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Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Aufstieg der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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machen uns vom Acker. Wir suchen uns eine andere Brücke oder ein Boot und überqueren den Fluss. Wenn jetzt Hochsommer wäre, würde ich sagen, lasst uns rüberschwimmen, aber im Moment ist das unmöglich. Dafür ist das Wasser zu hoch und die Strömung viel zu stark. Wir würden ertrinken oder flussabwärts gerissen, bevor wir auch nur halb drüben wären.«
    » Nach Süden«, sagte Anna mit ausgestrecktem Arm. » Wir gehen nach Süden. Ein paar Kilometer nördlich von hier biegt der Fluss nach Osten ab. Wenn wir den Weg nehmen, machen wir am Ende auf unserem eigenen Weg kehrt.«
    Mason dachte darüber nach, dann nickte er. » In Ordnung. Also nach Süden. Gehen wir.«
    Er richtete sich ein Stück auf und lief los, wobei er zwar weiterhin aufs Wasser ausgerichtet war, doch in einem Winkel, der ihn von der Brücke fort zum Flussufer bringen würde. Er achtete darauf, dass zwischen ihm und dem auf dem Hügel gesehenen Funkeln immer Bäume oder Bauwerke standen. Dort, wo der Weg in Flussnähe endete, rutschte er auf dem Hosenboden den steilen, mit Gras bewachsenen Hang hinab, hielt exakt an seinem Ende an und drehte sich, um zu sehen, ob die Frauen ihm folgten.
    Mehrere Fabrikgebäude säumten das Flussufer. Sie bestanden aus Fertigbauteilen und waren da und dort vom Rost angefressen. Innerlich freute Mason sich über die neue Umgebung. Sie lieferte dem sich von Sawyers Hinterhalt entfernenden Trio jede Menge Deckung. Baumaterial – rostige Stahlwalzen, Stahlmatten, kleine Kies-und Sandberge – reihten sich zwischen den Gebäuden auf und sorgten für zusätzliche Deckung. Mason trabte mit den Frauen über einen unbefestigten Parkplatz und dann an der Seite eines ziemlich langen Lagerhauses vorbei.
    Als er das erste Tor erreichte, eine breite, zwei Etagen hohe Einfahrt, so groß, dass Baumaschinen sie bequem passieren konnten, kam er rutschend zum Halten, drückte sich rücklings an die Wand und ging in die Knie. Dann beugte er sich eine Winzigkeit aus der Deckung hervor, gerade weit genug, um mit einem Auge ins Gebäude zu schauen. Links, rechts, oben, unten: Er suchte das Innere nach Feinden ab. Da er nichts Ungewöhnliches bemerkte, lehnte er sich zurück, nickte Anna und Julie bestätigend zu und trabte weiter.
    Als sie das Industriegelände etwa zur Hälfte durchquert hatten, verfiel Mason in ein normales Tempo und runzelte die Brauen.
    » Was ist?«, fragte Anna.
    » Wartet.« Mason blieb stehen. Anna tat es ihm gleich. Julie, die gerade zurückblickte, um sich zu versichern, dass sie nicht verfolgt wurden, rutschte auf dem Kies aus und konnte es gerade noch vermeiden, Anna und Mason umzurennen. » Ich könnte schwören, dass ich was gehört habe.«
    » Was denn?«, hauchte Anna.
    » Schritte, glaube ich«, sagte Mason ebenso leise. » Auf Kiesboden.«
    Sie blieben alle drei eine Weile vor dem Gebäude stehen, und Mason legte den Kopf schief, um besser zu hören. Nun hörten auch die Frauen das Knirschen bestiefelter Beine auf Kies. Es kam aus der Ferne und war noch undeutlich zu hören. Entweder befand sich die Quelle des Geräuschs tatsächlich in größerer Entfernung, oder jemand in ihrer Nähe bemühte sich, so leise zu sein wie sie. Aufgrund des Metalls, mit dem die sie umgebenden Lagerhäuser verkleidet waren, war es schwierig, die Richtung festzulegen, aus der es kam.
    » Bleibt hinter mir.« Mason legte den Sicherungshebel seiner MP -5 um. Er schlich langsam am Lagerhaus entlang und behielt den Lauf der Waffe ständig im Auge. Anna war genau hinter ihm; sie hielt die Pistole schussbereit in der Hand. Julie bildete die Nachhut und warf nervöse Blicke um sich.
    Sie erreichten das Ende des Gebäudes. Mason hielt erneut an. Er wirkte unentschieden. Sein Blick huschte zwischen dem Boden der Hausecke und der Ecke selbst hin und her.
    Anna sah, dass sich seine Wangenmuskeln spannten und entspannten. » Dann los«, flüsterte sie.
    Mehr Ermutigung war nicht nötig.
    Mason knirschte mit den Zähnen, stieß sich von der Wand ab und umrundete im Nu die Ecke, wobei er die MP vor sich hielt. Anna und Julie folgten ihm auf dem Fuße.
    Sie starrten in die Mündungen von Gewehrläufen.
    Plötzlich bestand alles nur noch aus verwischten Bewegungen und geschrienen Befehlen.
    » Keine Bewegung!«
    » Lasst die Waffen fallen! Lasst die Waffen fallen!«
    » Sofort!«
    » Legt euch auf den Boden, aber dalli!«
    Anna, Mason und Julie hatten die Ecke umrundet und standen einer anderen Gruppe von Überlebenden gegenüber. Es

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