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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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Jack vor wie eine Ewigkeit.
    Angeblich sollte Mia bei dem Autounfall ums Leben gekommen sein, aber eine Erklärung zu den näheren Umständen blieben sie ihm schuldig. Und dabei hatte Jack mit eigenen Augen gesehen, dass die Männer sie entführt hatten und mit ihr weggefahren waren. Oder nicht? Die undeutlichen Erinnerungen verschwammen immer wieder vor seinem geistigen Auge. Spielte sein Verstand ihm Streiche? Hatte er die Geschehnisse ausgeblendet und die Tragödie ihres Todes verdrängt? Tausend Fragen schossen Jack durch den Kopf, auf die er Antworten brauchte. Hatte Mia neben ihm am Ufer des Flusses gelegen, oder war sie in dem Auto ertrunken und flussabwärts getrieben? War ihr Tod der Auslöser für seine Verwirrtheit oder für eine verzweifelte Tat innerhalb einer Realität, die er sich selbst erschaffen hatte? Wusste jemand, der verrückt war, überhaupt, dass er verrückt war, oder imaginierte er sich einfach seine eigene Welt?
    Jack dachte über die Parallelen zu Cristos nach. Handelte es sich um einen Zufall, dass auch er aus dem Jenseits zurückgekehrt war? Sie waren beide für tot erklärt worden: Jack durch die Zeitungen und Cristos durch den Gerichtsmediziner. In beiden Fällen hatte die Welt ihren Tod nicht in Frage gestellt, und plötzlich waren sie beide wieder aufgetaucht. War sein gegenwärtiger Geisteszustand durch Cristos’ prophetische Äußerung hervorgerufen worden, dass der Tod nicht das Ende sei, woraus sich folgern ließ, dass er nicht sterben konnte? Könnte er möglicherweise wirklich verrückt geworden sein und dieses komplizierte Szenarium erschaffen haben, um das zu tun, was ihm nicht gelungen war, nämlich die Frau zu retten, die er liebte?
    Ein Blick auf den verbundenen Arm lenkte Jacks Gedanken in eine andere Richtung. Er hatte sich nicht so verletzt, wie sie behauptet hatten. Das Mehndi-Tattoo war ebenso real wie sein Besuch bei Professor Adoy … Und die Warnung, dass er morgen früh im Morgengrauen sterben würde …
    Wenn er den Verband entfernen könnte, um sich das Tattoo noch einmal anzusehen, könnte dies der Rettungsanker sein, der ihn vielleicht in die Realität zurückholte. Das Tattoo könnte seinem Verstand den Halt geben, den er so dringend brauchte, und alle Zweifel ausräumen. Wenn diese komplizierten Schriftzeichen nämlich seinen Unterarm bedeckten, bedeutete dies, dass nach dem Unfall jemand bei ihm gewesen war, der ihn gerettet hatte, und dass er sich das alles nicht nur einbildete. Das Tattoo würde beweisen, dass man ihn die ganze Zeit belogen hatte und er das Opfer einer Verschwörung war – ähnlich wie andere manipuliert worden waren, damit Cristos am Leben blieb.
    Jack spannte die Muskeln an und zog an den Lederriemen, ohne dass es ihm gelang, sie zu lockern. Es musste eine Möglichkeit geben. Er schaute auf die Tür und dachte über eine Flucht nach. Es waren so viele Barrieren auf dem Weg – das FBI , die Polizei, die Sicherheitsposten in dem Gebäude –, lauter unüberwindbare Hindernisse, aber die Kassette hatte er unter ähnlichen Bedingungen aus der Asservatenkammer gestohlen.
    Als größtes Hindernis empfand er jedoch sein labiles Gedächtnis, auf das er sich nicht mehr verlassen konnte.
    Wenn er wählen könnte zwischen dem Leben eines Verrückten mit Mia an seiner Seite und dem Leben in einer Realität, in der er ohne sie zurechtkommen musste, weil sie umgekommen war, würde er den Wahnsinn wählen. Und dieser Gedanke jagte Jack Angst ein. Hatte er die Entscheidung unbewusst bereits getroffen?
    Es gab keine Hoffnung für ihn, für seine beiden Töchter und für Mia – eine niederschmetternde Erkenntnis. Dem Tod ins Auge zu sehen, weil er Krebs hatte, war eine Sache. Dass der Körper eines Tages schlappmachte, war zwar tragisch, aber ein unausweichlicher Teil der Existenz. Wenn man hingegen den Verstand verlor, einem die Frau entrissen wurde und man seine Kinder allein in der Welt zurücklassen musste, war das Entsetzen kaum noch zu überbieten. In einer solchen Situation gab es nichts mehr, woran man sich klammern konnte, nichts, was einen Funken Hoffnung machte, nichts außer einer ewigen Nacht, in der die Sonne niemals wieder aufging.
    Jack schaute noch einmal auf seinen Arm und den dicken Verband. Er musste das Tattoo sehen. Was zuerst Verwirrung und Panik in ihm ausgelöst hatte, könnte ihm nun das geben, was er brauchte. Wenn die Bemalung noch da war, könnte er Ryans Interpretation der Ereignisse widerlegen, sein Verstand wäre

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