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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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noch gesund, und Mia könnte trotz allem, was man ihm erzählt hatte, vielleicht noch gerettet werden.
    Jack brauchte nur ein bisschen Hoffnung.
    Frank und Joy fuhren mit dem Aufzug in den fünften Stock des Detention Centers. Joy hatte sich in den vergangenen Stunden intensiv mit den alten Akten zum Fall Cristos beschäftigt und sie mit den Informationen über das Volk der Cotis von Professor Adoy und dem Dankschreiben verglichen, das Jack mit der blauen Halskette von der Regierung von Cotis bekommen hatte. Die Hoffnung, Zusammenhänge oder Hinweise zu finden, erfüllte sich nicht.
    Als sie aus dem Aufzug stiegen, begrüßte sie der Wachmann, der ebenso wie Charlie im fünften Untergeschoss in seinem kleinen Büro hinter dickem Panzerglas saß. Für Nolan Ludeke stand das Ende seiner Doppelschicht kurz bevor. Sie hatte tragische Überraschungen gebracht, mit denen er nicht rechnen konnte.
    Frank kannte Nolan schon eine Ewigkeit, seit der Zeit, als er noch als Streifenbeamter auf den Straßen unterwegs gewesen war. Er hatte immer davon gesprochen, im Ruhestand mit seiner Frau nach Florida zu ziehen, um näher bei seinen Kindern zu sein. Doch als sich der schicksalhafte Tag näherte, begriff Nolan, dass die Arbeit ihm alles bedeutete. Er hatte sich gefragt, wie weit das Ende seines Lebens noch entfernt war, wenn er mit der Arbeit aufhörte. Und daher orientierte er sich um. Dank seiner vielen Jahre bei der Polizei und seines guten Rufs bekam er einen Job im Innendienst, bei dem es wenig bis gar keinen Stress gab. Dadurch würde seine Frau ihre ewige Angst verlieren, dass plötzlich mitten in der Nacht ein Kollege vor der Tür stand, um ihr mitzuteilen, dass ihr Mann in Ausübung seines Dienstes verstorben sei.
    »Frank«, sagte Nolan in freundlichem Ton und drückte die Tür für ihn und Joy auf.
    »Hallo«, erwiderte Frank, als er die dicke Metalltür passierte, die hinter ihm ins Schloss fiel. »Wir wollen Jack besuchen.«
    Nolan musterte die beiden. »Ich weiß nicht. Er liegt in einem Zimmer ein Stück den Gang hinunter. Das FBI hat zwei Leute vor seine Tür gestellt. Es heißt, er müsse bewacht werden, weil bei ihm Selbstmordgefahr besteht.«
    »Das fällt aber in unseren Zuständigkeitsbereich, nicht wahr?«
    »Mensch, Frank, wir wollen uns doch nicht um die Kompetenzen hier streiten.«
    »Was kannst du mir sagen?«
    »Sie haben ihn vor einer Stunde hier eingeliefert und in ein Zimmer auf der psychiatrischen Station gesteckt. Er war bewusstlos und in einem schlimmen Zustand. Eine Krankenschwester hat ihn zusammengeflickt. Zwei Ärzte haben ihn untersucht und für verrückt erklärt. Ein hohes Tier vom FBI leitet die Ermittlungen in dieser Sache. Ich habe eine Menge Gerüchte über die Ereignisse im fünften Untergeschoss gehört, aber niemand sagt etwas Konkretes. Den Gerüchten nach soll Keeler damit zu tun haben, obwohl man sich das kaum vorstellen kann. Ich hatte gehört, dass er in der vergangenen Nacht gemeinsam mit seiner Frau bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei, und dann taucht er plötzlich hier auf. Die ganze Sache scheint noch verrückter zu sein als dieser Fall vor vielen Jahren, in den der Sohn des Bürgermeisters verwickelt war.«
    »Wir müssen ihn sehen«, sagte Joy.
    Nolans Blick glitt zwischen den beiden hin und her. »Ich habe kein Problem damit, wenn ihr ihn besucht. Meiner Meinung nach ist der Mann in Ordnung. Es könnte allerdings schwierig sein, an den Wachposten vorbeizukommen.«
    »Wer ist noch vom FBI da?«
    »Tierney, der stellvertretende Direktor des FBI -Büros in New York. Er hat sich in einem Zimmer am Ende des Ganges niedergelassen. Ich habe ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen, aber ich bin sicher, dass er gleich wieder hier vorbeirennt.«
    »Welche Sicherheitsvorkehrungen haben die Zimmer?«
    Nolan schaute Frank besorgt an. »Jetzt sag nicht, du hast vor …«
    »Nolan, entspann dich. Sag es mir einfach.« Frank hatte eine besondere Art an sich. Jeder vertraute ihm, und er hatte in brenzligen Situationen ein gutes Gespür dafür, wie er sich diesen Vertrauensvorschuss zunutze machen konnte. »Ich muss es nur wissen. Du weißt doch, dass ich nichts Unüberlegtes tun würde, schon gar nicht, wenn Joy dabei ist.«
    »Die Zimmer, in denen die psychisch Kranken liegen, verfügen über spezielle Einrichtungen. Da gibt es nichts, woran sie sich verletzen können. Keine langen Kabel, keine Schnüre, kein Telefon, nichts, nur ein Bett und einen festgeschraubten Tisch. Die

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