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Aufstand der Gerechten

Aufstand der Gerechten

Titel: Aufstand der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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Cunningham
im Eingangsbereich sitzen sah. Er lächelte, als ich hereinkam, und sagte:
»Guten Morgen.« Man schickte mich in Vernehmungsraum eins, wo ich Harry
Patterson fand, der Patsy McCann, den Kellner aus Doherty’s Pub, vernahm, begleitet
von Gerard Brown, der bemerkenswert frisch aussah, wenn man bedachte, wie spät
er gestern noch hier auf der Wache gewesen war.
    Patsy erbleichte, als ich eintrat. Patterson hielt mein Eintreffen
auf den beiden Rekordern fest, die eingeschaltet auf dem Tisch standen. Die
Atmosphäre im Raum war angespannt, Patsys Verlegenheit war so groß, dass nur
Pattersons Zorn ihr an Intensität gleichkam.
    »Wollen Sie Ihre Aussage doch machen, Patsy?« Ich setzte mich.
»Schön, Sie zu sehen.«
    »Mr McCann macht tatsächlich eine Aussage«, erklärte Patterson. »Er
hat mir gesagt, Sie hätten missverstanden, was er Ihnen am Mittwoch erzählt hat – was aber, wie man uns informiert hat, ohnehin unzulässig gewesen wäre.
Weiters hatte MrvMcCann das Gefühl, es sei seine Pflicht – im Interesse von
Fairness und Gerechtigkeit –, uns mitzuteilen, dass Jimmy Irvine, Charlie Cunningham
und Tony Armstrong am Freitag, dem 2. Februar, abends in dem Lokal, in dem er
arbeitet, gezecht haben. Er hat gesagt, sie seien von sieben Uhr abends bis
halb drei Uhr morgens dort gewesen.«
    »Was?«, fragte ich. »Hat man Sie gezwungen, das zu sagen, Patsy?«
    »Als Mr McCann heute Morgen die Zeitungen sah, hielt er es für seine
Bürgerpflicht, das Missverständnis unverzüglich aufzuklären, Inspector.« Brown
lächelte. »An den genannten Zeiten ist zu erkennen, dass mein Mandant und seine
Partner nicht in den Mord an Martin Kielty verwickelt sein können.«
    »Was ist mit dem an Lorcan Hutton?«, konterte ich.
    »Da Sie selbst nicht wissen, wann Hutton getötet wurde, können Sie
schwerlich von ihm erwarten, dass er mit einem Alibi aufwartet. Geben Sie mir
ein Datum, dann werde ich Ihnen ein passendes Alibi liefern.«
    »Ganz bestimmt«, murmelte ich.
    »Das wäre dann wohl erledigt.« Brown erhob sich. »Nun müssen Sie nur
    noch Mr Irvine freilassen.«
    »Ihm wird immer noch Anstiftung zur Gewalt vorgeworfen«, erwiderte
Patterson matt.
    »Dafür wird man ihn auf Kaution freilassen, falls Sie das unbedingt
durchexerzieren wollen.«
    Zwanzig Minuten später zahlte Charlie Cunningham Jimmy Irvines
Kaution in Höhe von dreitausend Euro, und die beiden Männer verließen mit Patsy
McCann im Schlepptau die Wache. Ehe Irvine ging, machte er noch eine Aussage
zum Vorabend und erklärte, er wolle den jungen Polizisten, der ihn angegriffen
hatte, verklagen.
    »Ich will diesen Scheißkerl!«, stieß Patterson hervor und sah Irvine
hinterher, als er die Wache verließ. »Wenn Sie ihn nicht wegen Kielty
festnageln können, dann nageln Sie ihn wegen Hutton fest. Setzen Sie auch Rory
Nicell auf ihn an. Er kennt die Junkies – ein paar von denen müssen etwas
wissen. Durchsuchen Sie Huttons Haus noch mal selbst, tun Sie, was Sie tun
müssen, damit wir etwas in die Hand bekommen, womit wir ihn festnageln können.«
    Als ich gerade die Wache verließ, um Huttons Haus nochmals
selbst zu durchsuchen, nachdem die Spurensicherung dort fertig war, rief Debbie
an. Caroline Williams’ Vater, John McCrudden, hatte bei uns angerufen und mich
sprechen wollen. Er hatte sich für die frühe Störung entschuldigt, doch er habe
gedacht, ich sollte es erfahren: Caroline war in aller Eile ins Krankenhaus
gebracht worden.

21
     
    Als ich im Krankenhaus eintraf, warteten die McCruddens am
Ende des Korridors, während die Pflegekräfte sich um Caroline kümmerten. John
McCrudden erzählte mir, was geschehen war. Caroline und Simon hatten sich beim
Essen nach der Beerdigung gestritten. Er hatte ihr vorgeworfen, sie sei schuld
an Peters Tod, außerdem hatte er den übrigen Trauergästen erzählt, sie habe
Peter verboten, ihn zu sehen.
    Im Verlauf des Nachmittags und frühen Abends habe sie sich immer
mehr in sich selbst zurückgezogen. Ihre Mutter hatte ihr eine zweite
Valiumtablette gegeben, nachdem sie ihr ja bereits vor der Beerdigung eine
verabreicht hatte. Die Eltern hatten ihr vorgeschlagen, bei ihnen zu
übernachten, doch sie hatte darauf bestanden, nach Hause zu fahren.
    Um kurz nach sieben Uhr heute Morgen hatte sie dann ihre Mutter und
ihren Vater angerufen, ihnen für ihre Unterstützung während der vergangenen
Wochen gedankt und ihnen gesagt, dass sie sie liebe.
    »Ich wusste es einfach«, sagte ihr Vater. »Man

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