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Aufstand der Alten

Aufstand der Alten

Titel: Aufstand der Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss
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kurzen Hosen gingen und die Welt im Frieden lebte.
    Manchmal spielten Jeff und Dicky Soldaten und verwendeten Stecken als Gewehre. Manchmal versuchten sie mit der hohlen Hand Eidechsen zu fangen; das waren kleine braune Eidechsen, die meistens entkamen und nur ihre zuckenden Schwänze in den Jungenhänden zurückließen. Manchmal rangen sie.
    Einmal rangen sie mit so viel Hingabe, daß sie eine Böschung hinunterrollten und in einem dichten Brennesselgestrüpp landeten. Sie wurden beide sehr gebrannt. Aber mochten die Schmerzen noch so groß sein, Jeff weinte nicht vor seinem Freund. Dicky flennte auf dem ganzen Heimweg. Selbst eine Runde mit Jeffs Fahrrad vermochte ihn nicht ganz zu trösten.
    Die Jungen wuchsen heran. Die grauen Fabriken mit ihren geschwärzten Fassaden verschluckten den jungen Jeff Pitt, wie sie eine Brüder verschluckt hatten. Dicky bekam eine Stelle in einer Hausmaklerfirma. Sie fanden, daß sie nichts Gemeinsames hatten und hörten auf, die Gesellschaft des anderen zu suchen.
    Der Krieg kam. Pitt wurde zur Luftwaffe einberufen. Nach einigen gefährlichen Abenteuern im Mittleren Osten desertierte er, zusammen mit mehreren seiner Kameraden. Es war wie ein Signal für die anderen Einheiten in der Gegend, wo Unzufriedenheit über das Ziel und den Verlauf des Krieges gärten. Meuterei brach aus. Eine Gruppe der Meuterer bemächtigte sich auf dem Flughafen von Teheran einer Maschine und flog nach England zurück. Pitt war mit an Bord.
    In England breitete sich die Revolution aus. In ein paar Monaten sollte die Regierung zusammenbrechen und eine hastig errichtete Volksregierung Friedensverhandlungen mit den feindlichen Mächten beginnen. Pitt schlug sich in seine Heimatstadt durch und trat in die örtliche Rebellenmiliz ein. In einer mondhellen Nacht griff eine Kompanie Regierungstruppen ihr Hauptquartier an, ein großes viktorianisches Haus in einem Vorort. Pitt sah sich mit schrecklichem Herzklopfen hinter einer Sandsackbarrikade auf der Straße.
    Er und seine Kameraden feuerten, was das Zeug hielt. Ein paar Leute im Haus brachten einen Suchscheinwerfer ins Spiel. Der Lichtkegel fing einen Trupp der Angreifer ein, unter ihnen Dicky, der die Uniform der regierungstreuen Truppen trug und auf Pitts Stellung zustürmte. Pitt schoß ihn nieder.
    Er bedauerte den Schuß, noch bevor Dicky sich halb um seine Achse drehte und auf das Pflaster schlug. Als der Angriff abgewehrt war, lief Pitt zu ihm, aber sein Freund war tot.
    Von da an brachte er es nie mehr über sich, etwas Größeres als einen Biber zu töten.
    In Zelt zusammengedrängt, aßen und schliefen sie gut, und am nächsten Morgen segelten sie weiter. Sie sahen keinen Menschen, und da sie die Orientierung längst verloren hatten, mußten sie zwei weitere Nächte auf Inseln im See verbringen; weil das Wetter mild blieb und sie keinen Hunger litten, beklagten sie sich nicht.
    Das Dingi trug sie zu einer kleinen Bahnstation, die von einer Emailletafel; noch immer als Yarnton Junction ausgegeben wurde. Die beiden Bahnsteige ragten aus den Fluten, und das Stellwerk auf seinem hohen Ziegelunterbau blickte einem Leuchtturm gleich über die Wasserfläche.
    Im verfallenen Wartesaal fanden sie ein Rentier und ein Kalb. Im früheren Stellwerk lebte ein verkrüppelter alter Eremit, der sie mit seiner selbstgemachten Handgranate in Schach hielt, während er mit ihnen sprach. Er erzählte ihnen, daß der See aus einer Anzahl angestauter und über die Ufer getretener Wasserläufe entstanden sei. In seinem Bestreben, sie möglichst bald loszuwerden, gab ihnen der Alte die allgemeine Richtung an, und sie segelten weiter. Etwa zwei Stunden später war es, als Charley aufsprang und aufgeregt nach vorn zeigte. »Dort sind sie!«
    Die anderen folgten seinem Beispiel und starrten nach Nordosten, wo Oxfords Türme in den regnerischen Himmel ragten. Sie standen wie vor Jahrhunderten, Symbole der Traditionen der Wissenschaft und des Glaubens, die nun zerbrochen zu ihren Füßen lagen. Die Sonne rollte hinter schweren Regenwolken hervor und beschien sie. Keiner war im Boot, der bei diesem Anblick sein Herz nicht schneller schlagen fühlte.
    »Wir könnten hierbleiben, Algy – wenigstens für den Rest des Winters«, sagte Martha.
    Er sah sie an und war gerührt, Tränen in ihren Augen zu finden. »Ich fürchte, diese Silhouette ist eine Illusion«, sagte er langsam. »Auch Oxford wird sich verändert haben. Vielleicht finden wir nur verlassene Ruinen.« Sie schüttelte

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