dich mitzunehmen.“
    „Du liebe Güte, nein!“ Unentschlossen stand sie an der Treppe. Lord Nicholas kann ruhig noch eine Minute länger warten . „Niemand wird mich irgendwohin mitnehmen, James.“
    „Ich muss nicht helfen?“
    Sein Ton war so ernst, dass Isabel sich ein Lächeln verkneifen musste. „Nein, das brauchst du nicht. Mir wird nichts passieren.“
    „Und den anderen?“
    James’ Besorgnis ließ Isabel aufhorchen. „Du brauchst niemanden zu retten, mein Schatz. Zumindest nicht heute.“
    „Aber wir sind froh, dass wir dich haben“, sagte Gwen lächelnd. „Du bist unser Beschützer.“
    „In der Tat“, pflichtete Jane ihr bei. „Wir können uns wahrlich glücklich schätzen, Mylord.“
    James schwoll die Brust, und nun hätte Isabel wirklich fast gelacht. Aber nur fast, denn der stattliche Lord, der in ihrem Salon wartete, dämpfte ihre Laune ein wenig. „So“, meinte sie, „und jetzt muss ich unseren Gast davon überzeugen, dass sein erster Eindruck ihn getrogen hat und es hier keineswegs wie im Irrenhaus zugeht.“
    Lara grinste. „Viel Glück.“
    „Danke, das werde ich brauchen.“ Auf der Treppe drehte Isabel sich noch einmal um. „Georgiana“, sagte sie. „Wo ist sie?“
    „In der Bibliothek. Er wird sie nicht zu Gesicht bekommen.“ Jane hatte wirklich an alles gedacht.
    Isabel nickte kurz. „Sehr gut. Dann will ich mal.“
    „Hat überhaupt schon jemand ihn hereingelassen? Ich meine, nachdem James ihm die Tür vor der Nase zugeknallt hat?“, fragte Gwen.
    Isabel erbleichte. „Oh nein.“ Sie sah die Mädchen der Reihe nach an. „Oh nein!“
    In Windeseile lief sie die Treppe hinunter und hatte vor Schreck fast ihren schmerzenden Knöchel vergessen.
    Mein Gott, er würde schäumen vor Wut.
    Falls er denn noch da war.
    Er musste noch da sein. Dieser Mann war ihre einzige Hoffnung.
    „Sie hat gesagt, dass sie ihn fesch fände“, flüsterte Lara laut und vernehmlich, als sie mit den anderen ebenfalls die Treppe hinunterlief.
    „Habe ich nicht.“
    „Hat sie oder hat sie nicht?“, fragte Jane.
    „Ich sprach ganz allgemein von feschen Gentlemen.“
    „Na dann“, meinte Jane trocken. „So wie die Heerscharen fescher Gentlemen, die uns hier täglich das Haus einrennen.“
    Lara lachte. Isabel hätte ihnen am liebsten allesamt ein Bein gestellt.
    „Schade, dass Lektion eins nun ganz vergebens war“, seufzte Gwen.
    Isabel war unten angekommen und drehte sich um. „Was meinst du damit?“
    Gwen schüttelte den Kopf. „Ach, nichts weiter, nur dass sich in der letzten Ausgabe von Perlen und Pelissen Ratschläge für eben diese Situation fanden …“
    Kate schnaubte verächtlich.
    „Nein, bitte nicht das schon wieder“, wehrte Isabel ab. „Dafür habe ich jetzt keine Zeit.“
    „Aber da stand …“
    „Nein. Ich sollte mir lieber überlegen, wie ich wiedergutmachen kann, was ich angerichtet habe, und Lord Nicholas dazu bekomme, sich die Sammlung anzusehen.“
    Isabel wandte sich zur Tür, und Regina, eine der Hausdienerinnen, drückte die Klinke. Vor Aufregung ganz außer Atem, flüsterte Isabel: „Ist er noch da? Los, mach schon auf.“ Und dann: „Nein, warte.“ Sie drehte sich noch einmal nach Gwen um. „Vielleicht kann ich ja jede erdenkliche Hilfe brauchen. Wie lautet die Lektion?“
    Gwen zitierte aus dem Gedächtnis. „Erste Lektion: Versuchen Sie, keinen allzu bleibenden ersten Eindruck zu hinterlassen.“
    Isabel sann darüber nach – und über ihre erste Begegnung mit Lord Nicholas. Und über ihre zweite Begegnung mit Lord Nicholas. „Tja“, meinte sie achselzuckend, „das dürfte ich gründlich verpfuscht haben.“
    Sie bedeutete Regina, die Tür zu öffnen, und scheuchte die anderen fort.
    „Los, versteckt euch!“

5. KAPITEL
    D as letzte Mal, als eine Frau Nick hatte warten lassen, hatte er sich danach in einem türkischen Gefängnis wiedergefunden. Er glaubte zwar nicht, dass ein ähnliches Schicksal ihm in Yorkshire drohte, doch es wäre ihm lieber, man ließe ihn nicht warten.
    Noch dazu draußen.
    Auf eine Frau, die allem Anschein nach von Sinnen war.
    Wenngleich sehr schön .
    Der Stallbursche war mittlerweile verschwunden, ebenso die Pferde, und Nick und Rock standen abermals in trauter Zweisamkeit auf der Treppe des Herrenhauses – und das schon länger als irgend hinnehmbar. Nicht, dass Nick besonders hohe Ansprüche an die Umgangsformen auf Townsend Park

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