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Aufstand der Gerechten

Aufstand der Gerechten

Titel: Aufstand der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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sowohl den Fernseher in der Ecke als auch ein Fenster im Blick hatte,
durch das er gute Sicht auf die Einfahrt seines Nachbarn hatte, wo nun mein
Auto stand.
    »Danke, dass Sie bereit sind, mit mir zu sprechen, Sir«, sagte ich
und setzte mich auf das Sofa rechts von ihm. »Ich will versuchen, Sie nicht
allzu lange zu stören.«
    Er winkte ab und nahm einen tiefen Atemzug durch die Maske. »Schon
gut. Ich rede gern.«
    »Ich habe noch Fragen zu Ihrer Aussage über Lorcan Hutton, Sir. Sie
haben gesagt, am 15. Januar hätten Sie ihn zuletzt gesehen.«
    »Genau.«
    »Das ist eine sehr genaue Angabe, Sir. Sind Sie sich beim Datum ganz
sicher?«
    Er nickte und klopfte mit dem verdickten Fingernagel seines
Zeigefingers auf die Sauerstoffflasche neben sich.
    »Lesen Sie mal das Schildchen.«
    Ich beugte mich hinüber und las den Aufkleber oben auf der Flasche.
Unter »Letzte Überprüfung« stand mit Kugelschreiber geschrieben: »15.1.«
    »Der Mann, der die bringt, war an dem Tag da. Hat sie gerade fertig
gemacht, als Lorcan ging.«
    »Haben Sie den Mann gesehen, mit dem er wegging? Seinen Freund?«
    Allan nickte und atmete wieder durch die Sauerstoffmaske. Seine
Augen traten ein wenig vor, und seine Haut rötete sich. Er hielt die Maske
vielleicht eine halbe Minute ans Gesicht gedrückt, dann schien der Anfall
vorüberzugehen.
    »Dünner Bursche. Graue stoppelkurze Haare.«
    »Würden Sie ihn wiedererkennen?«
    »Logisch«, sagte Allan, als hätte ich ihn gekränkt.
    Ich zog die drei Fotos der Mitglieder von The Rising und das Foto
von Martin Kielty aus der Tasche.
    Allan betrachtete sie alle gründlich. Dann hielt er Kieltys Foto
hoch. »Der war auch mal da, aber nicht an dem Tag.« Er betrachtete die Fotos
erneut und hob dann Irvines Bild hoch. »Der auch. Aber auch nicht an dem Tag.«
    »Waren sie zusammen hier?«
    Er schüttelte den Kopf. »Der da«, sagte er und hielt nochmals
Kieltys Foto hoch, »war mit einem anderen Burschen da. Aber keiner von denen.«
Er sah sich die übrigen beiden noch einmal an und hielt Tony Armstrongs Bild
hoch. »Das ist der, mit dem ich Lorcan gesehen hab.«
    »Am 15. – er ist derjenige, mit dem Sie Lorcan haben weggehen
sehen?«
    Er nickte und sah aus dem Fenster. »Und danach war er noch mal
alleine da.«
    »Sind Sie sicher?«, beharrte ich.
    Erneut nickte er, das Gesicht wieder hinter der Sauerstoffmaske
verborgen.
    »Und Sie haben nicht daran gedacht, bei der Polizei anzurufen, als
sie ihn allein wieder hier sahen?«
    Nun wirkte er ein wenig verärgert. »Hätte das was geändert? Bei der
Menge an Leuten, die da ein und aus gegangen sind?« Der Zorn schien ihn zu
erschöpfen, denn er hob zittrig die Sauerstoffmaske ans Gesicht und nahm einen
tiefen Atemzug. »Alle möglichen Leute hier haben in Ihrem Laden angerufen und
sich über das beschwert, was da los war.«
    Er hatte selbstverständlich recht.
    »Aber diesen Mann haben Sie bei Lorcan gesehen, am letzten Tag, an
dem er hier war?«
    Wieder nickte er, allerdings ein wenig abgelenkt. Seine
Aufmerksamkeit schien von etwas gefesselt zu sein, das draußen geschah, doch
von meinem Platz aus konnte ich es nicht sehen.
    Zittrig hob er die Hand und deutete zum Fenster. »Der da war mit dem
Ersten zusammen.« Hastig atmete er nochmals durch die Sauerstoffmaske. »Der
da.«
    »Was?« Hastig stand ich auf, ging ans Fenster und sah Rory Nicell
aus seinem Wagen steigen.
    »Er war mit diesem Mann zusammen?« Ich nahm das Foto von Kielty und
hielt es ihm hin.
    Er nickte. »Bin ganz sicher. Vergesse nie ein Gesicht. Guck ja den
ganzen Tag aus dem Fenster und seh sie kommen und gehen.«
    »Sie sind völlig sicher?«
    Allan konnte nicht sofort antworten, er atmete gierig durch die
Maske ein, doch sein energisches Nicken ließ wenig Raum für Fehlinterpretationen.
    »Vielen Dank, Mr Allan.« Ich erhob mich. »Sie haben mir sehr
geholfen.«
    Ich war unsicher, was ich zu Nicell sagen sollte, als ich
ihn vor Huttons Haus traf, und er schien mein Unbehagen zu spüren, denn er sah
mich fragend an.
    »Ich habe mich ein bisschen nach Morrison umgehört«, sagte er
schließlich, als ich Huttons Haustür aufschloss und wir eintraten.
    »Was gefunden?«
    »Bis jetzt nicht. Falls er etwas mit Drogen zu tun hat, dann ist er
bisher nicht aufgefallen.«
    »Was ist mit seiner Verbindung zu The Rising?«
    »Es scheint eher so zu sein, dass The Rising sich ganz
opportunistisch an seine seriöse Bürgervereinigung hängt. Ich glaube, weiter
geht Morrisons

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