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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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Nachdem er sie zweimal gelesen hatte, steckte er sie wieder in den Umschlag und diesen in seine Tasche.
    Cristos griff nach seinem Handy. Dank der Satellitentechnologie, zahlreicher Relaisstationen und der Verschlüsselungssoftware war es bis zu drei Minuten lang praktisch nicht aufzuspüren. Alle Gespräche, die er führen musste, dauerten nicht einmal halb so lange. Er wählte schnell die Nummer.
    »Hallo«, sagte eine Stimme.
    »Guten Morgen«, erwiderte Cristos mit einem asiatischen Akzent.
    »Und?«, sagte die Person am anderen Ende der Leitung. »Haben Sie die Kassette?«
    »Ja.« Cristos drehte sich zu der länglichen schwarzen Kassette um. »Es sieht aber so aus, als wären Ihre Informationen, wenn man sie überhaupt so bezeichnen kann, falsch gewesen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Die Kassette ist leer.«
    »Leer?«
    »Ich hatte sowieso kein allzu großes Vertrauen in den Wert Ihrer Angaben.«
    »Hören Sie, ich brauche nur mit dem Finger zu schnippen, um Ihr Leben …«
    Cristos regelte die Lautstärke herunter, um die wütende Stimme nicht mehr zu hören. Er musste immer schmunzeln, wenn seine Auftraggeber, die ihn wegen seiner Professionalität engagiert hatten, ihm mit dem Tod drohten. Das Ego der Reichen und Mächtigen machte sie blind für die Realität. Darum waren sie immer so überrascht, wenn das Blatt sich wendete, wenn sie nicht bekamen, was sie wollten, und plötzlich selbst dem Tod ins Auge sahen.
    »Auf Wiederhören.« Während der Mann am anderen Ende noch immer brüllte, klappte Cristos das Handy zu.
    Er ging zur Tür, öffnete sie und nickte.
    Drei Männer traten ein.
    »Wo ist Tobin?«
    »Tot«, sagte der blonde Mann. »Er ist von einer Brücke gesprungen und wurde von einem Sattelschlepper überfahren.«
    »Ich nehme an, wir haben keine Akte von Keeler und kein Spielzeug aus dem Zimmer der Mädchen?«
    Der blonde Mann schüttelte den Kopf.
    Cristos nickte und dachte kurz nach. »Die Informationen, die wir über die Kassette im Kofferraum von Keelers Wagen erhalten haben, waren falsch. Entweder wurden wir absichtlich auf eine falsche Spur gelenkt, oder es war ein Versehen.«
    Die drei Männer standen schweigend da.
    »Wer von Ihnen hat Jack Keeler erschossen?«
    »Ich«, sagte der blonde Mann leise.
    »Ihr Name?«
    »Gallagher.«
    Cristos nickte. Es sah so aus, als starrten seine dunklen Augen in die Ferne, doch sie schauten nach innen. »Sie wissen, was in der Kassette liegen sollte?«
    Gallagher senkte schuldbewusst den Kopf.
    Cristos hob den Deckel der Kassette hoch und zeigte Gallagher den Inhalt. »Sie haben ihn also getötet, ohne den Inhalt zu überprüfen.«
    Und plötzlich schoss Cristos’ Arm hoch. Er schlang eine Hand um Gallaghers Hals, zog ihn zu sich heran und starrte ihm in die Augen, während er ihm die Kehle zudrückte. Gallaghers Gesicht färbte sich rot, die Adern auf seinen Schläfen traten bei jedem Pulsschlag stärker hervor und pochten. Er hatte Todesangst.
    Gallagher umklammerte die Hand, die Cristos ihm um den Hals geschlungen hatte, und versuchte vergebens, sich ihrem Griff zu entziehen. Verzweifelt schwang er die Fäuste, fuchtelte wie ein Kind bei seinem ersten Kampf mit den Armen und schlug auf seinen Angreifer ein. Doch Cristos streckte seinen muskulösen linken Arm, während er immer fester zudrückte und jeden Schlag mit dem rechten Arm abwehrte. Und dann trat er Gallagher die Füße weg, sodass sein Opfer wie eine Marionette in der Luft baumelte.
    Gallaghers Gesicht war scharlachrot, und seine Augen traten hervor. Er stand unter enormer Anspannung und sah dem Tod ins Auge, denn er wusste, dass es kein Entkommen gab.
    Die beiden anderen Männer sahen schockiert zu, wie das Leben buchstäblich aus ihrem Komplizen herausgepresst wurde. Keiner von beiden bewegte sich, aus Angst, mit einem einzigen falschen Schritt das eigene Todesurteil zu besiegeln.
    Gallaghers Körper begann zu zucken und zu zittern, als versuchte jeder einzelne Muskel zu entkommen. Er bekam keine Luft mehr, als würde er auf dem Meeresboden liegen. Alles verschwamm ihm vor den Augen, und sein Körper erstarrte. Schließlich ließ Cristos ihn los. Sein Opfer stürzte keuchend zu Boden und rieb sich mit beiden Händen über die Kehle.
    »Ich wollte, dass Sie einen Vorgeschmack auf den Tod bekommen, denn Sie haben Jack Keeler getötet, ohne Ihre Aufgabe erfüllt zu haben.« Cristos schaute die drei Männer an. »Ich wollte, dass Sie wissen, wie sich Angst anfühlt, und dass ihn niemand

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