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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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redest du da?«
    »Sie bekommt das Geld, vorausgesetzt, dass sie heiratet …« Raj verstummte kurz. Ein wissendes Lächeln umspielte seine Lippen. »Vorausgesetzt, sie heiratet mich.«
    Lügen. Dieser Mann tischte ihm Lügenmärchen auf. Er war gekommen, um sie ihm wegzunehmen, genauso wie die Männer, die vor sechs Monaten versucht hatten, sie zu schnappen. Dieser Mann trieb ihn zur Weißglut.
    Raj nahm die Kamera vom Tisch, schaltete sie ein und schaute sich Bilder von Suresh und Nadia an. Kopfschüttelnd zog er den Speicherstick heraus und zerbrach ihn. »Die letzten sechs Monate ihres Lebens werden von allen Speichern gelöscht.«
    »Diese Männer in der Gasse«, stieß Suresh bestürzt hervor, als ihm allmählich die Erkenntnis dämmerte. »Sie haben für dich gearbeitet.«
    Raj starrte ihn an.
    »Sie wollten mich gar nicht ausrauben, nicht wahr?«
    Raj griff unter sein Jackett und zog eine Browning-Pistole hervor, die schon sehr abgegriffen war. Vermutlich gehörte die Waffe diesem Mann, und er besaß sie schon eine ganze Weile. Suresh begriff, dass er einem Menschen gegenüberstand, dem Gewalt trotz des gepflegten Äußeren nicht unbekannt war. Doch Suresh hatte keine Angst, sondern er machte sich Sorgen um Nadia. Niemand würde sie ihm wegnehmen.
    Vollkommen unerwartet schleuderte Suresh Raj die Handvoll Münzen ins Gesicht. Der junge Mann zuckte zusammen. Suresh nutzte den kurzen Moment der Ablenkung, um zur Seite zu springen.
    Raj fasste sich sofort wieder, drückte ab und traf Suresh im rechten Arm. Das Echo des Schusses hallte von den Wänden der kleinen Wohnung wider. Suresh ließ sich dadurch nicht abschrecken. Er streckte den linken Arm aus, umklammerte den Lauf der Waffe und entriss dem Mann die Pistole, während er ihm mit der rechten Faust einen Schlag auf die Schläfe verpasste.
    Suresh ging weiter auf Raj los, warf ihn rückwärts über den Stuhl und stürzte sich auf ihn. Raj rollte zur Seite, um Suresh auszuweichen, und rammte ihm den Ellbogen vor den verwundeten Arm, der sich daraufhin einen Augenblick lang wie betäubt anfühlte.
    Ohne auf die Verletzung zu achten, setzte Suresh den Angriff fort. Obwohl Raj vermutlich auch eine militärische Ausbildung genossen hatte, war er Suresh nicht gewachsen. Dieser hatte nicht nur sein ganzes Leben lang die Kampfkünste trainiert, sondern griff auch auf die jahrzehntelange Erfahrung seiner Vorfahren zurück.
    Blitzschnell schlang Suresh einen Arm um Rajs Hals und nahm ihn in den Würgegriff. Diesmal würde er keine Gnade walten lassen wie bei den Dieben in der Gasse. Raj entfachte Sureshs Wut in einem Maße wie noch nie irgendjemand zuvor. Suresh hatte nicht begriffen, dass die Angreifer in der Gasse ihn töten wollten, und diesen Fehler würde er nicht noch einmal begehen. Wenn er Raj das Leben schenkte, würde er sicherlich mit Verstärkung zurückkehren, um ihn zu erledigen, und er würde seine Nachsicht bitter bereuen.
    Suresh drückte immer fester zu. Raj wehrte sich nach Kräften, sein maßgeschneiderter Anzug zerriss. In seinen Augen spiegelte sich Angst, denn er wusste, dass sein Gegner ihm gleich das Genick brechen würde.
    Und dann floss das kochende Öl, das in dem Topf auf dem Ofen stand, auf Sureshs Haut. Wie flüssige Lava rann es an der Seite seines Körpers herunter. Er drehte sich ungläubig um und sah Nadia mit dem Topf in der Hand und Tränen in den Augen dort stehen. Suresh ließ Raj los und versuchte den unerträglichen Schmerz zu ignorieren. Auf seinem Oberkörper bildeten sich Brandblasen, und die Haut löste sich ab. Das Blut aus der Schusswunde wurde weggespült, während das neue Blut, das aus der Wunde sickerte, sofort gerann, als das kochende Öl darüberfloss.
    Raj rollte zur Seite, um sich in Sicherheit zu bringen, und rang nach Atem.
    Suresh verharrte reglos. Er wandte den Blick nicht von Nadia ab, die mit tränennassem Gesicht dort stand.
    »Was hast du getan?«, fragte sie mit schmerzerfüllter Stimme, während ihr Blick zwischen den beiden jungen Männern hin- und herwanderte.
    Sie stellte den Topf zurück auf den Ofen. In ihrem fragenden Blick spiegelte sich Mitleid, als sie einen Schritt vortrat und sich auf den Boden hockte …
    Und Raj in die Arme schloss.
    Jetzt wurde Suresh alles klar. Rajs Worte waren wahr, und er hatte sich zum Narren gemacht. Er hatte sein Herz geöffnet und seinem früheren Leben aus Liebe zu Nadia den Rücken gekehrt.
    Ehe Suresh ein Wort sagen oder eine Frage stellen konnte, stand Raj

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