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Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Aufstieg der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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dass du seither viel gelernt hast.«
    » Ein wenig.« Anna grinste. » Trotzdem weiß ich, wenn es um diesen Impfstoff geht, noch immer nicht, wo ich anfangen soll. Meine Daten sind unvollständig. Ja, wenn ich die Festplatten hätte, die beim CDC , beim USAMRID oder bei der Deucalion Co-op liegen, oder gleich alle zusammen, und dazu ein Team fähiger Rechercheure und die dazugehörige Laboreinrichtung … Dann würde ich vielleicht was Gutes auf die Beine stellen.«
    » Lass dir Zeit, Doc«, sagte Mason. » Im Moment hast du halt nur das kleine Ding da als Labor. Du findest schon eine Möglichkeit.«
    » Moment mal«, sagte Matt und schaute Anna mit einem fragenden Blick an. » Was bedeutet Deucalion Co-op?«
    » Es ist das dritte Institut«, sagte Anna.
    Matt stierte sie ausdruckslos an. » Was?«
    » Das dritte Institut«, wiederholte Anna. » Hast du das Gespräch vergessen, das wir in dem Kaff geführt haben, in dem wir uns begegnet sind? In dem es darum ging, dass in den USA angeblich nur zwei Labors der Biosicherheitsebene 4 existieren, und ich sagte, nein, es sind drei, und dass das dritte ein Institut ist, das von den beiden anderen gemeinschaftlich betrieben wird?«
    » Ach ja.« Matt nickte. » Yeah, jetzt fällt es mir wieder ein. Das dritte nennt sich also Deucalion Co-op. Was ist daran so Besonderes?«
    » Als getauft wurde, kam man sich leicht ambitiös vor«, sagte Anna ironisch. » Der Stab besteht aus Angestellten aus dem privaten Sektor, Militärärzten und CDC -Vertretern. Sie haben sich Deucalion genannt, weil sie sich auf Methoden konzentriert haben, mit Virenunterstützung die, ähm, Menschheit zu vervollkommnen. Zumindest war dies ihr alleroberstes Ziel.«
    Matt, noch immer verwirrt, schüttelte den Kopf. » Ich verstehe es noch immer nicht. Deucalion?«
    Anna ließ den PDA auf ihre Knie sinken, seufzte und setzte zu einer Erklärung an. » Deucalion ist eine Figur aus der griechischen Mythologie. Er war so eine Art Noah. Die Götter zogen den Schluss, dass die Menschen zu schwach wären, um zu bestehen. Man hatte die Menschheit aus dem lebenden Lehm der Erde gemacht, doch sie war lasterhaft und wurde von Verbrechen gebeutelt.«
    » Klingt wie ’ne Stadt der Gegenwart«, murmelte Mason.
    » Die Götter wollten die Menschen also vernichten. Deucalion und sein Weib wurden jedoch gerettet, weil sie über jede Verlockung erhaben und es, nun ja, wert waren, gerettet zu werden. Das Problem war: Als die Menschheit ausradiert war, waren Deucalion und sein Weib ganz schön einsam, denn sie waren die letzten Menschen, die noch auf Erden wandelten.«
    » Ich fühle mich manchmal auch so«, mischte Mason sich ein. » Besonders seit den letzten Monaten.«
    Anna ignorierte ihn. Sie redete weiter.
    » Da Deucalion und sein Weib den Göttern leid taten, sagten sie: ›Hebt die Knochen eurer Mütter auf und werft sie euch über die Schulter, dann werdet ihr Gefährten haben.‹«
    » Die Knochen ihrer Mütter?«, wurde sie von Matt unterbrochen. Er setzte eine finstere Miene auf. » Mann, diese alten Mythen können wirklich widerlich sein.«
    » Warte, warte«, sagte Anna abwinkend. » Die Götter haben es nicht wörtlich gemeint. Die Mutter der Menschheit ist die Erde, und die Knochen der Erde sind das Gestein.«
    » Kleine Gaben«, schnaubte Matt.
    » Also hoben Deucalion und sein Weib eine Handvoll Steine auf, warfen sie über ihre Schulter, und von jetzt auf gleich entstanden hinter ihm zwanzig Männer, und hinter ihr zwanzig Frauen«, erläuterte Anna. » Die alte Rasse hatte aus Lehm bestanden und war vernichtet worden. Die neue Rasse bestand aus Stein, also musste sie der Lasterhaftigkeit und dem Bösen besser widerstehen können. Deswegen nennen diese Leute sich Deucalion Co-op, weil sie nach einer Methode streben, die, zumindest metaphorisch, dazu dienen soll, aus der Lehmmenschheit eine solche aus Stein zu machen.«
    » Ah.« Matt nickte langsam. » Es sind also arrogante Schweinehunde, nicht wahr?«
    Anna musste kichern. Sogar Julie grinste, als sie sich wieder an die Seitenwand der Ladefläche lehnte.
    Anna pochte auf den Bildschirm ihres PDA und ließ sich eine Liste der Tagebucheinträge zeigen. Sie seufzte, schaute der langsam nach unten wandernden Auflistung zu und begutachtete einen Eintrag nach dem anderen. Sie hatte früher jeden Abend ihre Gedanken fleißig in Daten gefasst und sich vage an der Vorstellung erfreut, sie irgendwann für künftige Generationen in ein Forschungshandbuch

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