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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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hinunter, wobei sie die Pistole von einer Seite zur anderen schwenkte.
    Als Mia die Eingangshalle betrat, versetzte sie der Anblick in Erstaunen. Das Haus war riesengroß. Linker Hand befand sich ein mit antiken Möbeln aus längst vergangenen Zeiten ausgestatteter Salon in der Größe eines Ballsaals. Rechter Hand lag eine altmodische, mir dunklem Kirschholz verkleidete Bibliothek mit einem Kamin, in dem man einen Kleinwagen hätte parken können, und mit Bücherregalen, die von oben bis unten mit Büchern vollgestopft waren. Große, dick gepolsterte Sofas und Ohrensessel standen vor dem Kamin.
    Trotz der Möbel und der Bilder, die über den Tischen hingen, strahlte dieser Ort Kälte aus. Es schien fast so, als wären der Tod und die Einsamkeit hier zu Hause. Mia konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es hier spukte. Alte Bilder standen auf dem Schreibtisch und den Beistelltischen, Aufnahmen aus längst vergangenen Zeiten, an die nur das Innere des Hauses erinnerte.
    Mia durchquerte die Bibliothek und gelangte zu einer Terrassentür. Sie öffnete sie leise, atmete die feuchte Luft der Sommernacht ein und schaute sich auf dem hell erleuchteten Grundstück um, sah jedoch niemanden.
    Sie trat hinaus auf die mit Schieferplatten ausgelegte Terrasse, auf der Töpfe mit verwelkten Pflanzen standen. Plötzlich zerbarst der Kübel neben ihr in tausend Scherben.
    Der Schuss kam aus der Richtung des Hauses, aber vermutlich stand der Schütze nicht hinter dem Haus, er lag nicht auf dem Dach und versteckte sich auch nicht im Gebüsch. Auf der Veranda neben der Eingangstür entdeckte Mia zwei Männer mit erhobenen Waffen, die sie ins Visier genommen hatten.
    Ohne nachzudenken, rannte Mia los und suchte Deckung.
    Wütend nahmen die Männer sie unter Beschuss. Die Kugeln schlugen in die Erde genau hinter ihr ein und zertrümmerten die Steinmauer zu ihrer Linken. Mia rannte weiter, und zwei Wachleute liefen in ihre Richtung.
    Die Verfolger setzten den Beschuss unaufhörlich fort. Mia war seit dreizehn Jahren FBI -Agentin und gut trainiert, aber bei ihren Ermittlungen bis jetzt noch nie in eine Kampfzone geraten.
    Als sie um das Haus herumhastete, sah sie nichts als Dunkelheit vor sich, einen schwarzen Schleier unter einem sternenklaren Nachthimmel. Der Wald war nur fünfundzwanzig Meter entfernt, der Ort, wo sie vorübergehend Unterschlupf suchen und sich verstecken konnte. Dann hätte sie die Zeit, die sie brauchte, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und nach einem Ausweg zu suchen. Mia rannte so schnell, bis sie fast zusammenbrach und ihre schmerzenden Muskeln sie zwangen, das Tempo zu drosseln. Ihr Verstand protestierte, und sie klammerte sich an den Leitspruch: Kämpfe oder fliehe. Als die Kugeln rings um sie herum in die Erde einschlugen und Mia schon glaubte, dass sie gleich sterben würde, erreichte sie die erste Baumreihe und drang in den Wald ein.
    Bald darauf hörte sie nur noch vereinzelte Schüsse hinter sich. Dennoch lief sie weiter. Äste schlugen ihr ins Gesicht und rissen ihre Haut auf, als sie sich duckte und sich einen Weg durch das dichte dunkle Gehölz bahnte. Der Waldboden war so uneben und holperig, dass jeder einzelne Schritt eine Gefahr bedeutete. Immer wieder stolperte sie über Wurzeln, die aus der Erde herausragten, oder über Felsbrocken und drohte mehrfach zu stürzen. Mia versuchte, eine so große Distanz wie möglich zwischen sich und ihrem Tod herzustellen. Immer tiefer drang sie in den finsteren Wald ein, bis die Dunkelheit alles ringsherum verschlang, und schließlich verlangsamte sie ihre Schritte. Sie rang nach Atem, lauschte auf jedes Geräusch und betete, dass die Verfolger ebenso verloren waren wie sie. Mia kam sich vor wie ein gejagtes Tier. Sie konnte sich weder ergeben noch zurückkehren. Jetzt war sie nicht mehr Cristos’ Gefangene, zum Glück, denn sie hatte schon die ganze Zeit gewusst, dass die Gangster es sich nicht leisten konnten, sie leben zu lassen.
    Mia schaute sich in dem Wald um. Bäume und Sträucher warfen im Mondlicht lange Schatten. Es drang durch die belaubten Baumkronen und wurde von den Felsbrocken und den umgestürzten, vermodernden Bäumen reflektiert, die überall auf der Erde herumlagen. Die Geräusche einer Sommernacht hallten durch die Dunkelheit: Insekten, Vögel, nachtaktive Wesen in den Baumkronen. Obwohl Mia hellwach war, hatte sie das Gefühl, einen entsetzlichen Albtraum zu durchleben.
    Dann hörte sie in der Ferne – als würde eine Stimme sie

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