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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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kräftigen Körper eines Schwimmers und aufmerksame Augen. An den Fähigkeiten dieses Mannes bestand kein Zweifel.
    Er steckte einen Schlüssel ins Schloss, öffnete die Tür und führte Dorran, Peter und Jack in den Raum. Das einzige Licht drang durch dicke, rote Samtvorhänge, die zugezogen waren und das Panoramafenster verdeckten.
    Casey drückte auf einen Schalter, worauf ein eigens in einer Ecke aufgestellter Scheinwerfer grelles Licht in dem Raum verbreitete, der sich als Salon entpuppte. Seine Wände waren mit Chintztapeten verkleidet, auf dem Boden lag ein burgunderroter Teppichboden. Ein Wachmann stand schweigend in einer Ecke und drückte ein Gewehr an seine Brust.
    Alle Möbel waren ausgeräumt worden. Jetzt standen in diesem Raum nur noch ein Metalltisch in der Mitte und mehrere Holzstühle. Casey zog die Vorhänge auf, worauf ein in unheimliches Licht getauchter Garten, ein mit Laub gefüllter Pool und ein Tennisplatz mit einem zerrissenen Netz sichtbar wurden. Über das Panoramafenster war ein Maschendrahtzaun gespannt, der den Blick behinderte. Das Geflecht aus verzinktem Draht bildete einen starken Kontrast zu der hübschen Grundausstattung des Raumes.
    Cristos saß in der Mitte auf einem großen Eichenholzstuhl mit hoher Lehne. Seine Handgelenke waren an die dicken Stuhllehnen gefesselt und die Füße an die stabilen Stuhlbeine. Er trug den dunkelgrauen Anzug, in dem er geschnappt worden war. Die Krawatte saß perfekt, und das Haar hatte er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Die kurzen Bartstoppeln trugen noch zu seiner unheimlichen Erscheinung bei, die sogar die Wachleute verunsicherte. Sie hatten fast das Gefühl, Satan eingesperrt zu haben, und nun warteten sie auf seine Vergeltung.
    Doch besonders verwirrten Jack die Augen des Mannes. Seine dunklen, feindseligen Augen waren auf ihn gerichtet, als läge ein Raubtier auf der Lauer, um sich auf sein unschuldiges Opfer zu stürzen. Cristos musterte Jack ein paar Sekunden, ehe er seinen abschätzenden Blick auf Peter und Dorran richtete.
    Casey trat zurück und verschwand praktisch in der Ecke. Er zog das Gewehr vom Rücken, drückte es an seine Brust und entsicherte es, um dem Gefangenen zu signalisieren, dass er es ernst meinte.
    Die drei setzten sich gegenüber von Cristos hin, Peter links, Jack rechts und Dorran in die Mitte.
    »Ich bin Special Agent Carter Dorran. Sie befinden sich in Gewahrsam der Regierung der Vereinigten Staaten und des Staates New York und werden des Mordes beschuldigt. Das ist Peter Womack vom US -Justizministerium.« Carter zeigte auf Peter und dann auf Jack. »Und Jack Keeler, der Bezirksstaatsanwalt von New York City. Wünschen Sie einen Anwalt?«
    »Noch nicht«, erwiderte Cristos leise.
    »Sie sollten wissen, dass unsere Rechtsordnung Ihnen …«
    »Sie sollten wissen, dass ich die Vorgehensweise Ihrer Justiz genauso gut kenne wie Sie, wenn nicht noch besser.« Cristos sprach, als wäre er nicht gefesselt und würde nicht verhört werden, sondern als säße er vor dem Rechtsausschuss eines großen Unternehmens.
    »Möchten Sie ein Geständnis ablegen?«, fragte Dorran. »Oder sollen wir fortfahren?«
    Cristos nickte.
    »Können Sie uns erklären, was Sie in dem Fahrstuhlschacht dieses Gebäudes gemacht haben?«
    »Nein«, antwortete Cristos.
    »Waren Sie in der Wohnung der Bonsleys?«
    Als Dorran das Verhör fortsetzte, schlug Jack die Akte auf und betrachtete die Bilder des toten Generals mit einem Einschussloch über dem linken Auge. Dann schaute er auf die Bilder der Bonsleys, die nebeneinander auf einem Bett lagen, die Köpfe unnatürlich verdreht. Jack, der einen bitteren Geschmack im Mund spürte, bemühte sich, keine Gefühlsregungen zu zeigen.
    Während den meisten Menschen die entsetzliche Realität des Todes bei einem kaltblütigen Mord schwer zu schaffen machte und sie gegen Trauer und Abscheu ankämpften, reagierte Jack anders. Eine ungeheure Wut über die Verletzung des ersten Grundrechts der menschlichen Existenz stieg in ihm auf.
    Während Cristos den Fragen zuhörte und Jacks Reaktion bemerkte, lächelte er und zeigte zum ersten Mal eine emotionale Regung.
    »Sie haben ein Staatsoberhaupt ermordet«, sagte Peter. »Haben Sie im Auftrag einer ausländischen Regierung gehandelt?«
    Cristos atmete tief ein und wandte seine Aufmerksamkeit Jack zu. »Mr Keeler ist der fähigste Mann in diesem Raum, und doch schweigt er.«
    Peter schwieg einen kurzen Augenblick, ehe er fortfuhr. »Arbeiten Sie im

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