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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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jeder Berührung und Staub wallte auf, wo Dragosani seine Füße auf den angesammelten pflanzlichen Unrat von Jahrhunderten setzte.
    »Thibor«, versuchte er es noch einmal. »Ein Jahr, sagtest du. Das Jahr ist um und ich bin zurückgekehrt. Komme ich zu spät? Ich habe dir Blut mitgebracht, alter Drache, um deine alten Adern zu wärmen und dir wieder Kraft zu geben ...«
    Nichts.
    Dragosanis Besorgnis wuchs. Hier stimmte etwas nicht. Der alte Teufel in der Erde war immer hier. Er war der Genius Loci . Ohne ihn war dieser Ort nichts, die kreuzförmige Hügelkette leer. Und was war mit Dragosanis Träumen? War das Wissen, das er von dem Vampir erlangen wollte, für immer fort? Einen Moment lang überkamen ihn Verzweiflung, Wut, Frustration, doch dann ... Die gefesselten Hühner rührten sich in ihrem Korb und eines von ihnen stieß ein tiefes besorgtes Gackern aus. Ein Windhauch wehte unheilvoll in den Zweigen über Dragosanis Haupt. Die Sonne verschwand hinter den fernen Hügeln. Und irgendetwas hinter der Dunkelheit, dem Staub und den alten trockenen Zweigen beobachtete den Nekromanten. Dort war nichts, trotzdem fühlte er Augen auf sich ruhen. Es hatte sich nichts verändert, dennoch schien es jetzt, als atmete dieser Ort!
    Ja, er atmete – aber es war ein übler Atem, der Dragosani überhaupt nicht gefiel. Er fühlte sich bedroht, fühlte sich hier mehr in Gefahr als je zuvor. Er nahm den Korb und trat zwei Schritte aus dem ungeweihten Kreis, bis er gegen die raue Borke eines großen Baumes stieß, der fast so alt war wie die ganze Lichtung. Er fühlte sich dort sicherer, auf festerem Grund, mit dem zähen alten Baum im Rücken. Die plötzliche Trockenheit verschwand aus seinem Rachen und er schluckte schwer, bevor er noch einmal fragte: »Thibor, ich weiß, dass du da bist. Es ist dein Pech, wenn du mich ignorieren willst, alter Teufel.«
    Wieder rauschte der Wind in den hohen Zweigen, und zugleich kroch ein Flüstern in den Geist des Nekromanten: Dragosaaaniiii? Bist du es? Ahhhhh!
    »Ja, ich bin es. Ich bin gekommen, um dir Leben zu bringen, alter Teufel – oder eher, um deinen Untod zu erneuern.«
    Zu spät, Dragosani, zu spät. Meine Zeit ist gekommen, ich muss dem Ruf der dunklen Erde gehorchen. Selbst ich, Thibor Ferenczy von den Wamphyri. Meine Entbehrungen waren mannigfaltig, und mein Funke durfte lange glimmen. Nun flackert er nur noch. Was kannst du jetzt noch für mich tun, mein Sohn? Nichts, fürchte ich. Es ist vorbei ...
    »Nein, ich glaube das nicht! Ich habe dir Leben gebracht, frisches Blut. Morgen bringe ich dir noch mehr. In ein paar Tagen wirst du wieder stark sein.«
    ... Vielleicht habe ich mich doch geirrt, antwortete das Ding in der Erde nach einer Weile. Aber wenn selbst mein eigener Vater und Bruder mich hassten ... warum sollte ich einem Sohn vertrauen? Einem unechten Sohn auch noch. Es gibt kein Fleisch, das uns verbindet, Dragosani. Oh, wir machten uns Versprechungen, du und ich, aber es waren zu viele, um zu glauben, dass aus ihnen irgendetwas würde. Trotzdem hast du ein wenig profitiert – durch dein Wissen der Nekromantie – und wenigstens habe ich noch einmal Blut geschmeckt, auch wenn es abscheulich war. Lass Frieden zwischen uns sein. Ich bin zu schwach geworden ...
    Dragosani machte einen Schritt vorwärts. »Nein!«, rief er wieder. »Es gibt immer noch Dinge, die du mich lehren kannst. Wamphyri-Geheimnisse ...«
    Zitterte der Boden ein wenig unter seinen Füßen? Krochen die unsichtbaren Wesenheiten näher heran? Er wich zurück gegen den Baum.
    Die Stimme in seinem Geist seufzte. Es war das Seufzen eines Wesens, das aller irdischen Angelegenheiten überdrüssig geworden ist und das ungeduldig die Auflösung ersehnt. Und Dragosani vergaß, dass es das verlogene Seufzen eines Vampirs war.
    Ach, Dragosani! Dragosani! – Du hast nichts gelernt. Erklärte ich dir nicht, dass die Legenden der Wamphyri den Sterblichen verboten sind? Sagte ich nicht, dass Wissen auch Werden bedeutet, und dass es keinen anderen Weg gibt? Geh, mein Sohn, und überlasse mich meinem Schicksal. Was? Soll ich dir die Macht geben, eine Welt zu beherrschen, während ich hier liege und zu Staub zerfalle? Was für eine Art Gerechtigkeit soll das sein?
    Dragosani war verzweifelt. »Dann nimm das Blut an, das ich dir gebracht habe, und das süße Fleisch. Werde wieder stark. Ich akzeptiere alle deine Bedingungen. Falls ich einer der Wamphyri werden muss, um all ihre Geheimnisse zu lernen – dann sei

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