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Aufbruch zu den Sternen - Roman

Aufbruch zu den Sternen - Roman

Titel: Aufbruch zu den Sternen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Professor Maxton klopfte ihm auf die Schulter und sagte etwas, was Dirk nicht verstehen konnte. Hassells Gesichtszüge entspannten sich, und er schnitt eine Grimasse. Dirk vernahm deutlich das Wort »Mars«; dann mischte sich Hassell mit freundlichem Gesicht unter die Übrigen und beglückwünschte seine Freunde.
    »Das genügt!«, sagte der Generaldirektor mit dröhnender Stimme, über das ganze Gesicht strahlend. »Kommt hinüber in mein Büro – ich habe vielleicht noch ein paar volle Flaschen irgendwo.«
    Man begab sich in das anschließende Zimmer, nur McAndrews entschuldigte sich unter der Begründung, dass er die Presse informieren müsse. In der nächsten Viertelstunde wurden bei vorzüglichen australischen Weinen, die der Generaldirektor offensichtlich eigens für diesen Zweck besorgt hatte, eine Reihe von beruhigenden Trinksprüchen ausgebracht. Danach löste sich die kleine Gesellschaft in bester Stimmung auf. Leduc, Richards und Taine wurden fortgeschleift, um sich den Kameraleuten zu stellen, während Hassell und Clinton zu einer kurzen Besprechung mit Sir Robert zurückblieben. Niemand erfuhr je etwas Genaueres darüber, was auf dieser Konferenz gesprochen wurde, aber beide schienen in fröhlicher Gemütsverfassung zu sein, als sie herauskamen.
    Als die kleine Zeremonie vorüber war, schloss sich Dirk Professor Maxton an, der mit sich und der Welt zufrieden zu sein schien und unmelodiös vor sich hinpfiff.
    »Sie sind bestimmt auch froh, dass das vorüber ist«, sagte Dirk.
    »Und ob. Jetzt wissen wir wenigstens, woran wir sind.«
    Sie liefen, ohne zu sprechen, eine paar Schritte zusammen. Dann sagte Dirk in unschuldsvollem Ton:
    »Habe ich Ihnen je von meinem besonderen Steckenpferd erzählt?«
    Professor Maxton machte ein überrumpeltes Gesicht.
    »Nein; worin besteht es denn?«
    Dirk lachte wie zur Entschuldigung.
    »Man sagt mir nach, dass ich ein ganz brauchbarer Amateurzauberkünstler sei.«
    Professor Maxton hörte von einer Sekunde zur anderen auf zu pfeifen. Ein fast hörbares Schweigen trat ein. Dann sagte Dirk treuherzig:
    »Sie brauchen keine Befürchtungen zu haben. Ich bin völlig überzeugt, dass niemand etwas gemerkt hat – am allerwenigsten Hassell.«
    »Wissen Sie, was Sie sind?«, sagte Professor Maxton entschieden. »Sie sind ein ganz verdammtes Ekelpaket. Wahrscheinlich wollen Sie das in Ihrem teuflischen Geschichtswerk niederlegen?«
    Dirk lachte in sich hinein.
    »Vielleicht, obwohl ich sonst nicht viel für Klatschgeschichten übrighabe. Sie haben nur Hassells Zettel in der hohlen Hand verschwinden lassen, wie ich bemerkte, die anderen sind tatsächlich durch das Los ausgewählt worden. Oder hatten Sie vorher mit dem Generaldirektor verabredet, welche Namen er ausrufen sollte? Waren denn beispielsweise alle Nieten echt?«
    »Ihr Argwohn geht wirklich zu weit! Nein, bei den anderen ist es ganz ehrlich zugegangen.«
    »Was meinen Sie, was Hassell jetzt tun wird?«
    »Er bleibt bis zum Abflug hier und wird trotzdem noch vorzeitig daheim sein.«
    »Und Clinton – wie wird er sich damit abfinden?«
    »Er ist ein Phlegmatiker und macht sich bestimmt nichts weiter daraus. Übrigens stellen wir die beiden gleich vor eine neue Aufgabe und lassen sie die Pläne für den nächsten Flug ausarbeiten. Das dürfte genügen, sie von allen dummen Gedanken abzulenken.«
    Er wandte sich besorgt an Dirk.
    »Wollen Sie mir versprechen, nie ein Wort hierüber zu verlieren?«
    Dirk schnitt eine Grimasse.
    »Nie ist eine sehr lange Zeit. Sagen wir, bis zum Jahre 2000.«
    »Immer mit einem Auge auf die Nachwelt schielend, wie? Also gut – bis zum Jahre 2000. Doch nur unter einer Bedingung!«
    »Und die wäre?«
    »Ich erwarte, dass Sie mir eine mit Autogramm versehene Luxusausgabe Ihres Berichtes überreichen werden, damit ich im Alter was zu lesen habe!«

XXV
     
    Dirk entwarf eine erste versuchsweise Skizze seines Vorwortes, als das Telefon geräuschvoll läutete. Die Tatsache, dass er überhaupt Telefon hatte, war etwas überraschend, da eine ganze Anzahl weit wichtigerer Leute ohne Anschluss waren und seinen Apparat benützten, wenn sie ein Gespräch führen wollten. Aber so hatte es sich bei der Einweisung einmal ergeben, und obwohl Dirk jeden Augenblick darauf gefasst war, diese Vergünstigung zu verlieren, war bis jetzt noch niemand gekommen, um den Apparat abzubauen.
    »Sind Sie das, Dirk? Hier Ray Collins. Wir haben die Abschirmung rings um die ›Prometheus‹ entfernt, so dass man endlich

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