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Aufstand der Maenner

Titel: Aufstand der Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Tralow
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witterte hinter Adnas Gedankensprüngen das Ziel, dem die Schwester zustrebte. An Lampeto mußte er denken und an deren Zauber. Mit einem Scherz versuchte er, sich zu wehren.
    »Für mich wäre das wohl kaum die richtige Aufgabe«, meinte er. »Und soviel man mir sagte, baten Sie selbst um Tuk . . .«
    »Freilich!« unterbrach sie ihn und lachte wieder. »Sie würden vor mir davonlaufen! Und dabei berufen Sie sich doch darauf, daß wir Geschwister seien.«
    »Wir sind es doch.«
    »Und weil wir es sind, müssen wir Zusammenhalten.«
    In Geschäften sei mit der mütterlichen Dame nicht zu rechnen, erklärte sie, und eines Tages hätten sie beide das Haus der Belit zu übernehmen.
    »Die Große Dame scheint mir noch gar nicht hinfällig zu sein.«
    »Nein, das ist sie nicht«, bestätigte Adna. »Sie hätten sie sehen sollen, als sie mich aus der Kampfschule holte. Eisig, sage ich Ihnen, mit einem etwas dünnen Lächeln und einer Stimme so voll von . . . ach! Wenn sie mich von ihren Zofen hätte peitschen lassen - mir wäre wohler gewesen. Ich ver-stehe nicht, wie Sie es fertigbringen, Garparuda«, sagte sie fast bewundernd, »Sie sprechen mit ihr wie mit jedem andern Menschen. Wissen Sie, was Sie sein sollten? Ihr Sohn, Belits Sohn sollten Sie sein und nicht der unserer Dame Sipha.«
    »Ich bin Belits Enkel — der Unterschied ist nicht groß. Möge meine Schwester Adna sich keine Gedanken darüber machen, was nach dem Tode der Großmutter geschehen könnte. Schon heute glaube ich, obwohl unwürdig und ohne Gaben, so weit in die Geschäfte eingedrungen zu sein, um unserer Dame Sipha mit meinem bescheidenen Rat beistehen zu können.«
    Doch Adna hatte Thes’ Mahnung nicht vergessen, und jetzt hatte sie Garp da, wo sie ihn haben wollte. Sie spielte eine Rolle, und allmählich gefiel sie sich darin.
    »Beraten! Das. heißt doch nichts anderes, als daß Sie regieren wollen«, sagte sie. »Und wo bleibe ich? — Nein, mein Bruder, eine Schande wäre es, wollte ich alles einem Manne überlassen. Jawohl, ich schäme mich, daß Sie von der Großmutter verwendet werden und ich nicht. Im Hause der Arta ist es dasselbe, da ist es der Cheta, der sich vordrängt. Seine Schwestern sagen auch, es sei ganz und gar unmännlich und schicke sich nicht für einen Haussohn, in Waren und Schiffen aufzugehen - es gebühre euch Männern nicht. Ihr seid dazu da, uns zu gefallen - alles andere geht uns an. Ich bin die Großtochter und Tochter des Hauses der Belit. Ich habe die Verantwortung und nicht Sie! — Das habe ich Ihnen einmal ganz deutlich sagen wollen.«
    »Ich vernahm es.«
    Wenn Adna sich, wie jetzt, überhob, fürchtete er sie nicht. Furcht bekam er nur bei ihren anscheinend so unsinnigen Behauptungen, beim Werben ihrer Augen und Hände und bei den anmutigen Bewegungen ihres Körpers. Wie eine Beschwörung war das dann, um so gefährlicher, weil er die Riten dieser Künste nicht kannte. Dann bekam sie den Zauber, dann wurde sie, wie er das bei sich nannte, »Lampeto« ... dann hatte er Angst.
    Jetzt hatte er keine Angst. Doch gerade jetzt kam der Überfall.
    »Garparuda«, sagte sie, und sie bettelte fast, »auf Sie hört die Großmutter, wenn Sie also ein gutes Wort für mich einlegen wollten . . .?«
    »Es wird nicht nötig sein.«
    »Doch! Es wird nötig sein . . .«
    »Was sollte Ihre Heiligkeit wohl dagegen haben, daß Sie sich nützlich machen? An Ihrer Stelle würde ich im Büro der Tauschberechnungen beginnen. Dort erhalten Sie den ersten großen. Überblick . . .«
    »Ich will kein Büro der Tauschberechnungen! Und einen Überblick habe ich schon - einen ganz genauen sogar! Wenn ich etwas haben will, dann bekomme ich es auch, und meist aus unseren eigenen Lagern. Ich weiß also, was drin ist. -Nein, Garparuda, ich möchte woanders beginnen: im Maaletauro . . .«
    »Im Stierhof?«
    »Sie haben dort schon so lange die Aufsicht vertreten und kommen in letzter Zeit nur noch selten hin - dabei ist doch sicher schon viel verdorben. Glauben Sie mir, Garparuda, der Stierhof braucht eine feste Hand, er braucht eine Herrin. Sie sollten das einsehen — Garparuda . . .«
    »Und meine Dame Adna braucht was? Die Stiere oder Thes? Oder beides? Es geht mich nichts an, womit oder mit wem Sie sich vergnügen, Schwester, wenn ich auch nicht einsehe, warum euch Mädchen alles erlaubt sein soll.«
    »Das sind Dinge, die Sie gar nicht wissen sollten - über die Sie jedenfalls nicht sprechen dürfen.«
    »Mit der Großen Dame bespreche ich

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