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Aufstand der Gerechten

Aufstand der Gerechten

Titel: Aufstand der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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Verbindung nicht.«
    »Haben Sie noch etwas über The Rising erfahren?«
    Er nickte. »Dies und das. Offenbar knöpfen sie sich aus einem
bestimmten Grund bestimmte Dealer vor. Angeblich will Irvine seinen eigenen
Stoff verkaufen. Er zwingt kleinere Dealer, seinen Stoff zu verkaufen, dann
knöpft er sich die vor, die sich weigern. Was Kielty angeht, ist er sauber,
oder?«
    »Aber im Hinblick auf Hutton nicht, weil wir nicht wissen, wann der
getötet wurde.« Ich behielt für mich, was Ryan Allan mir über den 15. Januar
erzählt hatte. Zuerst wollte ich wissen, welche Verbindung zwischen Nicell und
Hutton bestand. »Ob Irvine Hutton vielleicht als Rivalen aus dem Weg geräumt
hat?«
    »Hutton war Dealer, kein Lieferant. Vielleicht haben sie versucht,
ihn zu zwingen, für sie zu verkaufen. Es gab einen großen Lieferanten für das
Grenzgebiet – einen Typen, der in Galliagh in Derry lebte.«
    »Der, den sie geteert und gefedert haben?«
    »Genau der.«
    »Was ist mit Ian Hamill? Sagt der Name Ihnen was?«
    »Nie von ihm gehört. Wer ist das?«
    »Ich glaube, er hat irgendetwas mit dem Mord an Kielty zu tun. Sein
Wagen wurde am Tatort gesehen. Sein Haus ist auseinandergenommen worden. Der PSNI
sucht nach ihm, aber bisher habe ich noch nichts von den Kollegen gehört.«
    »Da kann ich Ihnen nicht helfen, fürchte ich. Aber so wie es
aussieht, wurden Hutton und Kielty von verschiedenen Personen ermordet.
Vielleicht hat Hamill Kielty erledigt und Irvine Hutton?«
    »Möglich.«
    »Zwei Dealer in einem Monat. Man fragt sich, ob es sich überhaupt
lohnt, die Mörder zu jagen, hm?« Nicell lachte leichthin.
    »Kielty hat ein Kind«, sagte ich.
    »Kielty und Konsorten haben jede Menge Väter verletzt. Ich würde
wegen dem jedenfalls keine Überstunden machen.«
    »Sehen wir uns einmal um«, schlug ich vor. Ich hatte keine Lust,
dieses Gespräch fortzusetzen.
    Das Haus selbst war gründlich von der Spurensicherung durchsucht
worden. In ihrem ersten Bericht hatten sie festgehalten, dass die Zimmer
Anzeichen einer Durchsuchung aufwiesen. Die Matratzen in den Zimmern im
Obergeschoss waren aufgeschlitzt, die Kleidung aus den Schränken gerissen
worden.
    Mit den Räumen im Erdgeschoss war ähnlich verfahren worden. Die
Couchgarnitur im Wohnzimmer war auf den Kopf gestellt und der Stoffboden
aufgerissen worden. Die DVDs aus den Regalen links vom Kamin lagen auf dem
Boden verstreut. Der Fernseher, ein neues LCD-Modell, das auf einem
Holzschränkchen stand, war verrückt worden. An der Staubschicht sah man, wo er
ursprünglich gestanden hatte.
    »Da hat jemand nach seinem Bunker gesucht«, sagte Nicell. »Den
Fernseher und alles andere haben sie hiergelassen.«
    Ich nickte. Stellenweise sah man an den Wänden und auf den Möbeln
noch den grauen Puder, mit dem die Spurensicherung alles nach Fingerabdrücken
abgepinselt hatte. »Patterson meinte, das sei ein Plünderer gewesen.«
    »Im Leben nicht – der soll den ganzen Kram dagelassen haben? Nein,
das war eindeutig eine Durchsuchung.«
    »Aber eine geräuschlose. Ich habe mit dem Mann nebenan gesprochen,
und der hat nichts erwähnt. Wenn die hier drin Lärm gemacht hätten, hätte er es
sicherlich gehört.«
    Der Rest des Hauses war in einem ähnlich desolaten Zustand. In der
Küche war ein Paket Waschpulver in die Spüle entleert worden.
    Ich packte den Karton an der Kante und sah, dass auch er abgepinselt
worden war.
    »Ich hätte Hutton nicht für jemanden gehalten, der seine Wäsche
selbst macht«, sagte ich.
    »Stimmt.« Nicell lachte.
    »Kannten Sie ihn?«, riskierte ich zu fragen.
    »Nicht gut. Hab seinen Namen ein paar Mal gehört. Das war es so
ziemlich. Vielleicht hab ich auch ein, zwei Mal mit ihm gesprochen – falls wir
ihn wegen Stoff einkassiert haben.«
    »Was ist mit Kielty?«
    Er tat irritiert. »Das habe ich Ihnen doch gesagt. Vor dieser ganzen
Sache ist der uns nie aufgefallen.«

24
     
    Auf dem Rückweg wollte ich auf der Wache vorbeischauen und
über all das nachdenken, was ich erfahren hatte. Irvine hatte sowohl Kontakt zu
Kielty als auch zu Hutton gehabt. Angeblich versuchte seine Gruppierung, sich
in den Drogenhandel im Grenzgebiet zu drängen und die Dealer zu zwingen, ihren
Stoff zu verkaufen. Dennoch waren sowohl Kielty als auch Hutton tot, was, falls
Irvine sie beide getötet haben sollte, möglicherweise darauf hindeutete, dass
sie sich ihm widersetzt hatten. Hutton war zuletzt Mitte Januar zu Hause
gesehen worden, zusammen mit Tony Armstrong.

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