Auge um Auge
brach zusammen. »Na, bitte. Wir haben eine Menge Munition. Nehmt die Scheißkerle unter Feuer.«
Die Beduinen zogen sich hinter die Landrover zurück und eröffneten das Feuer auf die Mauer. Dillon und die Salters schossen zurück.
»Lass dir Zeit, Billy«, sagte Dillon. »Ein Schuss nach dem anderen. Harry soll sich ruhig austoben, aber wir beide nehmen uns einzelne Ziele vor. Das ist ja deine Stärke.«
Wie befohlen, feuerte Billy einen einzelnen Schuss ab, und ein Beduine fiel neben einem der Landrover zur Seite.
»Na also, Billy, so ist’s richtig«, sagte Dillon. »Wir werden sie schon aufhalten, bis Villiers hier ist.« Er holte einen ZeissFeldstecher hervor und sah, wie mehrere Männer von einem Landrover zum anderen huschten.
»Ich habe gerade George Rashid erkannt«, sagte Dillon.
»Dann wissen wir ja, wen wir da vor uns haben«, erwiderte Harry Salter und feuerte eine ausgiebige Salve ab.
George Rashid instruierte währenddessen seine Männer. »Ein Wagen bleibt hier und gibt uns Feuerschutz. Vier von euch kommen mit mir; wir fahren mit dem anderen Wagen zur Rückseite. Da ist die Mauer zur Hälfte eingestürzt. So nehmen wir sie in die Zange. Los jetzt!«
Einen Augenblick später donnerte einer der Landrover davon. Als Dillon wieder durch sein Fernglas schaute, sah er Beine unter dem anderen Wagen. Er zielte sorgfältig, drückte ab, und ein weiterer Beduine wurde sichtbar und wälzte sich auf dem Boden. Im selben Moment hörten sie hinter ihrem Rücken Schüsse. Als Dillon sich umdrehte, sah er George Rashid mit seinen Männern über die verfallene Mauer in den Hof springen.
Dillon und die Salters warfen sich auf den Bauch, während hinter ihnen die Kugeln von Schnellfeuerwaffen in die Mauer schlugen. Als Dillon und Billy zurückschossen, stürzte ein weiterer Beduine zu Boden, doch im selben Augenblick bestrichen die Männer hinter dem Landrover am Haupttor die Mauer mit Maschinengewehrfeuer.
Dillon und seine Freunde duckten sich, während ihnen
Mauertrümmer um die Ohren flogen. Plötzlich hörte man Feuerstöße aus einer weiteren Richtung, und als Dillon den Kopf hob, sah er Tony Villiers mit seinen Hazar Scouts in fünf Landrovern über eine der gewaltigen Dünen kommen. Die Soldaten stoppten und eröffneten mit schweren Maschinengewehren das Feuer auf den Landrover vor dem Haupttor des Forts. Als der Benzintank getroffen wurde, flog der Wagen in die Luft. Die drei verbliebenen Beduinen rannten über das offene Gelände um ihr Leben und wurden niedergemäht.
Während Villiers und seine Männer die Düne herabkamen, verschwanden George Rashid und die drei Überlebenden seiner Gruppe wieder über die zerfallene hintere Mauer. Kurze Zeit später raste ihr Landrover davon und verschwand in einer engen Schlucht.
Plötzlich war es ganz still. Dillon lehnte sich neben Billy an die Mauer und holte eine Packung Marlboro aus der Tasche. Harry war in sich zusammengesunken. »Um Himmels willen, Dillon, ich bin wirklich nicht mehr der Jüngste.«
»Du hast dich großartig geschlagen, Harry.«
»Ja, und ich würde mich auch großartig fühlen – wenn ich die dritte Hauptrolle in einem alten Schwarzweißfilm gespielt hätte, wie sie im Nachtprogramm kommen. Aber du schaffst es, so was zur Wirklichkeit werden zu lassen. Du bist ein echtes Scheusal, Dillon.«
Die Landrover der Hazar Scouts fuhren durchs Tor und hielten im Hof. Dillon und die Salters stiegen die Treppe hinab, während Tony Villiers aus dem ersten Wagen sprang und auf sie zuging.
»Das war ja ‘ne heiße Sache.«
Dillon schüttelte ihm die Hand. »George Rashid hat sie angeführt.«
»Tatsächlich? Dann haben Sie wirklich einen wunden Punkt getroffen, Dillon. Sie sind ein wahres Glückskind.«
»Das sagt vermutlich alles.«
Villiers steckte sich eine Zigarette an. »Na schön, dann bringe ich euch mal zur Oase Shabwa. Carver soll einen seiner Flieger nehmen und euch von dort nach Hazar zurückschaffen.«
»Klingt gut«, sagte Dillon.
»Und vergesst nicht, Charles Ferguson einen Dankesgruß zu schicken. Ohne den wärt ihr jetzt nämlich mausetot.«
In der Bar des Excelsior saß Dillon mit Hal Stone und den Salters zusammen.
»Das ist wirklich wie in ‘nem schlechten Film, Harry«, kommentierte Stone.
»Das kann man wohl sagen. Wenn man mit Dillon unterwegs ist, ist das was anderes, als in Brighton über den Palace Pier zu spazieren, um sich Fish and Chips
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