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Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Titel: Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Duprée
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dürften Mädchen sein und der dritte ist ehr
ein Gerücht.“
„Ein Gerücht?“
„Er wurde von einer Hure geboren, Ihr Name ist Bella
Loretta.“
Willet hörte nun, wie sie lachten, besonders der Graf.
„ Ihr
seid
unübertrefflich , mein
lieber
Patrizier!
Unübertrefflich! “
Die Schranze begann sich nun umzusehen, als würde sie
etwas suchen. „ Doch sagt mir, wo ist eigentlich eure kleine
Freundin?“
„Ihr meint Isodora?“
„Ja, ganz genau.“
„Nun, sie war vorhin noch hier“, versicherte der
Graf.
„ Miezimiezmiez, wo ist denn das kleine Katzilein?“
„Was ihr nicht sagt?“, erwiderte die Schranze, „ vielleicht
wurde sie ja versehentlich ausgesperrt.“
In
eleganter
Manier
erhob er
sich
und stolzierte zur
Balkontür.
Der Moment für Willet um loszulassen.
Wie die Katze fiel er hinab in den Garten und landete auf
allen Vieren.
Der Aufprall war hart, doch er rollte sich schnell aus dem
Blickfeld.
„ Eine bemerkenswerte Aussicht “, stellte die Schranze fest,
„ für einen Moment glaubte ich, fliegen zu können.“
*
    Es
dauerte
noch
eine
weitere
Stunde,
ehe
der
Perückenmann das Schloss wieder verließ.
Wie beiläufig warf er dabei einen Blick auf seinen goldenen
Zeitmesser und schlenderte Spazierstock schwingend zur
Kutsche. Sie wartete bereits am Eingangstor und sein kleiner
Diener war zur Stelle um ihm die Tür aufzuhalten. „ Wohin
Syrer?“, fragte er.
„ Nach Hause“, erwiderte der Patrizier. Geschwind nahm er
das kleine Treppchen und kletterte hinein.
Er sah zu spät, dass er nicht alleine war.
„ Keinen Laut!“, befahl eine Stimme. Kalter Stahl bohrte sich
an seine Kehle und aus den Augenwinkeln sah er einen
jungen Mann. „ Hinsetzen!“
„ Das hatte ich vor“, erwiderte der Adlige kühl. Vorsichtig
nahm er neben Willet Platz und lehnte sich an die Sitzbank.
Kurz darauf erklang ein Peitschenknallen und das Gefährt
setzte sich in Bewegung. „ Du verschwendest deine Zeit“, versicherte die Schranze, „ das ist dir offenbar nicht bewusst,
oder?“
Willet aber, griff in die Jacke der Schranze und holte den
Taschenzeitmesser heraus .
„Du hast zwei Minuten“, erklärte er, „ danach
werde ich
entscheiden, ob du weiterleben darfst oder nicht.“
„Wie überaus großzügig von dir, Will. Dann haben wir beide
Gelegenheit um ein wenig zu plaudern.“
Willet erstarrte . „Du kennst meinen Namen?“
„Und deinen Mantel. Erst heute Morgen sah ihn durch die
Stadt spazieren und fühlte mich gezwungen, das gute Stück
einzufangen.“
„ Du hast was!“ Er packte die Schranze am Kragen und
schlug sie gegen die Sitzlehne, „ wo ist sie?“
„Ich hab ihr ein Einzelzimmer besorgt. Und wenn du mich
tötest, muss sie leider verhungern. “
Willets Griff wurde fester.
Er nahm
ihm
die Luft,
und
presste ihm die Kehle zusammen.
„ Sag mir wo! Oder ich quetsche es aus dir heraus!“ Sein Opfer war stocksteif. Bis auf die Lippen, die bedauernd
lächelten.
„ Zu dumm nicht wahr? Sie ist wunderschön.“
Willet kämpfte um seine Fassung. Er musste nur zustechen,
dann war alles vorbei.
„Du mieses Stück Dreck! Sag mir wo sie ist! Oder ich schwör
dir, ich schneide dich auf!“
Sein Messer zitterte.
„Ich kann nicht“, keuchte der Perückenmann angestrengt,
    „ ich krieg keine Luft mehr!“
Er wurde bleicher. Doch er verzog keine Miene.
„ Verdammt!“, fluchte Willet. Er löste den Griff.
Der
Befreite hustete und betastete seinen
Hals. Seine
weißen Handschuhe waren blutverfärbt und seine Stirn zog
Falten.
„Deine Manieren sind katastrophal. Man könnte meinen, du
hättest sie in der Gosse erlernt.“
„ Dort wirst du bald landen“, versprach
Willet , „also wo
verflucht nochmal ist sie?“
„ Da, wo sie niemand finden kann“, erklärte der Adlige, „ ein
jeder hätte sie sich holen können, an diesem klaren, schönen
Morgen. Doch der Zufall wollte es, dass ich es war. Darum
mein Vorschlag, Will: Kümmere du dich um das Numen und
überlasse den Rest ganz mir. Immerhin war ich es, der dein
hübsches Stück Arsch gerade ein wenig weitergebracht hat.“
„Ihr arbeitet für den König?“
„Dein Scharfsinn erstaunt mich, ganz im Gegensatz zu deiner
Beherrschung. Wenn du sie noch einmal verlierst, werde ich
handeln müssen. Also gib dir von jetzt an Mühe, verstanden?
Und keine weiteren Fehler mehr.“
Die Augen der Schranze waren kühl. Durch das Fenster
konnte Willet bereits die Narmbrücke sehen „Falls du ihr
auch nur ein Haar krümmst, Abschaum,

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