Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)
ein bisschen Proviant oder Munition uns den Weg kampflos freimachen kann, bin ich dafür zu haben. Nennen Sie also Ihren Preis, dann sehen wir mal, ob wir damit einverstanden sein können.«
» Na los, George, bringen wir’s hinter uns!«, rief einer der Banditen hinter seiner Deckung hervor. Er meinte fraglos den Mann, mit dem Sherman verhandelte.
George hob in Richtung seiner Männer eine Hand, um jeden Protest im Keim zu ersticken. Er schaute Sherman mit einem selbstgefälligen Grinsen an.
» Sie gefallen mir«, sagte er. » Sie klingen vernünftig. Vernünftige Menschen sind heutzutage rar gesät. Und nun kommt’s. Normalerweise nehmen wir nicht irgendein Almosen an und gehen zufrieden nach Hause. Ich habe elf Männer bei mir und noch ein paar Dutzend mehr zu Hause, und sie müssen alle was essen. Deswegen, fürchte ich, dass ich es ernst gemeint habe, als ich fragte, was Sie zu bieten haben. Entladen Sie die Fahrzeuge, dann machen wir die Straße für Sie frei. Und niemandem wird wehgetan.«
Shermans Miene verfinsterte sich. George machte einen raschen Schritt vorwärts und wurde etwas leiser. Thomas hielt seine Pistole zwar weiterhin nach unten gerichtet, ließ den Mann aber nicht aus den Augen. Er zuckte mit keiner Wimper.
» Hör zu, Mann, ich hab euch unter den gegebenen Umständen ein wirklich vernünftiges Angebot gemacht. Ihr seid unserer Gnade ausgeliefert. Normalerweise legen wir jeden um, der uns mit ’ner großen Klappe kommt oder sich uns in den Weg stellt, aber wie gesagt, du gefällst mir, also geb ich euch und euren Karren die Chance, lebendig von hier zu verschwinden – nur nicht eurem Proviant und eurer Munition.«
» Dann können Sie uns eigentlich auch gleich umbringen«, erwiderte Sherman. » Wenn Sie uns ohne Nahrung und Munition hier wegschicken, ist das die Todesstrafe.«
George runzelte die Stirn und trat zurück. » Wir können es auf die leichte oder die harte Tour machen, Alter.«
Die Banditen schauten finster aus ihrer Deckung hervor. Das Klicken umgelegter Sicherungshebel sowie das deutlich erkennbare Klacken durchgeladener Waffen warfen auf der Straße Echos.
Sherman und seine Leute drängten sich, auf Widerstand bedacht, dichter an ihre Fahrzeuge. Rebecca zielte mit ihrer Pistole durch ein halb geöffnetes Limousinenfenster. Schweißperlen standen auf ihrer Stirn. Sie hatte zwar schon auf Überträger geschossen, aber noch nie lebenden Nicht-Infizierten gegenübergestanden. Sie fragte sich einen Moment lang, ob sie überhaupt dazu fähig war, in einen Kampf mitzumachen, in dem der Gegner das Feuer tatsächlich erwiderte.
George hob langsam seine Schrotflinte. » Um es euch noch mal zu verdeutlichen: Die harte Tour endet damit, dass ihr alle tot seid.«
» Dann können wir die Sache also nicht zu einem friedlichen Ende bringen?«, fragte Sherman zum letzten Mal.
» Ich fürchte, nein«, sagte George kopfschüttelnd. Seine Banditen lachten freudlos.
» Tja, das ist wirklich schade«, sagte Sherman.
Ein einzelner Schuss knallte. Er war laut und deutlich zu hören und ließ alle Anwesenden zusammenzucken – George, auf dessen Brustkorb sich plötzlich ein Miniaturkrater bildete, eingeschlossen. Dunkelrotes Blut verfärbte sein Hemd und lief an seiner Seite hinab. George begutachtete mit verblüffter Miene die Wunde, hob eine Hand, um sie zu betasten, und schaute dann wieder Sherman und seine Leute an.
» Wo?«, war das einzige Wort, das er hervorbrachte, bevor mit dem Gesicht nach unten auf die Straße klatschte.
Im hinteren Teil des Kleinlasters, noch immer halb vom Stacheldraht verborgen, grinste Krueger vor sich hin und lud die .03-06er erneut durch.
Ein Augenblick verging in lähmender Stille. Dann kamen die Banditen wieder zu sich. Gewehrschüsse begannen in einem schnellen Stakkato zu ertönen.
Sherman, Ron und Mbutu duckte sich und rannten zum Heck des Werkstattwagens. Kugeln hagelten auf den Asphalt, prallten als Querschläger vom Kühlergrill des Fahrzeugs ab und ließen Funken sprühen. Thomas nahm sofort wieder Schützenposition ein. Er erwiderte das Feuer mit der Pistole und bot der Gegenseite so wenig Ziel wie möglich.
Brewster und Denton standen am Ende des Konvois unter heftigem Beschuss, da sie sich fünf Banditen gegenübersahen, die ihren Fluchtweg blockierten.
Brewster feuerte beide Läufe seiner Schrotflinte ab, brach sie zum Nachladen auf und fand sich plötzlich als Ziel einer Kugelsalve wieder. Er hörte an seinem rechten Ohr etwas
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