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AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

Titel: AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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kaufen es nicht, es ist viel zu teuer. Wir warten, bis es funktioniert und viel billiger ist. Außerdem warten wir, bis es viele andere haben, die fragen wir dann.«
    Der Hype klingt ab. Die Journalisten stürzen sich auf den nächsten Hype. Die Medien berichten nicht mehr davon. Die Kunden sind desillusioniert, die Produzenten enttäuscht. »Trough of Disillusionment« = »Tal der Tränen«.
    Nun lernen die Produzenten fieberhaft, wie die Innovation zu retten wäre, ihnen geht ein Licht auf (»Enlightenment«) und sie bauen schließlich etwas wirklich Taugliches. Das merkt die Presse gar nicht, weil es still und langsam geschieht und keiner mehr so genau darauf achtet. Die ersten Kunden kaufen jetzt das Neue. Unmerklich werden die Produkte besser und billiger (»Plateau of Productivity«). Sie sind jetzt da.
    Die echte harte Arbeit findet in der Phase zwischen der Desillusion und dem langsamen Erkennen statt, wie das Neue wirklich in unser Leben passt. Meist muss erst die Infrastruktur mitwachsen (da ist sie wieder!). Beispiele:
     
Batterien der Laptops müssen länger halten.
Alle Straßen müssen im Navi korrekt sein.
Für Internetbanking müssen genügend Leute Internet haben.
Für Internetshopping müssen die Daten sicher sein.
Für Digitalbilder muss es bei REWE Papierabzüge zu bestellen geben.
Handy-Telefonate sind einfach zu teuer, was viele böse auf dieses Neue macht.
E-Auto-Akkus sind zu schwer, zu groß, zu teuer, das Aufladen dauert die ganze Nacht.
     
    Erst wenn die begleitenden Probleme des Neuen gelöst sind, lässt sich die breite Mehrheit der Menschen darauf ein.
    Das Neue kommt im Rummel, es enttäuscht dann fast alle, berappelt sich aber und macht seine Hausaufgaben, bis die Menschen das Neue gut genug finden.
    Das vielleicht beste und größte Beispiel ist der Rummel um das ganze Internet. Um das Jahr 2000 herum brach die ganze »dot.com mania« aus. Wir alle kauften die Aktien mitten im Hype, der dann der Desillusion wich. Die Kurse stürzten ins Nichts. Heute aber ist das Internet überall – ganz ohne Rummel und ohne Manie.
    So weit das Neue. Wie reagiert das Alte?
    Um Ihnen das zu erklären, habe ich mich hingesetzt und eine neue Kurve für Sie kreiert. Ich nenne sie Hybris Curve (die Kurve der frechen Selbstüberschätzung). Das Wort Hybris ist griechisch-deutsch, in Englisch heißt es eigentlich »hubris«, aber dann klingt es nicht gut mit dem Wort Hype zusammen.
    Schauen Sie also auf meine Hybris Curve:
    Die Hybris Curve

    Wenn das Neue oder eine neue Technologie kommt, wird sie vom Alten vollkommen ignoriert. Das Alte interessiert sich gar nicht für das Neue. »Chinesen können selbst produzieren? Na und? Die verstehen das Problem doch gar nicht! Wie schaffen sie denn die Waren hierher? Welcher Deutsche wird sie kaufen?« Oder: »Internetbanking ist billiger Quatsch. Man wird nicht beraten. Die Daten sind unsicher.« Oder: »Digitale Bilder haben keine Qualität.«
    Unabhängig vom Alten aber kommt der Rummel in die Medien. Die schreiben über die gelbe Gefahr, den Tod der klassischen Banken (Bill Gates: »Banking is necessary, banks are not«) oder über die Möglichkeit, Bilder als MMS zu verschicken.
    Nun ist das Alte »not amused« oder »nicht amüsiert« – so formuliert man »Verärgerung« im englischen Adel. Das Alte leidet unter dem Rummel. Es befürchtet, dass die dummen Verbraucher auf Betrüger und Bauernfänger hereinfallen.
    In der nächsten Phase rauscht das Neue in das Tal der Tränen. Die Mängel des Neuen werden in der Presse ätzend offen gelegt. »Internetbank stürzt für mehrere Stunden ab! Kunden ohne Geld!« Jetzt reibt sich das Alte vollkommen hochmütig die Hände und grinst schadenfroh und selbstzufrieden: »Es ist nicht alles Gold, was glänzt! Wir sagten es immer: Flausen, nichts als Flausen. Wir sind schon Jahrzehnte als Banker/Diafilmproduzent im Geschäft, wir wissen, wie der Hase läuft.« Diese Stelle in der Hybris Curve nenne ich »Peak of False Pride« oder Höhepunkt des falschen Stolzes.
    Genau in dieser Zeit, wo das Neue hart an der Beseitigung seiner Schwachstellen und an der Grundlegung der neuen Infrastrukturen arbeitet, blendet das Alte das Neue komplett in freudigem Hochmut aus.
    Dann aber beginnen die Kunden das Neue zu begrüßen. Sie laufen der Telekom und den klassischen Banken weg, sie probieren Navis und kaufen keinen jährlichen SHELL -Atlas mehr. Jetzt ist das Alte gereizt und schimpft auf das Neue, indem es auf die noch letzten

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