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Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Titel: Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maclean
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rief er ihr nach und stand auf. „Gehen Sie nicht. Bleiben Sie. Ich werde auch nach Kräften versuchen, der perfekte Gentleman zu sein.“
    Isabel hob eine Braue und bedachte ihn mit der Miene, die er ihr so oft bot. „Das dürfte reichlich an Ihren Kräften zehren, Mylord.“
    Wieder fing er an zu lachen. „Touché, Mylady.“ Sie konnte nicht anders, als in sein Gelächter einzustimmen, und als es schließlich verebbte, standen sie einander in einvernehmlichem Schweigen gegenüber. „Weshalb habe ich noch nie von Ihnen gehört?“, fragte er dann.
    „Mylord?“ Isabel runzelte irritiert die Stirn.
    „Ihr Vater und ich mögen nicht in denselben Kreisen verkehrt haben, aber als Tochter des Earl of Reddich, der schließlich kein ganz Unbekannter war, müsste ich doch schon mal …“
    Ein Glück, dass er noch nie von ihr gehört hatte.
    Isabel schluckte und wusste kaum, was sie sagen sollte. „Meine Mutter war immer dagegen, dass ich nach London gehe. Vielleicht hat sie befürchtet, ich könne dort das wahre Gesicht meines Vaters kennenlernen. Vielleicht wollte sie es selbst nicht sehen.“ Sie begegnete seinem Blick und sah tiefes Verständnis darin. Auch er trägt schwer an einer Geschichte . Der Gedanke drängte sie weiter, ermutigte sie, ihm noch mehr zu offenbaren. „Meine Mutter hat von meinem Vater stets in den höchsten Tönen gesprochen. Mittlerweile weiß ich, dass alles Wunschdenken war, Erinnerungen, die sie von den Makeln bereinigt hatte, an denen er so reich war. Erinnerungen, aus denen sie eine Geschichte gesponnen hatte, die besser und schöner war, als die Wirklichkeit jemals hätte sein können.“
    „Aber damals habe ich ihr geglaubt“, fuhr sie fort, „und somit habe ich auch an ihn geglaubt. Meine frühesten Erinnerungen an ihn sind eine seltsame Mischung aus Wunsch und Wirklichkeit. Manchmal sehe ich die beiden noch vor mir, wie sie einander anlächeln, als hätten sie sich wirklich geliebt. Aber vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet.“
    Als Nick verständnisvoll nickte, sah sie sich bestärkt und hätte noch ewig weitererzählen können.
    „Aber eigentlich wollten Sie ja wissen, weshalb Sie nie von mir gehört haben“, rief sie ihm und sich selbst in Erinnerung.
    „Ja“, sagte er. „Ihrer Mutter mag es nicht gefallen haben, Sie nach London gehen zu lassen, aber gewiss hatten Sie doch eine Saison?“
    Ihr schauderte, wenn sie nur daran dachte. Eine Saison war ihr versprochen worden, gewiss – in jenen Tagen, als ihr Vater das letzte Mal zu Hause gewesen war. Als er seine Absicht verkündet hatte, seine einzige Tochter auf dem Heiratsmarkt zu versteigern. Es beschämte sie noch immer. Davon konnte sie ihm unmöglich erzählen. Sie wollte nicht, dass er sie so sah, wie ihr Vater sie gesehen hatte. Und deshalb schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich hatte keine Saison.“
    Er musterte sie aufmerksam. Sie sah ihm an, dass er ihr nicht glaubte, beschwor ihn jedoch inständig im Stillen, keine weiteren Fragen zu stellen.
    „Wollten Sie denn nie die Ihnen zustehende Rolle in der Gesellschaft einnehmen?“
    Sie lächelte spöttisch. „Was glauben Sie wohl, Lord Nicholas, wie willkommen die Tochter des Lotterlords bei Almack’s wäre?“
    Sein Blick verdüsterte sich. „Zum Teufel mit Almack’s.“
    „So spricht nur, wer es sich leisten kann.“
    Er schüttelte den Kopf. „Auch meine Familie ist nicht frei von Skandalen, Isabel. Man hat meiner Schwester erst kürzlich den Einlass bei Almack’s verweigert.“
    Mit großen Augen sah sie ihn an. „Sie machen Scherze.“
    „Leider nein.“
    „Aber sie ist die Schwester des Marquess of Ralston!“
    „Halbschwester“, sagte Nick trocken. „Bis vor wenigen Monaten wurde auch mein Bruder eher geduldet, als dass er gern gesehen war. Seine Vergangenheit ließ einiges zu wünschen übrig.“
    „Und was hat sich seitdem geändert?“
    „Er hat eine Frau geheiratet, die eine makellose Reputation und Verbindungen zu den mächtigsten Familien des ton hat.“
    „Welch kluge Strategie.“
    Nick lächelte. „Das wäre es wohl gewesen, hätte Gabriel strategisch gedacht. Doch dummerweise hat er sich verliebt.“
    Isabel runzelte die Stirn. „So was gibt es wirklich?“
    „Anscheinend. Die beiden sind ganz vernarrt ineinander.“
    Isabel hörte es mit einem Anflug von Neid. „Wie schön für die beiden.“
    Er lächelte. „Eigentlich wollte ich nur sagen, dass Sie auch ohne Almack’s hätten debütieren können. Oft folgt

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