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AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

Titel: AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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Frankreich allen Bürgern BTX -Boxen geschenkt, um schnell ins Homebanking-Zeitalter einzuziehen. Solche Interventionen sind richtungsweisend für die Zukunftsmärkte. Sie verschwenden kein Geld für das Einzelne.
    Wenn zum Beispiel am Markt Elektroautos mit Gewinn verkauft werden können, weil der Staat die Anschaffung für Private subventioniert, dann werden die Unternehmen bestimmt sofort solche Autos entwickeln. Wenn der Markt da ist, rennen alle los! Nichts hält sie mehr. Es wird einen Wettlauf geben! »Der Markt wird heiß.« Glauben Sie denn, dass man jetzt die Erfinder noch besonders motivieren muss, Elektroautos zu erforschen und zu bauen, wenn die Käufer warten? Können Sie sich vorstellen, dass die Unternehmen noch Rat brauchen, wie sie interdisziplinär mit anderen Firmen oder Universitäten zusammenarbeiten können?
    Lachen Sie jetzt nicht laut heraus bei dem Gedanken, ein Automobilproduzent würde seine Entwicklung dann immer noch wegen der Ersparnis mit Werkstudenten ausprobieren?
    Der Staat muss die Zukunftsstruktur mit weithin sichtbarer Hand vorbereiten. Das Einzelne regelt sich dann wirklich nach der »unsichtbaren Hand« des Markts wie von selbst.
    Ich schrieb diesen Abschnitt ganz zufällig am 19. August 2009. Heute, am 20. August, schreiben die Zeitungen ganzseitig über Elektroautos. Es ist Wahlkampf in Deutschland. Noch fünf Wochen bis zur Bundestagswahl. Wenn Sie dieses Buch lesen, ist es 2010, also ist das schon wieder Schnee von gestern. Die Rhein-Neckar-Zeitung titelt auf Seite 1: Koalition schiebt das E-Auto an . Der Verkehrsminister wird zitiert: »Aus Deutschland sollen die Standards kommen, die in Europa und international angewendet werden.« Und weiter sagte er: »… mit der Umstellung auf Elektroautos stehe eine Revolution bevor, die von Deutschland aus bestimmt werden sollte. Wenn die Bundesrepublik federführend sei, könnten riesige Märkte erschlossen werden. Dafür müssten deutsche Autoindustrie und Wissenschaft jedoch mitziehen.«
    Was tut die Bundesregierung kurz vor der Wahl dafür, dass Deutschland alle Konkurrenz aus allen Ländern der Welt unter ihre Standards zwingt? Sie gibt ohne konkrete Erläuterung für zwei Jahre ganze 500 Millionen Euro an weiteren Fördergeldern aus. Und das hilft? Ein paar Millionen für die Weltherrschaft? Ich finde nach ein paar Minuten Googeln diesen Satz im Internet, ganz exemplarisch, damit Sie sich ein Bild machen können, wie wenig 500 Millionen Euro sind. Es heißt über den Opel Vectra 2004: »Eine Milliarde Euro Entwicklungskosten stecken in dem Auto, gebaut wird es in einer nagelneuen Fabrik in Rüsselsheim, in die Opel weitere 750 Millionen Euro investierte.« Was sind dann 500 Millionen Euro aus der Fördergießkanne, um Deutschland so weit nach vorn zu bringen, dass alle anderen Länder unsere Standards übernehmen?
    Die Bundesregierung lehnt es im Gegensatz zu Frankreich, Japan, USA und China ab, den Kauf von E-Autos zu subventionieren. Also werden in diesen anderen Ländern zuerst Autos fahren und dort die Infrastrukturen und deren Normen entstehen. Und diese Standards werden wir aus diesen Ländern importieren. Und im Handelsblatt heißt es: »Die Asiaten haben einen großen Vorsprung bei Lithium-Ionen-Speichern. Batterieproduzenten wie die chinesische BYD (Build Your Dreams) planen Elektroautos, ohne jemals ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor gesehen zu haben.« Und ich füge hinzu: »… so wie Amazon noch nie etwas mit einer Buchhandlung zu tun hatte.« Amazon und BYD sind wie kleine Kinder, sie haben keine Vergangenheit. Sie sagen nicht, wie heute die Automobilproduzenten Deutschlands in der Zeitung sinngemäß: »Das traditionelle Verbrennungsauto wird noch lange dominieren. Wir werden es weiter auf Benzinverbrauch optimieren und noch lange nicht aufgeben.« Genau daran werden wir sterben – am Festhalten.
    In Indien, Korea, Singapur, Brasilien und China hält niemand fest. Es ist dort viel, viel leichter, zukunftskonstruktiv zu sein. Hier gibt es nur Alibiförderung und Selbstgefälliges über das erfolgreiche Deutschland. Und wenn nicht gerade Wahlkampf ist, sogar gar nichts.

 
    Fehler Nummer 2: Gießkannenrettung von Vergangenem
     
    Derweil rettet die Abwrackprämie die Automobilunternehmen, die viel zu große Benzinmotoren bauten, die nun langsam keiner mehr haben will. Dadurch können sie ein volles Jahr ganz ohne Forschung für die Zukunft weiter Gewinne machen.
    Ich will das nicht zu sehr kritisieren, es ging

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