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Aufgebügelt: Roman (German Edition)

Aufgebügelt: Roman (German Edition)

Titel: Aufgebügelt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Fröhlich
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müssen Sie probieren, selten einen so leckeren Käsekuchen gegessen!«, schwärmt er von meinem Kuchen. Das lässt mein Mutti-Backherz schneller schlagen.
    »Mann, Paul, was für ’ne billige Schleim-Nummer. Gerade hab ich dir doch gesagt, dass der Kuchen von der Andrea ist!«, schmälert Bastian das Lob.
    »Na und«, bleibt der Bloßgestellte ganz cool, »das ist trotzdem der allerleckerste Käsekuchen, und das werde ich ja wohl mal sagen dürfen!«
    »Ja, der ist wirklich sehr gut! Außergewöhnlich gut!«, schließt sich jetzt auch Bastian an.
    Geht es hier um den Kuchen, oder was soll jetzt diese Lobhudelei? Bastian wirkt richtig grantig. Konkurrenz belebt das Geschäft – ein alter Spruch, an dem aber definitiv was dran ist.
    »Was macht eigentlich die Karla?«, fragt Bastian Paul und grinst dabei in die Runde.
    »Nichts. Und ich dachte, das weißt du! Habe ich dir doch neulich alles erzählt«, kontert der und wirkt dabei auch ein wenig gereizt. Was soll das wohl bedeuten? Paul hat eine Freundin namens Karla. Oder hatte. Mit anderen Worten: Er ist besetzt. Oder er war besetzt.
    Es fühlt sich gut an, wenn zwei Kerle um einen balzen. Jetzt noch eine heiße SMS, und mein Tag wäre perfekt. Wer hätte das bei meinem heutigen Ausflug für möglich gehalten? Dass man im Schrebergarten Verehrer finden kann, ist erstaunlich. Na ja, in meinem Alter vielleicht nicht mehr ganz so erstaunlich. Ich gebe zu, dass meine Balzhähne vielleicht nicht allererste Wahl sind, aber überhaupt mal eine Spur von Interesse zu wecken, das hat was.
    Fuß-Paule ist fertig mit dem Käsekuchen, und als ich ihn anschaue, leckt er sich noch mal über die Lippen.
    »Wirklich ein wunderbarer Kuchen!«, seufzt er, und wenn man nicht wüsste, dass er vom Kuchen spricht, könnte man so einiges in diesen kleinen unschuldigen Satz reininterpretieren.
    »War wirklich schön, Sie kennengelernt zu haben! Vielleicht sehen wir uns mal wieder?« Er steht auf und schaut mich bedauernd an. »Ich muss leider los. Es warten kleine Füße auf mich!« Hat er asiatische Kundinnen oder bietet er Pediküre für Kinder an?
    »Bekomme ich Ihre Telefonnummer?«, wird er ein bisschen forscher.
    Bastian zuckt zusammen, als hätte er bei einem Duell einen schmerzhaften Schlag abbekommen. Ich zögere. Er ist ein netter Mann, aber ein netter Mann in gelben Crocs, der sich tagsüber sehr viel mit überschüssiger Hornhaut beschäftigt. Habe ich Dünkel? Eigentlich nicht. Aber Fußpflege ist mir irgendwie suspekt. Das wäre ein Beruf, den ich mir niemals aussuchen würde. Ich mag zupackende Männer – man muss keinesfalls Akademiker sein, um mir zu gefallen. Aber Fußpflege? Jemand, der jeden Tag an fremden Füßen rummacht? Da wäre mir ein Friseur lieber. Oder ein Maurer. Eigentlich fast alles andere. Warum entscheidet sich ein Mann für einen solchen Beruf? Gehört da eine leichte Veranlagung zum Fußfetischismus dazu? Oder hat das Familientradition? Irgendwie tief in mir drinnen stößt mich der Gedanke ab – ich finde die Vorstellung sogar ein bisschen eklig. Einerseits. Andererseits – ist Maklersein nicht noch viel ekliger? Rein moralisch betrachtet?
    »Wie sieht’s aus? Darf ich Sie mal anrufen?«, fragt Fuß-Paule noch mal nach. Hartnäckig ist er, das muss man ihm lassen.
    Bevor ich antworten kann, höre ich einen Schrei. Es ist meine Tochter Claudia. »Mama, komm mal schnell! Der Mark … dem ist schlecht!«
    Das ist gelinde gesagt, fast noch untertrieben. Mein Sohn hat, direkt neben der Hütte der Reimers, in die Zierrosen gekotzt. Wegen des schrillen Aufschreis meiner Tochter stehe jetzt nicht nur ich vor den vollgekotzten Büschen und meinem jammernden Sohn, sondern auch noch das Ehepaar Reimer, Bastian, Fuß-Paule, und es nähert sich auch noch der Laubenvorstand mit der dunkelpinkfarbenen Glatze. Wahrscheinlich bekommt Mark sofort lebenslanges Laubenkolonie-Hausverbot!
    Herr Reimer ist sichtlich schockiert. »Mitten auf die Princess Alexandra von Kent! Der hat ja fast jede Blüte getroffen. O mein Gott!«
    Princess Alexandra von Kent scheint der Name der Rose zu sein, von der er spricht. Eins muss man meinem Sohn lassen, er hat tatsächlich viele der Prinzessinnenblüten erwischt. Das satte Rosa der sehr großen Blüten ist kotzgesprenkelt.
    »Kein Wunder, bei dem, was der Junge in sich reinschaufelt!«, bemerkt Frieder der Laubenvorstand nur lakonisch.
    »Und warum isst er wohl so viel?«, kreischt meine Tochter.
    »Halt deine blöde Klappe!«, ist

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