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AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

Titel: AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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nötig ist, also wenig. Wissen ist Macht. Der Zugang zu Wissen ist beschränkt durch Codes und Zugriffsrechte. Gleichschaltung des Wissens, das für normale Menschen in Instruktionen niedergelegt ist. Instruktionen werden durch Drill körperlich eingeprägt. Fehler oder Ungehorsam werden barbarisch exemplarisch bestraft (z.B. Entlassung der Büroreinigungskraft, die beim Putzen kurz auf einem Diensttelefon zu Hause anrief, obwohl der Apparat auf Flatrate lief). Die Führungskaste erzieht ihren Nachwuchs sehr sorgfältig im Geiste einer Offiziersakademie.
Die Karriere : In Machtkämpfen durchsetzen.
    Große Systeme mit vielen Regeln (Wir, Ehre): Aufstieg nach Verdienst
Die Grundannahme : Alle Menschen leben in einem großen System, in dem alles aufs Beste und Kleinste geregelt ist. Das System ist streng hierarchisch gegliedert, es hat viele Bestimmungen und »ewige« Gesetze. Die extreme Stabilität gründet sich auf Autorität, Seniorität und Loyalität. Alles hat Sinn, Nutzen und Zweck, der den Eingeweihten und Hochgestellten bekannt ist – nicht notwendig den Niederrangigen, die aber auf die Autorität vertrauen (unter Stress neurotische Züge des Perfektionismus und der Zwanghaftigkeit).
Das Menschenbild : Das Leben ist Pflicht und Arbeit. Wer seiner Pflicht nicht nachkommt, lädt Schuld auf sich – es wird erwartet, dass er sich schämt. Jeder hat im System eine Rolle oder einen Dienstposten (»job role«, nicht »job«). Die Obrigkeit überwacht, ob die Pflicht erfüllt wird (»compliance«). Menschen werden in hierarchische Klassen eingeteilt und haben unterschiedliche Privilegien, die sich nach ihren Verdiensten und ihrer Ehre richten. Menschen im System nehmen an, dass sich Treue und Loyalität im System langfristig auszahlen, weil ein höherer »Masterplan« des Systems das so vorsieht und verspricht. Das System als solches wird fast heilig gehalten und verehrt. Das System der menschlichen Gemeinschaft ist das wesentliche Unterscheidungsmerkmal vom Tier.
Die Arbeit : Die treue Verrichtung der Arbeit ist die größte Pflicht des Menschen. Der arbeitende Mensch steht auf seinem Posten. Er ist fleißig und zuverlässig wie ein Uhrwerk oder eine geölte Maschine.
Der Kunde : Kunden werden als Teil des Systems gesehen. Sie sind in der Regel treue und loyale (Stamm-)Kunden, die betreut werden beziehungsweise sich vertrauensvoll in Betreuung begeben. Das Unternehmenssystem bietet immer gleiche Markenqualität zu Festpreisen an. Versuche feilschender Kunden werden indigniert als ungehörig abgewiesen. Sonderwünsche werden kaum erfüllt, weil sie die bewährten Standards verlassen. Dafür hat der treue Kunde allerdings volles Verständnis und verlangt auch »keine Extrawurst«.
Die Erziehung : Die Erziehung erfolgt im Einklang mit der Sicht von der Arbeit. Schule ist eine Sache von Fleiß, großer Mühe, Zuverlässigkeit und Pflicht. Wer diese Tugenden nicht mitbringt, ist nicht würdig und verdient nur eine niedrigere Schulerziehung. Die Schule vermittelt einen vom Staat festgesetzten Wissenskanon, der für alle verbindlich ist. Der Lehrplan diktiert zusammen mit »objektiven« Prüfungen den Unterricht. Das System erhofft sich gleichmäßig gut erzogene Menschen, »bricks in the wall«. Wer darüber hinaus hart arbeitet, kann akademische Titel erwerben, die mit tiefem Respekt und besonderen Anreden verbunden sind.
Die Karriere : Aufstieg in der Hierarchie, Schritt für Schritt nach Verdienst, der in geheimen Sitzungen von Vorgesetzten-Gremien festgestellt wird. Führungskräfte werden nach rituellen Auswahlverfahren weihevoll eingesetzt.
    Reiner Kapitalismus (Ich, Geld): Jeder will viel gewinnen und
der Beste sein
Die Grundannahme : Das Leben besteht aus Chancen, »Optionen« und Möglichkeiten, die man ergreifen und nutzen muss. Menschen sind von Natur aus aktiv, jeder will der Beste sein, um dem Leben etwas abzugewinnen. Luxusleben, Prestige und Statussymbole winken den Gewinnern. Es geht vor allem darum, für sich eine Goldader im Leben zu entdecken (»opportunity«) und diese mit allen Ressourcen auszuschöpfen. Der Mensch verfügt dazu über reiche Mittel wie Technologien, Wissenschaften und Innovation, mit denen man im Spiel auf den Märkten Vorteile gewinnen kann (unter Stress neurotische Züge der Manipulativität, des Tricksens, Täuschens in schäbigen Deals unter dem Tisch – oder ganz oft ein Ende im Burn-out).
Das Menschenbild : Menschen sind wesentlich durch ihre Chancen geprägt, im Leben etwas

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