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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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Flucht würde das Sensibelchen sowieso einen Knacks weghaben, wenn sie ihn nicht schon lange durch das Hinvegetieren im Labor hatte. Aber Views lange schwarze Haare und ihr dunkler Teint missfielen ihm dermaßen, es wäre eine Schande, wenn sein Körper auf sie reagieren würde.
    Anjas Handy mit einem Minisender zu versehen, war innerhalb von Sekunden erledigt, als sie sich beim Frühstück im Café nochmals an der Obstbar bediente. Zwar hatte er sich nur über Anjas Vorgehen informiert halten wollen, und wäre zugegebenermaßen beinahe von der Straße abgekommen, als er den Anruf von View mithörte, aber auch Zufälle gehörten zu seinem Job.
    So, wie der darauffolgende Umstand, dass die Göre ihm doch tatsächlich entkommen war. Nun ja, sein Laptop reichte für das Aufspüren eines winzigen Motorbootes auf offenem Meer nicht aus, und dass sie alsbald wieder in den Hafen zurückkehren würde, glaubte er nicht. Welches Ziel sie wohl hatte? Er lächelte. Es war schon erstaunlich, was sie alles auf sich nahm und trotz ihres Handicaps bewältigte. Selbst, wenn sie die Linsen entfernt haben sollte. Endlich mal ein Kind mit Herz und Tatkraft. Aber auch dieses würde er erwischen. Wie alle.
     
    *
     
    Nach zwei Kopfschmerztabletten mit frischem Zitronenwasser und einer sanften Schläfenmassage von Layla atmete Max auf. Nun hatte er seine innere Ruhe wiedergefunden und konnte sich auf den Weg zu seinem Sorgenkind Touch machen. Mit Sicherheit wieder ein ganz besonderes Vergnügen. Heute war Touchs wöchentlicher Untersuchungstag und der Rowdy drehte davor grundsätzlich durch.
    Auf dem Flur zu seinem Zimmer überholte ihn ein Mann im Laufschritt. Er trug einen Schutzanzug. »Was ist los?«, rief er ihm hinterher.
    Der Mann hielt nicht an. »Laut den Daten kollabiert er gerade.«
    »Was?« Max’ Stimme überschlug sich. Er rannte dem Mann nach. Dem Tonfall nach musste es der Laborarzt sein, der in diesem Komplettanzug steckte und dadurch nicht zu erkennen war. Sicherheitsmaßname. Niemand durfte Touch berühren – aus mehreren Gründen.
    Vor dem Eingang stand ein Wachposten. Die Wache spähte durch das kleine Fenster in der Tür, nickte und ließ den Arzt eintreten. Max zögerte. Ungeschützt einzutreten, war ihm nicht geheuer, aber wenn Touch wirklich kollabierte, bestand sicher keine Gefahr. Er blickte ins Zimmer. Zuerst versperrte der Arzt seine Sicht, doch dann sah er Touch auf dem Bauch in seinem Bett liegen. Das Gesicht halb ins Kissen gedrückt.
    Himmel, Arsch und Zwirn! Warum zur Hölle sah er aus, als hätte er eine Woche lang Party gemacht, sich besoffen und bekifft? Der Kerl war eingesperrt. Wurde rund um die Uhr überwacht. Warum zum Henker sah er so abgekämpft aus? Verdammt! In diesem Zustand konnte er aber sicher niemanden angreifen. Max schob sich durch den Türschlitz ins Zimmer. Die Tür glitt hinter ihm zu.
    Der Arzt sprach Touch an, doch dieser zeigte keine Reaktion. Der Arzt packte den jungen Mann und drehte ihn vorsichtig auf den Rücken.
    Max wich einen Schritt zurück. Sein Herz begann zu rasen. Touch sah schlimm aus. Warum hatte niemand etwas davon mitbekommen? Er hatte seinen normalen, ereignislosen Alltag gehabt und er sah auch nicht irgendwie verletzt aus, aber der Rest stimmte ganz und gar nicht. Der Kerl schwitzte, ihm liefen die Schweißperlen über die Schläfen, tropften auf das bereits nasse Laken. Seine Augen waren weit aufgerissen und lagen tief in den dunkel umrandeten Höhlen. Wie ein Totenschädel. Das Weiß der Lederhaut rot vor geplatzten Äderchen. Schlimmer als bei jeder Konjunktivitis. Er zitterte und zuckte unkontrolliert.
    Der Arzt hatte Touch das feuchte T-Shirt vom Oberkörper geschnitten und begann mit seinen Untersuchungen. Obwohl er Touch immer wieder ansprach, reagierte er nicht im Geringsten. Es roch streng, nicht nur nach Schweiß. Vor dem Bett befand sich eine beigebraune Lache – Erbrochenes.
    »Was ist los mit ihm?« Max’ Stimme schwankte zwischen Entsetzen, Sorge und Wut.
    »Hm.«
    Max wartete. Touchs Füße krampften. »Nun reden Sie schon!«
    »Ich weiß es nicht. Schock? Vergiftung? Allergische Reaktion? Überanstrengung? Ich muss mehr Tests machen.«
    Überanstrengung? Beim Schlafen? »Machen Sie schon, machen Sie.« Nicht auch das noch! Was, wenn der Bengel jetzt draufging? Heute war der nächste Untersuchungstag für Touch angesetzt. Bei ihm beschränkten sie sich ohnehin auf einmal pro Woche, weil sie ihn jedes Mal betäuben mussten. Der Kerl war einfach

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