Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)
vorbeifliegen, das wie eine Hornisse klang, und ihm wurde klar, dass er zum ersten Mal im Leben einem Kopfschuss entgangen war. Kurz in Panik versetzt ließ er die Flinte fallen und warf sich hinter den Heckrädern des Lasters in Deckung.
Denton wich in der Hoffnung zurück, Deckung hinter der offenen Beifahrertür zu finden, und feuerte während seines Rückzugs seine Pistole ab.
Ein weiterer lauter Knall kam vom Heck des Kleinlasters. Ein Bandit am Konvoiende schrie vor Schmerzen auf, griff sich an die Kehle und sank hinter seiner Deckung zu Boden. Sein Gewehr fiel scheppernd zu Boden. Krueger war in seinem Element, er gab nun Schuss auf Schuss ab.
Brewster kam unter dem Kleinlaster wieder zu Sinnen, verzog das Gesicht und streckte hinter dem Rad die freie Hand aus, um an seine Flinte heranzukommen. Fast im gleichen Moment prallte wenige Zentimeter von seiner Hand entfernt eine Kugel vom Boden ab und warf winzige Asphaltbröckchen auf. Sie bohrten sich wie Schrapnelle in Brewsters Hand. Brewster grunzte, zog die Hand zurück und knirschte mit den Zähnen. Blut lief zwischen seinen Fingern hervor.
» Gottverdammt«, brummte er.
Nun war er wütend. Er schob den anderen Arm ins Freie, ignorierte den Klang der an ihm vorbeiheulenden Kugeln, nahm seine Waffe, zog sie fest an sich und nahm die leeren Patronenhülsen mit der verletzten Hand heraus. Er schob zwei neue hinein, ließ die Waffe zusammenschnappen und ballerte weiteren Schrot den Hang hinab. Der Schuss zerschmetterte die Seitenscheibe eines Banditenfahrzeugs, und die Lumpen, die von dort aus schossen, gingen instinktiv auf Tauchstation.
Ron ging mit einem Schmerzensschrei zu Boden, ließ die Pistole fallen und griff an sein blutiges Bein. Katie rief seinen Namen. Ron kroch zurück im Versuch, hinter den Werkstattwagen zu gelangen und sich aus dem Schussfeld zu ziehen. Seine Pistole lag vergessen mitten auf der Straße.
Im hinteren Teil des Kleinlasters richtete Krueger sein Fadenkreuz auf einen schnauzbärtigen Banditen, der einen halbautomatischen Karabiner schwenkte und schoss. Durch das Zielfernrohr sah er, dass der Kopf des Mannes nach hinten flog. Volltreffer. Die Zielperson sackte auf der Ladefläche ihres Kleinlasters nach vorn.
» Weiterfeuern!«, schrie Sherman, um die Knallerei zu übertönen. » Haltet ihre Köpfe unten!«
Rebecca hatte langsam geschossen und nur alle drei oder vier Sekunden abgedrückt. Sie gab sich Mühe, genau auf die Angreifer zu zielen. Bei Shermans Befehl jedoch legte sie einen Schritt zu und feuerte, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob ihre Kugeln trafen oder nicht.
Thomas hatte inzwischen das zweite Magazin verschossen. Er huschte dorthin zurück, wo der General hinter einer offenen Tür des Versorgungslagers in Deckung gegangen war. Er ging neben ihm in die Hocke, nahm ein frisches Magazin aus dem Beutel an seinem Gurt, schob es in den Pistolengriff und feuerte weiter.
Jack und Mitsui waren vorn im Kleinlaster und noch an Bord gewesen, als die Schießerei begonnen hatte. Jack fühlte sich mit seiner kleinkalibrigen Pistole schmählich unterbewaffnet. Mitsui war mit seinem Jagdgewehr noch immer ein eher unsicherer Schütze, doch die beiden stürzten sich dennoch entschlossen in den Kampf. Mitsuis Schüsse reichten weit, prallten vom Asphalt ab oder flogen harmlos über den Banditenköpfen durch die Luft. Eine Kugel machte den Reifen eines Banditenlasters platt.
Unter dem Kleinlaster war Brewster bald das beliebteste Ziel der Bande. Seine Schrotkracher hatten einem der Lumpen den halben Schädel weggerissen und die gesamte Seite eines ihrer Fahrzeuge durchlöchert. Drei Kerle waren nun darauf konzentriert, auf seine Stellung zu schießen.
Brewster tat einen Satz, als sie eine erneute Salve auf ihn abgaben. Die Kugeln prallten von der Stoßstange des Lasters ab, ließen den Reifen erschlaffen und rissen überall um ihn herum Stücke aus dem Asphalt. Brewster machte sich so klein wie möglich und tat sein Bestes, um sich hinter dem Hinterrad zu verbergen.
» Krueger!«, schrie er, als wieder eine Kugel neben ihm in die Straße einschlug. Ein Asphaltsplitter bohrte sich in seine Wange. Blut lief über sein Gesicht. » Krueger! Hilf mir doch mal!«
Krueger, genau über ihm auf der Ladefläche, hörte seine Schreie und drehte sich schnell im Kreis, um Brewsters Position auszumachen. » Brewster! Wo bist du?«
» Genau unter dir, Blödmann! Na los, baller den Kerlen hinter uns mal was vor den Latz! Die
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