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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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»Aber wenn du deinen eigenen Leuten nicht trauen kannst …«
    »Ich sag dir auch nicht, wie du deinen Job zu machen hast, Jack«, entgegnete Mia ein wenig ungehalten. »Kannst du mir helfen, ohne mir einen Vortrag zu halten?«
    Jack atmete tief durch und entspannte sich. »Ich bitte Joy, die Kassette in die Asservatenkammer zu bringen.«
    Mia schüttelte den Kopf. »Ich will nicht, dass irgendjemand etwas davon weiß.«
    »Okay.« Jack nickte. »Dann bring ich die Kassette nach dem Essen selbst dorthin.«
    Mia starrte ihn noch immer an. Es war derselbe Blick, den sie ihm zuwarf, wenn er versprach, den Abfall hinauszubringen. Und dieser Blick signalisierte, dass er es nicht dann machen sollte, wenn es ihm in den Kram passte, sondern dann, wenn Mia es für richtig hielt. Es sollte jetzt geschehen, am besten schon vor fünf Minuten.
    Jack verließ das Büro und kam dreißig Sekunden später mit einer ähnlichen Kassette zurück, jedoch ohne den FBI -Aufkleber. »Du musst die Sachen aus deiner Kassette in eine unserer Kassetten packen.«
    Mia nickte. »Jetzt?«
    »Du kannst es auch während der Fahrt machen. Wir fahren mit dem Tahoe.«
    Jack griff nach dem Jackett, das über der Stuhllehne hing, zog es an und strich die Krawatte glatt. Anschließend nahm er beide Metallkästen und verließ das Büro. Mia folgte ihm auf dem Fuße.
    »Joy«, sagte Jack zu seiner Assistentin. »Ich gehe mit Mia eine Kleinigkeit essen.«
    »Das ist ja ganz was Neues«, erwiderte Joy. »Sie arbeiten seit all den Jahren nur wenige Straßen voneinander entfernt, und in der ganzen Zeit sah es so aus, als würden Sie in verschiedenen Staaten arbeiten.«
    Joy starrte auf die beiden großen Metallkassetten unter Jacks Arm und schaute ihrem Chef dann in die Augen. Sie wussten beide, dass ein gemeinsames Essen mit seiner Frau nicht auf der Tagesordnung stand.
    Das Detention Center, das Untersuchungsgefängnis von Manhattan, befand sich in der White Street 125 und verfügte über einen Sicherheitsstandard, der dem der New Yorker Niederlassung der US -Notenbank Konkurrenz machte. Und dort lagerte, nur eine halbe Meile entfernt, eine der größten Goldreserven der Welt. Doch das, was sich hinter den Mauern des Detention Centers verbarg, hatte nichts mit Edelmetallen zu tun. In erster Linie diente der Komplex als Gefängnis für Kriminelle mit laufenden Verfahren in den angrenzenden Gerichten. Es diente ebenfalls als Hochsicherheitsgefängnis für einige der gefährlichsten Verbrecher des Landes, von Terroristen bis zu Serienmördern. Darüber wurde selten gesprochen, da liberale und konservative Stimmen sonst Anstrengungen unternommen hätten, dass dieses Gefängnis geschlossen wurde. Eine Gruppe hätte humanitäre Gründe angeführt und die andere den Protest der Anwohner, die in ihrer Nachbarschaft kein Gefängnis haben wollten. Es handelte sich um zwei nebeneinanderstehende Gebäude, deren achtzehn Stockwerke in den Himmel von Lower Manhattan ragten. Acht zusätzliche Stockwerke waren in das Granitgestein unter der Insel hineingebaut worden. Mit seinen zahlreichen Kontrollposten, einem elektronischen Sicherheitssystem, Überwachungskameras und fast undurchdringlichen Mauern zählte dieses Gebäude zu den am besten gesicherten Orten des Landes. Hier gab es keine Zwischenfälle und keine Hoffnung für die Inhaftierten, denn aus diesem Komplex konnte niemand fliehen. Die Menschen hier waren im wahrsten Sinne des Wortes lebendig begraben.
    Bei jenen, die nicht mit den Abläufen des Rechtssystems vertraut waren, fand die Nutzung des Untergeschosses fünf wenig Beachtung. Aufgrund seiner günstigen Lage in der Nähe der Gerichte hätte es für die Asservatenkammer der Bezirksstaatsanwaltschaft keinen besseren Ort geben können. Fünf Stockwerke unter der Erde glich sie einem modernen, verborgenen Verlies, das in das Felsgestein unter der Insel Manhattan hineingebaut worden war.
    Jack und Mia durchquerten die große Eingangshalle aus Granit und Marmor. Jack hielt nur noch eine schwarze Beweismittel-Kassette unter dem Arm.
    Larry Knoll machte Dienst an der Pforte. Sein Gesicht erhellte sich, als er Jack sah. »Mr Keeler.«
    »Hi, Larry«, erwiderte Jack freundlich. Er schlug mit der Hand auf die schwarze Kassette. »Ich muss zu Charlie. Ist er hier?«
    »Ist er nicht immer hier?«
    »Stimmt auch wieder. Wie geht es Ihrer Frau?«
    »Großartig, danke. Wir freuen uns beide wahnsinnig auf unser erstes Kind. Daria ist schon rund wie eine kleine

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