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Aufgebügelt: Roman (German Edition)

Aufgebügelt: Roman (German Edition)

Titel: Aufgebügelt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Fröhlich
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und er hört alles, jedes Tröpfeln, lässt meine Anspannung wieder steigen. Klogeräusche gehören nicht in die Anfangsphase einer Beziehung. Ich werde wenig trinken, dann muss ich auch nicht so oft aufs Klo, beschließe ich. Natürlich weiß ich, wie albern allein diese Gedanken sind, und ich kann mir kaum vorstellen, dass sich andere um so etwas auch nur annähernd einen solchen Kopf machen, aber ich kann nicht anders. Zwei Zimmer wären perfekt gewesen. Ich hätte mich in aller Ruhe hübsch herrichten können, wäre dann in sein Bett gehüpft und später, zum Abschminken, Aufs-Klo-Gehen und Schlafen in mein Zimmer entschwunden.
    Ich gehe duschen und ziehe mich um. Leider habe ich keine Turnschuhe dabei. Ich entscheide mich für meine neue Kermit-Unterwäsche, eine Jeans, ein T-Shirt, und trotz der Wärme ziehe ich eine Strickjacke drüber. Sie geht ein bisschen über die Hüften und kaschiert den mittleren Ring. Meine Jeans sitzt reichlich tief, und wenn ich mich bücke, guckt mein Po ein Stückchen raus. Zur Not kann ich mir die Jacke auch umbinden.

    Die anderen sind schon vollzählig in der Hotelhalle versammelt und warten auf mich.
    »Bin ich zu spät?«, erkundige ich mich vorsichtig.
    Little Ed schüttelt den Kopf: »Nein, alles gut, Andi, aber die Mädels sind schon so aufgeregt, und es zieht sie wie magnetisch zum Basar. Mir graust es schon! Dieses Shoppen liegt mir so gar nicht!«
    Conny streicht ihm über seine Baseballkappe. »Ach, Schatzi, dann setzt du dich in ein Café und ich geh mit den Mädels! Solange ich deine Karte habe, ist alles gut!«, kichert sie und tätschelt noch mal über seinen Kopf. »Und später probieren wir den Whirlpool aus, gell!«, fügt sie noch hinzu.
    Karte gegen Whirlpool-Spielchen! Wow, ein Whirlpool im Zimmer. Das ist schon was anderes als unser kleiner Hasenstall mit Duschbad. Doch bei aller Großzügigkeit, tauschen wollte ich nicht. Wenn ich mit der Suite auch Little Ed übernehmen müsste, würde ich dankend ablehnen. Fürs Leben mag er eine bessere Wahl als Rakete sein, für das, was ich will, ist eine angenehme Optik irgendwie wichtiger. In langen Beziehungen nimmt die Bedeutung von Optik durchaus ab. Schönheit wird irgendwann auch zur Gewohnheit.
    »Lasst uns endlich gehen!«, quengelt da Tini und schüttelt ihre Mähne.
    Steffi erscheint pikiert: »Ihr habt einen Whirlpool im Zimmer? Will, die haben einen Whirlpool – na ja, der Ed ist halt großzügig«, nörgelt sie ein bisschen und schaut vorwurfsvoll auf ihren Will. Will ist groß, fast so groß wie Rakete, und dunkelhaarig. Er ist nicht umwerfend hübsch, aber durchaus gutaussehend. Ein bisschen ein Helmut-Zierl-Typ. Modell: Netter Schwiegersohn, in die Jahre gekommen. Stupsige Nase und volle Lippen, die er im Moment allerdings fest aufeinanderpresst.
    »Hör doch mal damit auf, Tini. Wenn du einen Whirlpool willst, geh halt in den Spa-Bereich! Da gehört ein Whirlpool auch hin.«
    Oh, der sieht richtig genervt aus.
    Ed schmunzelt. Dem scheint der kleine Disput zu gefallen. Mit seinem Suite-Upgrade hat er hier jedenfalls ordentlich gepunktet. Er grinst, als wäre ihm genau das alles Geld wert. So oder so, Ed ist nun mal ein kleiner Mann, und kleine Männer leiden unter ihrer nicht vorhandenen körperlichen Größe und müssen die immer irgendwie kompensieren.
    Tini hat genug und geht einfach los. Horst folgt ihr, und Rakete nimmt mich an der Hand. Conny knutscht ihren Ed. Fast triumphierend. Man ahnt, was sie denkt: Ich habe den Kleinsten und Hässlichsten, aber er gibt sich die größte Mühe, und nichts ist ihm für mich zu teuer! Ätschi! Die auf den ersten Blick unattraktivste Beute entpuppt sich als größter Leckerbissen.
    Auch unter den Frauen scheint ein gewisser Ehrgeiz zu herrschen. Frauen wetteifern gern: Wer macht das tollste Essen? Wer ist die Schlankste? Wer hat die klügsten Kinder? Und eben auch: Wer hat den dollsten Hecht? Rein optisch habe ich hier definitiv die Nase vorn, und das, obwohl ich die Älteste bin!
    Endlich stehen wir alle draußen vor dem Hotel, und es geht in Richtung Basar. Angeblich eine Viertelstunde zu Fuß. Auf meinen Pumps keine besonders bequeme Angelegenheit. Ich werde mir sofort ein paar Turnschuhe kaufen, entscheide ich. Auch die anderen erörtern ihre diversen Kaufbegierden und weihen mich in die Techniken des türkischen Einkaufs ein.
    »Du musst immer handeln, nie gleich ja sagen. Handeln gehört hier dazu! Egal wie billig es dir vorkommt, da geht immer noch

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