Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
Schlechteste der Klasse.«
    Hannant seufzte, nickte und sagte: »Hören Sie, es tut mir leid, dass ich damit Ihre Zeit verschwende. Zumal sich die Frage gar nicht mehr stellt, da er an der Prüfung nicht teilgenommen hat. Ich finde das nur schade, das ist alles. Ich glaube, der Junge hat Potenzial.«
    »Ich sage Ihnen was.« Jamieson kam hinter dem Schreibtisch hervor, brachte Hannant zur Tür und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Schicken Sie ihn heute Nachmittag zu mir. Ich werde mich mit ihm unterhalten und mir eine eigene Meinung bilden. Nein, warten Sie – vielleicht kann ich etwas konstruktiver vorgehen. Er verfügt über eine intuitive mathematische Begabung, sagen Sie? Nun gut ...«
    Er kehrte zum Schreibtisch zurück, nahm einen Stift und kritzelte rasch etwas auf ein leeres DIN-A4-Blatt. »Bitte sehr«, sagte er. »Sehen Sie, was er damit anstellt. Lassen Sie ihn in der Mittagspause daran arbeiten. Wenn er eine Lösung findet, werde ich mit ihm sprechen, und alles weitere wird sich finden.«
    Hannant nahm das Blatt, ging hinaus auf den Gang und schloss die Tür hinter sich. Er sah sich an, was der Rektor geschrieben hatte, und schüttelte enttäuscht den Kopf. Er faltete das Blatt und steckte es in die Tasche, nahm es dann wieder heraus, öffnete es und starrte es an. Andererseits war dies vielleicht genau die Art Aufgabe, mit der Keogh zurechtkommen könnte. Hannant war sich sogar sicher, dass er es konnte – mit ein wenig Nachdenken und einigen Fehlern –, und wenn dem so war, dann hätten sie etwas erreicht. Sein Einsatz für den Knaben hätte sich gelohnt. Sollte Keogh jedoch scheitern, würde Hannant sich einfach keine Gedanken mehr über ihn machen. Es gab andere Jungen, die gleichermaßen seine Aufmerksamkeit verdienten, dessen war er sich gewiss ...
    Um genau halb zwei nachmittags klopfte Hannant an Jamiesons Tür und trat ein, ehe der Rektor ihn dazu auffordern konnte. Jamieson selbst war gerade zurück vom Mittagessen und hatte sich eben erst an den Schreibtisch gesetzt. Er stand auf, als Hannant sein Büro durchquerte, die Falten des DIN-A4-Blattes glättete und es ihm überreichte.
    »Ich habe getan, was Sie vorgeschlagen haben«, sagte Hannant atemlos. »Dies ist Keoghs Lösung.«
    Der Rektor überflog eilends den hingekritzelten Text seiner ursprünglichen Aufgabe. Magisches Quadrat: Ein Quadrat ist unterteilt in 16 gleich große Quadrate. Jedes dieser kleineren Quadrate enthält eine Zahl, von 1 bis einschließlich 16. Ordne diese so an, dass die Summe jeder der vier waagerechten und senkrechten und der zwei diagonalen Reihen die gleiche Zahl ergibt.
    Harry Keogh hatte einen Fehlversuch gemacht und dann die Lösung aufgezeichnet und mit seinem Namen unterschrieben.
    Jamieson starrte lange und genau die Zeichnung an, öffnete den Mund, sagte aber nichts. Hannant konnte sehen, wie er rasch die Summen der waagerechten, senkrechten und diagonalen Reihen addierte – fast konnte er sein Hirn arbeiten hören. »Das ist ... sehr gut«, sagte Jamieson schließlich.
    »Es ist viel besser als das«, sagte Hannant, »es ist perfekt!«
    Der Rektor zwinkerte ihm zu. »Perfekt, George? Alle magischen Quadrate sind das. Das macht ihren Reiz aus und ihren Zauber!«
    »Ja«, stimmte Hannant zu, »aber perfekt ist nicht gleich perfekt. Sie haben verlangt, dass die Waagerechten, Senkrechten und Diagonalen alle die gleiche Summe ergeben sollen. Das hat er Ihnen gegeben, und weit mehr noch. Auch die Ecken führen zum gleichen Ergebnis. Die vier Quadrate in der Mitte ebenso. Sogar die sich gegenüberstehenden mittleren Zahlen an den Rändern haben das gleiche Ergebnis. Und wenn Sie es sich genauer anschauen, ist das noch nicht alles. Nein, es ist perfekt.«
    Jamieson überprüfte das Quadrat noch einmal, runzelte einen Augenblick lang die Stirn und lächelte dann entzückt.
    Schließlich fragte er: »Wo ist Keogh?«
    »Draußen. Ich dachte mir, Sie möchten ihn vielleicht sprechen ...«
    Jamieson seufzte und setzte sich hinter den Schreibtisch. »Also gut, George, dann rufen Sie Ihren Wunderknaben mal herein.«
    Hannant öffnete die Tür und rief Keogh herein.
    Harry trat nervös ein und zappelte vor dem Schreibtisch des Rektors herum. »Keogh, mein Junge«, sagte der Schulleiter, »Mr Hannant hat mir erzählt, du hättest eine Vorliebe für Zahlen.«
    Harry erwiderte nichts.
    »Dieses magische Quadrat zum Beispiel. Ich schlage mich schon seit Urzeiten mit solchen Dingern herum – nur zu meinem eigenen

Weitere Kostenlose Bücher