Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
verspeisten. Klar, wenn das Licht an war und er mit Chris sprach, hörte es sich richtig lustig an. Aber wenn er vom Gewicht seines Schlafes und seinen Ängsten fast erstickt wurde, war es überhaupt nicht zum Lachen.
„Ich kann ohne dich funktionieren", sagte Xander, um ihn zu beruhigen. „Ich kann. Ich… ich, ich kann nur nicht… Chris, weißt du noch, dass ich früher gedacht habe, dass der See im Winter schön ist? Ich mochte all diese Trostlosigkeit, die leeren Äste der Bäume und die zinn-graue Farbe des Wassers… erinnerst du dich?“
Chris nickte. „Ja.“
Xander versuchte nicht, poetisch zu sein, aber diesen Blick von ihrem Fenster aus hatte er, wenn sie aufwachten oder abends von ihrem Wohnzimmer aus, stundenlang angestarrt.
„Nichts ist schön. Ich nehme den Geruch der Luft nicht war und es ist mir egal was wir zum Frühstück essen. Es ist als ob… als ob…“ Oh Gott. Er würde es jetzt wirklich sagen. Er musste es sagen. „Es ist, als ob die Welt tot ist, ohne dich, Chris. Ich … ich sehe überhaupt nur Farbe, wenn ich auf dem Spielfeld bin. Ich … Nur, wenn du dich jemals fragst, was wichtiger ist für mich, der Sport oder du, das brauchst du nicht, okay? Es ist vorübergehend. Wenn es für immer wäre, wenn es keinen Weg heraus gäbe, würde ich alles verkaufen, was wir haben, die Hunde nehmen und in irgendeiner düsteren Schule in – sagen wir mal – Ägypten Geschichte unterrichten, klar?“
Chris verzog das Gesicht und presste sich die Handballen auf die Augen. „Ja. Du denkst, dass du jemanden kennst und dann ... Xander… Xander, ich schwöre… dem nächsten Reporter, der dich Höhlenmensch nennt, dem reiße ich eigenhändig die Zunge raus. Denn was du gerade gesagt hast, ist wohl das verdammt Schönste, was ich jemals gehört habe. Ich liebe dich auch. Und zweifle nie daran. Wir sehen uns bei den All-Stars, ja?"
„Ja.“
„Aber jetzt… Baby, ich hab gerade deinen Wecker gehört, du musst los.“ Und das musste er wirklich. Es war Zeit sich auszuloggen und zu gehen.
A LS er von seiner Reise zurück kam und das Haus betrat, dachte er, dass außer Audrey niemand da wäre. Sie hatte es sich mit einem Lehrbuch auf der Couch im Wohnzimmer gemütlich gemacht und er freute sich darüber, denn es bedeutete, dass sie immer noch keinen Job hatte und es fühlte sich gut an, ihr zu helfen. Jeder brauchte Hilfe, richtig?
Er lud Tim auf eine Limo ein (er lehnte ab), begrüßte die Hunde und ließ sie zurück, um in sein Zimmer hinauf zu hinken und sich umzuziehen. Er war müde und voller Sehnsucht: Sie hatten vier von fünf Auswärtsspielen gewonnen und er hatte die meisten Punkte gemacht, aber Chris war nicht hier, um mit ihm zu feiern und sein Fuß tat verdammt weh. Er wollte so unbedingt auf die Laufstrecke, seine Zuflucht und Zeit mit seinen Babys verbringen, dass er schon seine Laufschuhe anzog und dem Schmerz sagte, dass er verdammt noch mal Ruhe geben sollte, weil er beschäftigt war.
Aber es hatte keinen Sinn. Denn als er die Treppe herunter humpelte, war Lucia von irgendeinem magischen Ort, den sie geputzt hatte, aufgetaucht, mit Essen. Mandy war von der Arbeit zurück (sie war Erzieherin in einem Kindergarten), mit einem Film und Penny erschien mit einem Kuchen, so dass Xander plötzlich von einer Menschenmenge umgeben war, von denen er einige nicht besonders gut kannte, die aber ihr Abendessen an seinem Tresen einnahmen und es erschien ihm unhöflich, einfach zu gehen. Er hievte seinen Hintern auf einen Barhocker und stürzte sich auf das gegrillte Hühnchen, mehr als dankbar für das Geschwätz um ihn herum.
„Und, hast du ihn spielen sehen?“, fragte Mandy.
„Wen, ihn?“, fragte Audrey ihrerseits.
Mandy verdrehte die Augen. „Es gibt nur einen ´ihn´ in diesem Haus, hast du das immer noch nicht begriffen?“
Xander verzog das Gesicht, er hatte Audrey gesagt, dass sie bleiben konnte, aber er hat ihr nichts von Chris und sich erzählt und er fand auch nicht, dass einer von den anderen das tun sollte.
Audrey sah Xander mit großen Augen an. „Wer ist der Kerl?“, fragte sie, peinlich berührt. „Wer lebt noch hier? Ich habe nicht einmal daran gedacht, zu fragen.“
Xander zuckte die Achseln. „Chris Edwards, du weißt schon, aus dem Team.“
Audrey zog die Augenbrauen zusammen. „Aber ist er nicht gerade nach Denver gewechselt?“
„Das hier ist trotzdem noch sein Zuhause!“, schnauzte Xander und zuckte zusammen, als diese großen, dunklen Augen
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