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Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Titel: Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maclean
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schließlich einen tiefen Seufzer aus. „Na schön. Ich komme gleich herunter.“
    Ha! Ihre Worte ließen Nick still triumphieren. Er hatte es geschafft; die Ordnung war wiederhergestellt.
    Zumindest so lange, bis ihr die nächste verrückte Idee kam.
    „Lara!“
    Isabel stolperte durch die winzige Dachluke zurück ins Haus. Ihre Hosen waren verdreckt von ihrem ersten Ausflug in die Dachdeckerei. Sie warf das Handbuch, mit dem sie sich zu behelfen versucht hatte, beiseite, blies sich eine auf Abwege geratene Haarsträhne aus dem Gesicht und eilte zu der schmalen Stiege, die vom Boden hinunter ins Dienstbotenquartier führte. Jane, die mit ihr auf dem Dach gewesen war, folgte ihr dicht auf den Fersen.
    „Jane, du musst …“
    „Alles wird bereit sein, sowie du bereit bist“, versicherte die Butlerin ihr, während sie den langen, düsteren Gang entlanghasteten, der zur Haupttreppe und zum Wohnflügel führte.
    Isabel nickte, ließ Jane ihres Weges ziehen, eilte an der Treppe vorbei, die gerade von Lara völlig außer Atem im Laufschritt genommen wurde, stürmte in ihr Schlafzimmer und suchte ein Kleid aus dem Schrank heraus. In der Annahme, dass Lara ihr gefolgt war, sprach sie aus dem Innern des Möbels heraus, halb zwischen ihren Kleider vergraben.
    „Eine Unverschämtheit! Ich hatte ihm gesagt, dass er erst morgen kommen soll!“
    „Dann hat er anscheinend nicht auf dich gehört.“
    „Nein, hat er nicht! Hast du ihn da draußen gesehen? Er führt sich auf, als dürfe ich nichts anderes tun, als mich mit Nadelarbeit zu vergnügen und auf ihn zu warten!“
    Isabel hielt sich ein gelbes Tageskleid vor, von dem sie fand, dass es ihrer Figur schmeichelte.
    Nicht, dass sie sich darum scherte, ob Lord Nicholas sie in einem schmeichelhaften Kleid sah.
    Weit gefehlt.
    „Nein, ich habe ihn leider nicht gesehen“, sagte Lara und fügte hinzu: „Isabel, du bist noch in Trauer.“
    Murrend wandte Isabel sich wieder dem Schrank zu. „Am liebsten würde ich so hinuntergehen, wie ich gerade bin. Würde ihm recht geschehen, wenn sein aristokratischer Dünkel düpiert wird!“ Wütend riss sie ein graues Promenadenkleid heraus und drehte sich zu Lara um. „Was natürlich undenkbar wäre, da ich ja in Trauer bin. Vielen Dank, dass du mich daran erinnert hast.“
    Laras Mundwinkel zuckten. „Allerdings. Dich in Hosen zu zeigen, verstieße so sehr gegen die Etikette, dass Lord Nicholas die verfeinerten Sinne schwinden könnten.“
    Isabel richtete einen mit Teerpaste beschmierten Finger auf ihre Cousine. „Das ist überhaupt nicht lustig.“
    „Jedenfalls lustiger, als du sauber bist.“ Lara trat an den Waschtisch und goss frisches Wasser in die Schüssel. „Du solltest ihn wegschicken. Uns fällt schon etwas anderes ein, wie wir an Geld kommen.“
    „Nein, kommt nicht infrage. Du warst es doch, die damit angefangen hat – von wegen Zeichen! Der Mann ist das wohl eindeutigste Zeichen, das mir je über den Weg gelaufen ist. Ich verkaufe die Skulpturen. Er ist die Lösung unserer Probleme.“
    Isabel warf das Kleid aufs Bett und begann sich zu waschen. Lord Nicholas war ihre einzige Hoffnung, und sie hatte ausgerechnet auf dem Dach sein müssen, als er gekommen war! Respektable Damen kletterten nicht auf Dächern herum.
    Und ehrbare Gentlemen schätzten keine Damen, die sich auf Dächern herumtrieben.
    Selbst wenn besagtes Dach dringend ausgebessert werden musste und fraglicher Dame keine andere Wahl geblieben war, als aufs Dach zu klettern.
    „Es dürfte an ein Wunder grenzen, wenn er mittlerweile nicht all unsere Geheimnisse herausbekommen hat. Kate war draußen und hat sich mit ihm angelegt. Jede Wette, dass er und der Riese längst gemerkt haben, dass sie …“ Sie winkte ab und spritzte sich Wasser ins Gesicht.
    „Ach, Unsinn. Wenn ich eines von dir gelernt habe, dann die Erkenntnis, dass Menschen nur das sehen, was sie sehen wollen.“ Lara beobachtete Isabel dabei, wie sie sich das Gesicht schrubbte. „Worauf es jetzt ankommt, ist einzig, dass Lord Nicholas in dir eine reizende junge Dame sieht – was augenblicklich etwas schwierig sein dürfte.“
    Isabel hielt inne. „Wie soll ich ihn denn überzeugen, nicht gleich wieder zu gehen?“
    „Nun, wenn schon nicht reizend, so wäre es durchaus möglich, dass er dich faszinierend findet.“
    Wasser troff ihr das Gesicht hinab, als sie ihre Cousine ansah. „Wahrscheinlicher ist, dass er mich absolut närrisch findet.“
    „Das wäre auch möglich,

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