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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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rausgelassen hat.«
    »Was ist mit den Cops, die mich verhaftet haben? Sie haben ihn auf dem Dach gesehen.«
    Ryan schüttelte mitfühlend den Kopf. »Sie haben nur dich gesehen, Jack. Du warst allein auf dem Dach. Sonst war da niemand.«
    Jacks Kopf pochte. Er schloss die Augen und hoffte, dass ihm irgendetwas einfiel, was seinen Freund von seiner geistigen Gesundheit überzeugen würde.
    Ryan suchte nach den richtigen Worten. »Wenn wir eine solche Tragödie erlebt haben wie du mit Mia, wenn wir also ein schweres Trauma erleiden, entfallen uns mitunter unsere Erinnerungen. Unser Gedächtnis spielt uns Streiche. Durch die Erschütterung deines Kopfes bei dem Unfall könnte der Tumor minimal seine Lage verändert haben. Darum siehst du Farben jetzt kräftiger, und du hörst alles deutlicher …« Ryan sprach wieder mit ihm wie mit einem Kranken. »Und das ist der Grund, warum du unter Sinnestäuschungen leidest.«
    »Und du hast den Tumor gesehen«, erwiderte Jack in scherzhaftem Ton. »Du hast gesehen, dass er sich bewegt hat? Ich kann mich nicht erinnern, dass Röntgenaufnahmen gemacht wurden, seitdem ich hier bin. Vor einer Woche hast du noch gesagt, der Tumor würde in den nächsten Monaten keine Auswirkungen haben. Und jetzt soll ich nach knapp einer Woche unter ausgeprägten Halluzinationen leiden?«
    »Nein, ich habe kein MRT gemacht, aber ich weiß, was ich sehen würde. Du bist nicht mehr derselbe. Einige Dinge, die du gesagt hast … ergeben keinen Sinn.«
    »Blödsinn! Du kennst mich, Ryan. Das, was ich gerade durchgemacht habe, habe ich mir bestimmt nicht eingebildet. Ich habe Griffin gesehen. Ich bin mit Cristos ins fünfte Untergeschoss des Detention Centers gefahren. Er war es leibhaftig und nicht irgendein Geist. Drei Männer haben uns begleitet. Ich bin fast draufgegangen, als ich versucht habe, die Kassette da rauszuholen.«
    »Und wo ist die Kassette jetzt, Jack?« Ryans Frage hörte sich an, als würde sie alle Fakten auf den Punkt bringen und seine Theorie bestätigen.
    Jack spürte, dass es überhaupt gar keine Rolle spielte, was er sagte. Sie hatten die Untersuchung seines Falles bereits abgeschlossen und ein Urteil gefasst. Für sie stand fest, dass er zeitweilig oder permanent geistig verwirrt war. Doch mit jeder Frage wuchsen auch Jacks Selbstzweifel. Er erinnerte sich nicht, wie er nach Hause gekommen und was nach dem Unfall geschehen war. Seine Erinnerungen wiesen große Lücken auf. Er musste an das Gespräch mit seinem Vater denken. Realität ist eine Frage der Perspektive … Und niemand sah die Dinge aus seiner Perspektive.
    »Laut Aussage der Polizisten, die dich verhaftet haben, warst du allein auf dem Dach. Sie haben keine Kassette gesehen.«
    Jack erwiderte nichts. Realität ist eine Frage der Perspektive …
    »Du hast sie einem Mann gegeben, der tot ist«, sagte Ryan.
    »Jack«, fragte Emily ihn schließlich. »Gab es wirklich eine Beweismittel-Kassette? Oder könnte es sein, dass all das nur in Ihrer Fantasie existiert?«
    »Ryan, bitte«, flehte Jack seinen Freund an. »Du kennst mich schon ewig. Wenn ich dich nicht überzeugen kann … Ich bitte dich, um Mias willen …«
    »Okay.« Ryan musterte Jack mit verwirrtem Blick. Seine Hände zitterten. »Du hast recht. Wir ziehen voreilig Schlüsse. Es geht alles zu schnell. Wir sollten langsamer vorgehen. Nein, am besten ist es, wenn wir noch einmal von vorn anfangen. Erzähle mir, was passiert ist, als du heute Morgen aufgewacht bist. Lass dir Zeit.«
    Jack atmete tief ein und lächelte seinen Freund an. »Okay. Als ich aufgewacht bin, war ich müde und erschöpft. Ich bin wie immer aufgestanden und die Treppe hinuntergestiegen. Ich hatte furchtbaren Durst. Ich habe mir eine Cola genommen und mich nach der Zeitung umgesehen. Sie war nicht da. Sie lag auf der Treppe, und ich habe sie hereingeholt. Ich bin in die Küche zurückgekehrt, habe einen Blick in die Garage geworfen und festgestellt, dass der Tahoe nicht dort stand. Ich nahm an, dass Mia ihn genommen hat, denn ihr Audi stand in der Garage …«
    »Hast du die Schlagzeile gelesen?«
    »Nein, erst später.«
    »Und eure Kinder waren nicht zu Hause?«
    »Nein, sie sind bei meiner Mutter.«
    »Gut«, sagte Ryan. »Versuche dich an Details zu erinnern.«
    »Okay.« Jack lächelte. »Ich bin die Treppe hoch. Warte. Ich habe den Hund rausgelassen, als ich die Zeitung hereingeholt habe.«
    »Du hast ihn rausgelassen?«
    »Ja, genau.« Jack dachte über die Reihenfolge der

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