AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen
Sarkasmus: Die Infrastrukturen eines Staates bestimmen sein Wohlergehen und determinieren große Teile seiner Kultur. Und ich habe Ihnen mit dem Vorstehenden dies ausführlich begründet:
Geht es um den Aufbau der Infrastrukturen der Zukunft, versagen sowohl der freie Markt als auch die soziale Marktwirtschaft!
Wenn aus Strukturen Zukunftsstrukturen werden sollen, müssen sie aus der Gemeinschaft kommen, oder die Strukturen existieren als sich ewig anpassendes Flickwerk vor sich hin.
Diejenigen Staaten, die sich Zukunftskonstruktivität auf die Fahnen geschrieben haben, werden die anderen dominieren und zum Nachziehen zwingen. In einer sich wandelnden Welt darf nur der Voranschreitende ganz er selbst sein und sein Geschick bestimmen. Wir sollten nicht warten wollen, bis »irgendetwas kommt«, wie es eben kommt. Wir müssen unsere Wirtschaftskultur aktiv auf die Zukunft vorbereiten.
Es ist schon oft gesagt worden: Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen. Vor allem wir Wähler müssen zukunftskonstruktiv stimmen, sonst bekommen wir eine Regierung, die wir verdienen. Wir denken aber mehrheitlich, den großen Ruck vermeiden zu können, weil wir im äußersten Fall schwach jammernd immer noch das nachmachen könnten, was aus Amerika kommt.
Aber das amerikanische Jahrhundert ist vorüber. Wir können nicht mehr lange über den Atlantik schauen, wie etwas geht oder nicht. Wir oder spätestens unsere Kinder werden dann die Normen und viele Kulturelemente aus Asien übernehmen müssen. Wollen wir also nicht doch selbst anpacken? Als Gemeinschaft?
Aber nicht so:
Fehler Nummer 1: Gießkannenförderung
von Einzelinnovationen
Statt etwas Konkretes für die Zukunft zu tun, kann man einen Preis ausschreiben:
Ideenbewerb um die beste Erfindung
Erfinder des Jahres
Gründer des Jahres
Jungunternehmer des Jahres
Wenige tausend Euro Preisgeld und eine ehrenamtliche Jury, die ihre Tätigkeit als wertvollen Punkt in den Lebenslauf übernehmen kann, reichen aus, um große Presse bei einer Preisverleihung zu haben. In der Zeitung ist immer ein völlig unbekannter Erfinder zu sehen, der unsicher dreinschaut und mit einem großen Scheck im Arm plump dasteht – daneben aber gratuliert ihm ein Politiker, der im Grunde suggeriert, durch das Ausschreiben des Preises die Leistung des Erfinders eigentlich selbst hervorgebracht zu haben. Tenor: »Dieser Erfinder zeigt, was alle tun könnten, und ich fördere das! Deutschland ist unter meiner Führung auf dem richtigen Weg.«
Natürlich geht kein Ruck durch Deutschland. Deshalb muss irgendwann geklotzt werden. Förderprogramme werden ausgeschrieben, die junge Unternehmen oder Erfinder fördern. Wissenschaftler bekommen Doktorandenstipendien. Firmen und Wissenschaftler arbeiten gemeinsam an Entwicklungen. Firmen verschiedener Länder arbeiten zusammen. Das wird jeweils so in den Förderbedingungen festgeschrieben, weil vergangene Erfahrungen das nahelegten. Wissenschaftler nehmen die Fördergelder nämlich sehr gerne mit und produzieren damit schon geplante wissenschaftliche Publikationen. Erfinder produzieren natürlich nur Erfindungen und keine Innovationen. Und Unternehmen beantragen Fördergelder, um etwas auf Staatskosten entwickeln zu lassen, was sie sonst sowieso auf eigene Kosten entwickelt hätten oder was so risikoreich ist, dass sie es selbst nie mit eigenem Geld anfangen würden.
Die neuen Programme werden deshalb komplizierter. Wissenschaftler müssen jetzt mit Firmen zusammenarbeiten oder mit Forschern anderer Länder. Firmen verschiedener Branchen und anderer EU -Länder sollen gemeinsam arbeiten (»interdisziplinär«) und Neuland beackern. Dann arbeiten Menschen zusammen, die sich nicht kennen und weit auseinander arbeiten. Kann so jemals eine »Garagenfirma« entstehen? Die Förderprogramme sind wegen der Missbräuche überkompliziert. Deshalb kann nichts Gutes herauskommen, weil das Komplizierte jede echte Innovation verhindert.
Komplizierte Förderprogramme verhindern den direkten Missbrauch der Gelder, erschweren aber dadurch echte Innovation so sehr, dass zart keimende Pflänzchen mit Sicherheit sterben.
Es gibt ein paar Grundregeln für Innovation! Die stehen überall, an jeder Wand. Sämtliche Förderprogramme aller Couleur und aller Behörden verletzen diese Grundregeln ganz systematisch. Denn die wichtigste Erfahrung der Innovation lautet: »Über 95 Prozent aller erfolgreichen Innovationen werden von einer einzigen Person von der Idee bis zur
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