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AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

Titel: AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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Mängel hinweist: »Wir liefern Qualität! Wir beraten! Wir sind Fachleute! Bei uns ist alles sicher! Wir garantieren! Wir hätscheln Stammkunden!« Dieses ärgerliche Premium-Gerede des Alten nützt ihm nicht. Ganz im Gegenteil, genau durch dieses Premium-Gerede versäumt es, Reformen des Alten einzuleiten. Es gerät ins Hintertreffen, wovon es sich nie mehr erholen wird.
    Das Neue steigt jetzt auf, das Alte feuert Tausende Mitarbeiter, spart sich tot, gibt immer höhere Rabatte (»Telefon drei Monate frei!« – »Nur wenig teurer als Internetbanking«), beutet die Stammkunden aus, die nichts merken (»Schläfer«), und hofft, es gehe alles vorüber.
    So geht das Alte an Hybris zugrunde. Wenn es am Ende ist, kann es sich manchmal entschlossen in die neue Zeit bewegen, was man heute »reinvention« oder Neuerfindung nennt. Doch das hochmütige Alte benötigt viel Herzensenergie, um diesen Rubikon zu überschreiten. Meist geht es deshalb über einen anderen Fluss, den Styx. (»Wir suchen einen Partner, der uns aufkauft und noch eine Weile als Schatten unserer selbst so weitermachen lässt wie bisher.«)
    Ich habe gerade aus dem aktuellen Wahlkampf berichtet. Elektroautos sind Hype! Die Presse stürzt sich auf dieses Thema, weil sie im Sommerloch ist. Alle werden zu Elektroautos befragt! »Im Jahre 2020 sehen wir etwa eine Million E-Autos in Deutschland, das bedeutet, dass in elf Jahren schon etwa zwei (»lausige«) Prozent der Autos mit Akku fahren. Bis dahin ist es ein langer Weg. Natürlich wollen wir alle eine saubere Umwelt, aber dafür muss der Ladestrom aus erneuerbaren Energien stammen. Auch bis dahin ist es ein langer Weg. Wir sehen im Augenblick keine Alternative zum Verbrennungsmotor. Die Möglichkeiten, noch viel mehr Benzin durch Optimierung der herkömmlichen Motoren zu sparen, sind längst nicht ausgereizt. Es hat keinen Sinn, zu viel über eine baldige Revolution zu faseln. Wir als Industrie kennen den Markt seit Jahrzehnten genau und sind auf der Höhe der Zeit.«
    Verstehen Sie, was ich sagen will? Das E-Auto ist auf der Hype Curve ganz oben – mit Absicht, weil der Hype Wähler fängt. Das etablierte Alte hält aber »den Ball flach« und redet abschätzig. Wenn die E-Autos demnächst kommen, werden die Althersteller die mangelnde Batterielaufzeit bemängeln (wie vorher bei Kameras und Laptops) und auf »Premium« schalten. Dann kommt der Tod. Die Silberfilmhersteller für klassische Fotokameras haben etwa ein Jahr nach dem Beginn des Papierbilderservice durch Supermärkte fassungslos in der Presse geweint, sie hätten nie – nie – nie gedacht, dass alles so schnell kommen würde.
    Hören Sie nochmals den O-Ton eines deutschen Ministers: »Aus Deutschland sollen die Standards [für E-Autos] kommen, die in Europa und international angewendet werden.« Wie klingt das? Nach Hybris. Es klingt wie: »Wir haben in Deutschland sowieso immer die besten Autos, wir produzieren sie dann eben mit einem anderen Motor, okay, wenn ihr wollt, kein Problem – wir sind sowieso immer die Besten. Damit aber gar nichts schiefgeht und sich niemand Sorgen machen muss, stiften wir von der Regierung 500 Millionen Euro für zwei Jahre und hoffen, dass der Wähler das honoriert.«
    Bitte – so kann man das Neue nicht angehen.

Zukunftsstrukturen sind die
besten Konjunkturprogramme
     
    Dieser Titel ist praktisch selbsterklärend, oder?
    Ich will trotzdem vieles bisher im Buch Gesagte noch einmal in Erinnerung rufen und beispielhaft ein paar Infrastrukturen als Konjunkturprogramm empfehlen. Keiner dieser Vorschläge ist neu. »Not an invention, just an innovation.« Jeder läuft aber, wie fast jede Innovation, auf eine Menge Arbeit hinaus. Infrastrukturen für die Zukunft entstehen nicht einfach so.
    Internetausbau (vor allem anderen)
    Große Kapazität : Im Zentrum aller zukünftigen Infrastrukturen steht das breitbandige Internet. Ich sprach schon die Großbildschirme an, die mit vielen Bild-im-Bild-Anwendungen ein sehr schnelles Internet erfordern. Das digitale Fernsehen kommt im Internet.
    Wenn wir im Internet einkaufen, sollten wir Produkte in größerer Auflösung sehen können, sie könnten sich wie auf einer Töpferscheibe drehen, oder Models könnten die Textilien vorführen.
    Die Spiele-Industrie kann immer nur so gute Spiele liefern, wie die Grafikkarten hergeben. Die Tageszeitungen könnten uns als personalisierte ( PDF -)Druckdatei zugeschickt werden, sie kommen nicht mehr als Papier und werden automatisch

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