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Auge um Auge - Ein Verehrer schuettete mir Saeure ins Gesicht Jetzt liegt sein Schicksal in meiner Hand

Titel: Auge um Auge - Ein Verehrer schuettete mir Saeure ins Gesicht Jetzt liegt sein Schicksal in meiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ameneh Bahrami
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Buchhalter des Betriebs würde eine Lösung finden müssen. Immerhin war ich gut drei Jahre in der Firma tätig gewesen, und man hatte uns lange vor Vertragsablauf gekündigt. Nach einem Gespräch versprach mir der Buchhalter, sich kundig zu machen. Und wieder musste ich warten, bis schließlich doch gute Nachrichten kamen. Da die Firma uns gekündigt hatte, war sie zur Lohnfortzahlung bis zum offiziellen Vertragsablauf verpflichtet. Damit war zumindest eine vorläufige Lösung gefunden. Für den Moment hatte ich Ruhe, und mein Leben war abgesichert. Für eine Weile. Die Zeit verging rasch, und nachdem die Firma ihrer Schuldigkeit nachgekommen war, musste ich mich an das Amt für Arbeit und Sozialwesen wenden, um weiterhin versorgt zu sein. Es dauerte, bis ich für meine Hartnäckigkeit belohnt wurde; erst nach gut sechs Monaten Behördengängen und zähen Verhandlungen war das Amt endlich bereit zu zahlen – in wöchentlichen Raten, deren Empfang wir regelmäßig quittieren mussten.
    Schon nach der zweiten Woche deutete die Sachbearbeiterin in dem Arbeitsamt an, wie hilfreich es doch wäre, wenn ich ihr halbtags im Büro zur Hand ginge, und im Übrigen auch durchaus üblich. Warum nicht, dachte ich. Solange es meiner Sache diente … Ohne jede Begeisterung wälzte ich also ein paar Vormittage lang Amtsakten. Nach ein paar Tagen fragte ich eine ehemalige Kollegin, die auch von dieser Sparmaßnahme betroffen war, ob sie diesen Bürojob auch so nervtötend finde.
    »Bürojob? Was meinst du?«, fragte sie zurück und starrte mich entgeistert an.
    »Na, die Arbeit im Amt, als Gegenleistung für unsere monatlichen Raten!«
    Meine Exkollegin starrte mich ratlos an: »Hat die Sachbearbeiterin dich zur Eselin gemacht, oder hast du das ganz alleine geschafft? An die Lohnfortzahlung sind doch keine Bedingungen geknüpft!«
    Sie konnte sich ihr Lachen kaum verkneifen. Ich verstand gar nichts mehr. Es gab überhaupt keine Bedingungen? Was hatte mir die Frau vom Amt denn da weismachen wollen?
    Schon am folgenden Tag stand ich bei dem Vorgesetzten dieser perfiden Amtsfrau. Der Mann versuchte mich zu beschwichtigen und bat mich, von einer Beschwerde abzusehen. Ich erzählte ihm, dass diese Dame mir auf die Frage, ob sie mir eine neue Stelle vermitteln könne, geraten hatte, in die Zeitungen zu schauen. Ihre Antwort hatte mich damals derart verblüfft, dass mir meine Entgegnung im Halse stecken geblieben war. Eigentlich hätte ich die Frau fragen müssen, ob sie ihre Zeit im Amt hauptsächlich dazu nutze, schlechte Romane zu lesen.
    Ich stellte die Frau zur Rede. Sie blickte beschämt zu Boden und gestand mir, dass gar nicht sie für diese merkwürdige Aktion verantwortlich sei.
    »Frau Bahrami, ein Herr aus unserer IT-Abteilung hatte Sie gesehen, als Sie hier regelmäßig vorbeikamen. Er fand Sie auf Anhieb so sympathisch, dass er mich gebeten hat, alles zu tun, um Sie hier zu halten … Verzeihen Sie, Frau Bahrami, es war gewiss nicht böse gemeint … Er macht Sie bestimmt glücklich, Frau Bahrami …«
    Ich war erneut sprachlos! Durfte ich meinen Ohren trauen? Was fiel diesem Kerl ein? Hätte er mich nicht persönlich ansprechen können? Musste dieser feige Hund diese Hexe für seine Zwecke einspannen? Ich schäumte vor Wut, hastete atemlos aus dem Gebäude – und das Amt hatte von diesem Tag an eine kostenlose und naive Halbtagskraft weniger.
    In der Universität waren weiterhin meine ganze Konzentration und Aufmerksamkeit gefordert. Ich musste in Physik ein Projekt vorbereiten und einen Vortrag vor dem gesamten Kurs halten. Mir war sofort klar, dass ich den SpO2-Pulsoximeter zur Messung der Sauerstoffsättigung von Blut vorstellen würde – das Topgerät meiner ehemaligen Firma Sazegan-Gostars. Nach den drei Jahren im Betrieb wusste ich alles über diesen Apparat: Herstellung, Vertrieb, Einsatzgebiete, Funktionsweise – einfach alles.
    »Bei der künstlichen Beatmung ist die Sauerstoffsättigung eine wichtige Richtgröße. Sie kann mit dem Pulsoximeter gemessen werden, vollkommen schmerzfrei. Ein Clip wird an einer gut durchbluteten Stelle des Körpers – Finger, Zeh oder Ohrläppchen – angebracht. Er enthält auf der einen Seite eine starke Leuchtquelle, die den Finger durchleuchtet. Auf der anderen Seite misst ein Lichtsensor, welche Lichtanteile durch den Finger gedrungen sind. Das an den Clip angeschlossene Gerät errechnet den Sauerstoff-Sättigungswert, den der Arzt dann ablesen kann. Zum Einsatz kommt das Gerät

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