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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Vergnügen, verstehst du –, seit ich so alt war wie du. Aber ich glaube nicht, dass mir je eine so gute Lösung wie diese hier eingefallen wäre. Das ist äußerst bemerkenswert. Hat dir jemand dabei geholfen?«
    Harry sah auf und blickte Jamieson geradewegs in die Augen. Einen Augenblick schien er verängstigt zu sein, doch im nächsten Moment ging er schon zur Verteidigung über. »Nein, Sir. Niemand hat mir geholfen.«
    Jamieson nickte. »Ich verstehe. Wo sind also deine Schmierzettel? Ich meine, man denkt sich doch nicht mir nichts, dir nichts etwas derart Schlaues aus, oder?«
    »Nein, Sir«, sagte Harry. »Meine Vorarbeit ist dort, das durchgestrichene Quadrat.«
    Jamieson sah auf das Blatt, kratzte sich an seinem fast gänzlich kahlen Kopf und warf Hannant einen Blick zu. Dann starrte er Keogh an. »Aber das ist einfach nur ein Kasten mit den Zahlen in ihrer numerischen Reihenfolge. Ich begreife nicht, wie ...«
    »Sir«, unterbrach Harry ihn, »mir schien das der logische Anfang zu sein. Als ich erst mal so weit war, konnte ich erkennen, was getan werden musste.«
    Wieder tauschten der Rektor und der Mathelehrer Blicke aus.
    »Nur weiter, Harry«, sagte der Schulleiter nickend.
    »Sehen Sie, Sir, wenn man alle Zahlen einfach der Reihe nach hinschreibt, wie ich es getan habe, dann stehen die großen Zahlen immer rechts und unten. Also habe ich mich gefragt: Wie kann ich die eine Hälfte davon von rechts nach links und die andere Hälfte von unten nach oben bekommen? Und wie kann ich beides zur gleichen Zeit machen?«
    »Das scheint ... logisch.« Jamieson kratzte sich wieder am Kopf. »Was also hast du getan?«
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte: Was–hast–du– getan, Junge!« Jamieson hasste es, sich vor Schülern wiederholen zu müssen. Sie sollten jedem seiner Worte aufmerksam lauschen.
    Harry war plötzlich blass. Er sagte etwas, aber es war nur ein Krächzen zu hören. Er hustete, und seine Stimme fiel um ein oder zwei Oktaven. Als er wieder sprach, hörte er sich ganz und gar nicht mehr wie ein kleiner Junge an. »Das ist doch offensichtlich«, sagte er. »Können Sie es nicht selbst sehen?«
    Jamiesons Augen traten hervor und sein Kiefer klappte herunter, doch bevor er in die Luft gehen konnte, fügte Harry hinzu: »Ich habe die Diagonalen umgedreht, das ist alles. Das ist die offensichtliche Lösung, die einzig logische Antwort. Ansonsten ist es nur ein Zufallsspiel, und so etwas ist nicht gut genug. Jedenfalls nicht für mich ...«
    Jamieson erhob sich, ließ sich wieder fallen und wies zornig mit dem Finger zur Tür. »Hannant, schaffen–Sie–diesen–
Jungen–hier– raus! Und kommen Sie gleich wieder zurück, um mit mir zu sprechen.«
    Hannant packte Keogh am Arm und zog ihn hinaus auf den Gang. Er hatte das Gefühl, der Junge wäre in Ohnmacht gefallen, wenn er ihn nicht gestützt hätte. Er lehnte ihn an die Wand, zischte: »Warte hier!« und ließ ihn mit einem leichten Ausdruck der Verwirrung und Übelkeit zurück.
    In Jamiesons Büro fand Hannant den Rektor, wie dieser sich mit einem großen Stück Löschpapier gerade Schweiß von der Stirn wischte. Er blickte starr auf Harrys Lösung und murmelte vor sich hin: »Einfach die Diagonalen umgedreht! Hmm! Und das hat er auch!«
    Doch als Hannant die Tür hinter sich schloss, blickte Jamieson auf und grinste irgendwie dümmlich. Er hatte offenbar wieder die Kontrolle über sich gewonnen und wischte sich munter den Schweiß von Stirn und Hals. »Diese verdammte Hitze!«, sagte er, winkte schwach mit der Hand und bedeutete Hannant, Platz zu nehmen.
    Hannant, dessen Hemd unter dem Jackett an seinem Rücken klebte, sagte: »Ich weiß. Mörderisch, nicht wahr? Die Schule ist wie ein Hochofen – und für die Jungs ist es noch schlimmer.«
    Er blieb stehen. Jamieson verstand ihn nur zu gut und nickte. »Ja, das ist aber keine Entschuldigung für Unverschämtheit – oder Arroganz ...«
    Hannant wusste, dass er besser den Mund halten sollte, konnte es aber nicht.
    » Falls er unverschämt war«, sagte er. »Ich glaube hingegen, dass er einfach nur eine Tatsache geäußert hat. Genau so war es, als ich ihm gestern über den Weg lief. Er scheint sich zu verteidigen, sobald er sich angegriffen fühlt. Der Kerl ist brillant – gibt aber vor, es nicht zu sein! Er tut sein Bestes, um es zu verbergen.«
    »Aber warum? Das ist doch wohl nicht normal. Die meisten Jungs seines Alters ergreifen jede Gelegenheit, um sich hervorzutun. Liegt es nur daran, dass er

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