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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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ihren Duft?«
    »Wenn Sie sie auch nur anrühren …«
    »Wer weiß, ob ich es nicht bereits getan habe? Und Sie könnten nichts dagegen tun.«
    »Ich weiß nicht, wie Sie überlebt haben …«
    »Ich glaube, es ist Schicksal, dass wir beide noch leben, denn ich würde es nicht Zufall nennen. Ein cleverer Schachzug, eine leere Beweismittel-Kassette in Ihrem Wagen spazieren zu fahren. War das Ihre Idee oder die Ihrer Frau?«
    »Wovon reden Sie?«
    »Ich habe Ihre Mitteilung bekommen, Jack.«
    »Welche Mitteilung?«, fragte Jack verwirrt.
    »Ich weiß, dass Sie Rätsel mögen und gerne Ihre Spielchen treiben, aber ich versichere Ihnen, dass dies kein Spiel ist.«
    Jack schwieg. Die Worte des Mannes machten ihn sprachlos. Er hatte keine Mitteilung geschrieben und nicht die geringste Ahnung gehabt, dass dieser verurteilte Verbrecher noch leben könnte.
    »Sie wissen, was ich haben will, und Sie werden es besorgen.«
    »Keine Chance.«
    »Doch, die gibt es. Sie und ich, Jack, holen die Kassette gemeinsam. Ein kleines Kräftemessen zwischen dem Hingerichteten und dem Henker. Der Bezirksstaatsanwalt wird jedes Gesetz aus seinem Gesetzbuch brechen.«
    Jack schaute auf die Akte auf der Küchentheke. Er wusste ganz genau, wer am anderen Ende der Leitung war. Mit diesem Mann hatte er sich intensiv beschäftigt, Anklage gegen ihn erhoben und ihn vor Gericht gestellt. Und am 15. April letzten Jahres war Nowaji Cristos, der Mann am Telefon, vor seinen Augen hingerichtet worden.

23. Kapitel
    FREITAG, 16.15 UHR
    »Hallo.« Franks Handy klingelte, als er in den Wagen stieg.
    »Frank, hier ist Matt Daly.«
    »Grüß dich, Matt.«
    »Bisher haben wir keine Leichen gefunden, sondern nur ein zerrissenes Hemd, vermutlich von Jack«, sagte Matt.
    Frank hatte gar nicht mehr an Matt Dalys Taucherteam gedacht, das im Fluss nach den Leichen suchte.
    »Hör zu, Matt. Du musst mir einen Gefallen tun. Versuch die ganze Sache so lange wie möglich vor der Presse geheim zu halten. Und wenn überhaupt, gib höchstens Informationen an die Cops in Byram Hills weiter. Meinst du, das kriegst du hin?«
    »Ich tu, was ich kann. Wir arbeiten uns bis zum Abflusskanal vor. Vermutlich dauert es noch acht Stunden, bis wir da ankommen. Es könnte sein, dass ihre Leichen zwischen den Felsbrocken hängen.«
    »Danke.«
    »Und Frank, in dem Hemd ist ein Einschussloch genau über dem Herzen. Das war kein Unfall.«
    »Ich weiß.«
    »Ich wusste, dass du das sagst. Du ermittelst in dieser Sache, nicht wahr?«
    Franks Schweigen beantwortete die Frage.
    »Ich halte die Sache so lange wie möglich unter Verschluss«, sagte Matt. »Wenn du Hilfe brauchst, ruf mich an.«
    »Noch mal danke für alles.« Frank legte auf, schlug die Wagentür zu und startete den Jeep.
    Jack sprang in den Audi und schaute auf die Benzinanzeige. Der Tank war fast leer. Er schüttelte den Kopf, ehe er in rasantem Tempo in die Straße einbog. Hinter ihm wurde das Garagentor automatisch geschlossen. Jack fuhr auf der Banksville Road in Richtung Osten. Aus dieser Richtung würde Frank garantiert nicht kommen. Frank war total sauer gewesen, als er abgehauen war, und wenn er jetzt von dieser Aktion Wind bekäme, würde er vor Wut platzen. Doch Jack würde Mias Leben nicht gefährden, indem er Frank oder irgendjemanden in das, was er vorhatte, hineinzog.
    Jack hatte eine Verabredung mit einem toten Mann. Er fragte sich, was in seinem Leben ihn auf diesen Weg geführt hatte. Gab es einen ganz bestimmten Augenblick, der diesen Tag unvermeidbar gemacht hatte? War es sein Karma, Schicksal, Rache für eine falsche Entscheidung in der Jugend?
    Seine Gedanken kehrten zurück zu jenem Tag vor vielen Jahren, als Apollo gestorben war und er die beiden Jugendlichen getötet hatte. Jack dachte an sein Versprechen, niemals mehr einen Menschen zu töten. Er dachte daran, wie hart er sich engagiert hatte, um Verbrechen ohne Waffen zu bekämpfen, und dass er stets alles in seiner Macht Stehende tat, um eine Verurteilung zu erreichen.
    Die Toten in diesem leer stehenden Bürogebäude, die beiden jungen Männer, die durch ihn ums Leben gekommen waren, und der Kollege, den er nicht hatte retten können, hatten ihn vollkommen aus der Bahn geworfen. Damals hatte Jack sich geschworen, nie wieder eine Waffe in die Hand zu nehmen. Jetzt begriff er, dass er keine Waffe brauchte, um zu töten. Er hatte es mit Hilfe des Rechtssystems getan. Jack meinte zwar, es sei gerechtfertigt und er habe sich dabei im Rahmen der

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