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AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

Titel: AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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das so will, und fordern als Sympathisanten der »Piratenpartei« Internet als Bürgerrecht überall. Die Jungen würden zwei Wochenstunden Persönlichkeits-Einzelcoaching in der Schule ganz normal gut finden und kein Problem mit dem wegfallenden Latein haben. Aber wir Älteren? Wir klappen bei solchen Ideen sofort seelisch zusammen.
    Wir Älteren weigern uns implizit, eine Zukunft für unsere Kinder zu schaffen. Wir sind immer dabei, unsere eigene Zukunft zu bauen und zu verbessern, aber wir erleben diese gar nicht mehr richtig.
    Unsere Kinder können sehr viel konstruktiver sein, weil sie das Alte nicht kennen und einfach wieder einmal neu anfangen. Lassen wir sie daher viel mehr mitbestimmen und helfen wir ihnen, dabei keine groben (uns) bekannten Fehler zu machen.
    Bei Unternehmensgründungen beginnen oft ganz junge Erfinder, ein neues Produkt an den Markt zu bringen. Sie sind in vielen Fällen wirklich genial, aber sie haben keine Ahnung von Werbung, Märkten, Kunden oder Management. Da hat es sich bewährt, schon pensionierte erfahrene Führungskräfte den Aufsichtsrat leiten zu lassen, sodass sie dem jungen Unternehmen als sogenannte »Business Angels« helfen können. Im wirklichen Leben sollten wir Ältere in diesem Sinne auch helfen – als »Future Angels«. Die Jungen bestimmen weitgehend, wohin sie wollen, und wir Älteren zeigen ihnen, wie das zu schaffen ist. Diese Zusammenarbeit der neuen Richtung mit der alten Erfahrung ist sehr wichtig – Sie kennen ja die dynamischen Möchtegern-Jungmanager, die alles neu machen und auch selbst können!
    Ich koche leidenschaftlich gerne. Mein Sohn Johannes übernimmt dieses Hobby nach und nach. Er sucht Rezepte im Internet und ist Chefkoch. Er sagt, was es gibt, und ich helfe noch eine Weile, dass es schmeckt. Jetzt essen wir oft ganz anders, unsere Welt des Essens ändert sich. Neues kommt, alte Leibgerichte gehen. Heraklit: Pánta rhei , alles fließt ; nichts bleibt, wie es ist . Oder bei Platon wiedergegeben: Pánta chorei kaì oudèn ménei , alles fließt und nichts bleibt; es gibt nur ein ewiges Werden und Wandeln. Glücklich ist, wer dieses Fließen der Welt mit den Jungen zusammen genießen kann.
    Die Jungen könnten sich mit einer Zukunft Deutschlands als führendes Land der Umwelt-, Gen-, Nano-, Medizin-, Biotechnologie einverstanden erklären – mit allen Konsequenzen. Sie hätten auch die Selbstsicherheit, die sicher auftretenden Begleitprobleme unter Kontrolle zu halten. Lassen wir die Jungen sagen, wohin es geht, und helfen wir Älteren den Jungen, dass sie keine groben Fehler machen.
    (Wir haben doch einst auch die Kernkraftwerke gebaut und die Eckpfeiler zur Finanzkrise gesetzt – nur haben wir uns nicht sehr viel von Elder Statesmen dabei helfen lassen, unsere Fehler zu vermeiden. Und jetzt wollen wir lieber gar nichts mehr anfangen, wobei man Fehler machen könnte?!)

 
    Orientierung an gemeinsamen Zukunfts-Leitbildern
     
    In den Nachrichten sehen wir meist nur Sportler oder Popstars als positive Leitbilder, manchmal auch Jungunternehmer, die es schnell zur ersten Milliarde gebracht haben.
    Neben diesen wenigen kümmern wir uns mehr um Unglücke und Verbrecher als um die konstruktiven Seiten des Lebens. Eine Katastrophe, weinende Frauen, dazu eine Spekulation über die Schuldigen – dies bringt sofort einen sehr simplen Politikervorschlag hervor, deshalb eigens die Verfassung zu ändern, damit die Partei des Vorschlagenden populistisch Stimmen gewinnt.
    Ja, auch Erdbeben und Amokläufe müssen aufgearbeitet werden! Aber wo bleibt das Positive? Wir brauchen sehr viel mehr Vorbilder, an denen wir uns beim Wandel zur Zukunft hin orientieren.
    Früher sagte man wohl Musterschüler zu solchen »Wesen«, die uns eher verhasst waren. Man muss diese Rollenvorbilder ja nicht penetrant den Kindern als Befehlsschablone vorführen (»Wir lieben dich, Kind, wenn du genau wie jener bist – werde sein Abziehbild«), es reicht, wenn wir den Vorbildlichen mehr Präsenz und Aufmerksamkeit in unserer Welt schenken. Wir lassen sie einfach sie selbst sein und so handeln.
    In meiner Firma werden hohe Fachpositionen nur mit Mitarbeitern besetzt, die ein »Role Model« abgeben. An ihnen soll leuchtend sichtbar sein, wie Mitarbeiter mit allen nötigen Kompetenzen und einer vorbildlichen Persönlichkeit aussehen. Wir stellen uns das so vor: In Gedanken führen wir den neu beförderten Mitarbeiter allen anderen Mitarbeitern am Ort vor, die ihn ja bereits kennen. Wir

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