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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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dem großen Fenster hingen dicke, grüne Samtvorhänge. Ein Himmelbett beherrschte den Raum, auf einer Seite standen eine Kommode und ein Schminktisch im gleichen Stil. Als Mia auf die kleine Stereoanlage auf dem Boden blickte, durchschaute sie den Betrug. Eine CD wurde automatisch immer wieder abgespielt, und die typischen Stadtgeräusche wie Autohupen, Bustüren, die sich zischend schlossen, und Sirenen, die in der Ferne verhallten, drangen aus den Lautsprechern.
    Mias Angst wuchs, als sie sich an Jacobs Worte erinnerte: Hier kommen Sie nicht weit .
    Jack stand vor Peters Haus und blickte auf die dunklen Wolken, die sich hoch oben am Himmel zusammenballten und von deren Unterseite das orangerote Licht der Stadt reflektiert wurde. Im Inneren der Wolkendecke zuckten die Blitze eines Sommergewitters.
    Für Jack bestand kein Zweifel daran, dass Frank recht hatte. Die Liste hinten in dem Buch war eine Abschussliste. FBI -Direktor Lance Warrens Tod wurde bereits gemeldet. Jack ließ es kalt, dass er ebenfalls auf Cristos’ Abschussliste stand, denn er war schon einmal getötet worden. Niemals in seinem Leben hatte er sich auf Dinge eingelassen, die in diesem Buch aufgelistet waren. Sein Name stand auf der Liste, weil er vor einem Jahr die Todesstrafe für Cristos durchgesetzt hatte und dieser nun Rache und Vergeltung üben wollte.
    Als sein Handy klingelte, bekam er einen Schreck. Jack sah Mias Nummer, doch er wusste, wer es war. Er drückte das Handy ans Ohr.
    »Ich habe gehört, Sie sind geflohen.«
    »Wo ist meine Frau?«
    »Sie haben mich hereingelegt, während ich Ihrer Frau buchstäblich die Klinge an die Kehle gehalten habe«, brüllte Cristos ins Telefon. »Wenn ich den Inhalt der Kassette, jedes einzelne Teil, nicht im Morgengrauen in Händen halte, töte ich Ihre Frau … aber nicht schnell. Ich töte sie langsam und lasse mir richtig viel Zeit, sodass Sie ihre Schreie überall hören können, wo auch immer in der Welt Sie sich gerade aufhalten. Und dann töte ich Ihre Kinder. Ich töte Sie vor Ihren Augen. Sie können zusehen, wie das Leben allmählich in ihren jungen Augen erlischt. Anschließend mache ich Sie zum Krüppel und beraube Sie Ihres Augenlichts, sodass Ihnen nichts mehr bleibt als die Erinnerung an ihre Schreie, die Sie für den Rest Ihrer Tage begleiten werden.«
    »Sie verdammter …«
    »Ich nehme an, Sie sind in Peter Womacks Haus und versuchen mich aufzuspüren. Befassen Sie sich nicht mehr mit der Liste hinten in meinem Buch. Sie sind alle tot.«
    »Wo sind Sie?«, fragte Jack mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Sie wissen genau, wo ich bin.«
    Und mit diesen Worten legte Cristos auf.

39. Kapitel
    1.25 UHR
    Langsam öffnete Mia die Schlafzimmertür und schaute auf den breiten Gang mit der vier Meter hohen Decke. Der Boden war mit einem dicken, burgunderroten Teppich ausgelegt. Bei jedem ihrer Schritte wirbelte Staub auf.
    Auf beiden Seiten des Korridors gingen mehrere Türen ab. Am Ende des Gangs führte eine geschwungene Treppe in eine riesige Eingangshalle aus Marmor. Die getäfelten Wände und die Kassettendecke ließen keinen Zweifel an dem Reichtum des Hausbesitzers aufkommen.
    Mia schlich den Gang hinunter. Zum Glück hatte sie gestern Abend, als sie in den Wagen gestiegen war, die Pumps mit den hohen Absätzen abgestreift und ihre flachen Schuhe angezogen. Sie umklammerte die Pistole mit beiden Händen. Die Möglichkeit, jemanden damit töten zu können, und die Gewissheit, dass sie gut mit der Waffe umgehen konnte, beruhigten sie. Mia zog das Magazin heraus, überprüfte, dass es neun Patronen enthielt, und schob es wieder in den Griff. Dennoch beschloss sie, die Waffe nur im äußersten Notfall zu benutzen. Mia hatte nur das eine Ziel, irgendwie zu ihren Kindern zu gelangen. Jack glaubte, sie seien in Sicherheit, doch Mia hatte Cristos’ kalte Augen gesehen und das Foto, das er von ihnen aufgenommen hatte. Diesem Mann bedeutete das Leben ihrer unschuldigen Mädchen nichts. Er würde vor nichts zurückschrecken und sie als Druckmittel einsetzen, um seine Ziele zu erreichen. Mia machte sich furchtbare Sorgen um sie, versuchte aber, die Angst zu verdrängen, denn sie würde sie nur lähmen und verhindern, dass sie ihre Töchter erreichte, bevor es zu spät war.
    Oben an der Treppe blieb Mia stehen und spähte hinunter in die Eingangshalle. Sie lauschte angestrengt auf alle Geräusche, doch sie hörte nichts. Mit dem Finger am Abzug schlich sie auf leisen Sohlen die Treppe

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