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Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Titel: Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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will die Zeit, die wir miteinander haben, nicht ka-putt machen. Können wir nicht einfach den Moment genießen?«
    Meine Finger, die das Lenkrad umklammerten, wurden kalt. »Was hast du vor, Logan? Kann es sein, dass du darüber nachdenkst, dich … zu verändern?«
    »Wie bitte?« Logan klang ehrlich verwirrt. »Inwiefern verändern?«
    »Ich meine …«, die Reifen quietschten, als ich ein bisschen zu rasant in meine Straße einbog, »… dich in einen Schatten zu verwandeln?«
    » Wie bitte? «, hallte Logans Stimme durch den Wagen. »Machst du Witze, Aura? Auf die Idee würde ich in einer Million Jahre nicht kommen. Das wäre komplett wahnsinnig.« Er beugte sich so dicht zu mir vor, dass sein violetter Schein mir in den Augen brannte. »Wie kannst du so etwas nur denken? Warum sollte ich mich in einen …«, er senkte die Stimme zu einem Flüstern, »Schatten verwandeln wollen?«
    »Weil du dann hingehen könntest, wo du willst. Du könntest dich in der Dunkelheit verstecken.«
    »Und jede Chance verspielen, jemals ins Paradies zu kommen, falls es eines gibt? Hör zu, Aura, ich hab es vielleicht nicht so eilig, diese Welt zu verlassen, aber irgendwann will ich meinen Frieden finden.« Er ließ sich in den Sitz zurückfallen. »Oh Mann. Ich muss ja echt wie ein komplettes Arschloch rüberkommen, wenn du mir zutraust, dass ich zum Schatten mutieren könnte.«
    »Mir gegenüber nicht.« Ich biss mir auf die Lippe, weil ich mich wie eine Verräterin fühlte. »Aber dein Bruder macht sich Sorgen.«
    »Scheiße.« Logan rieb sich mit beiden Händen so heftig übers Gesicht, als würde er versuchen, sich auszuradieren. »Aber es stimmt schon, ich hab mich ihm gegenüber in der letzten Zeit wahrscheinlich ganz schön gehen lassen.«
    »Er sagt, dass ihm schlecht wird, wenn er dich sieht. Buchstäblich.«
    »Oh Gott«, flüsterte Logan erschüttert.
    Ich konzentrierte mich auf die Straße, um nicht die Angst in seinem Gesicht sehen zu müssen. Weil alle anderen Parkplätze besetzt waren, stellte ich den Wagen in einer Seitenstraße in der Nähe des Hauses ab, in dem die Keeleys vor ihrem Umzug nach Hunt Valley gewohnt hatten.
    »Das wollte ich nicht«, murmelte Logan. »Echt nicht. Das musst du mir glauben.«
    Er klang so betroffen, dass es mir fast leidtat, das Thema überhaupt angesprochen zu haben. »Wahrscheinlich mutierst du gar nicht zum Schatten. Es könnte auch sein, dass Dylan schlecht geworden ist, weil ihn das alles seelisch immer noch so mitnimmt. Vielleicht sollte er zum Arzt und sich irgendwas verschreiben lassen.«
    »Toll, ich treibe meinen kleinen Bruder in den Wahnsinn. Oh Mann, ich komme so was von in die Hölle.«
    »Bestimmt nicht. Da landen nur Diktatoren und andere fiese Typen.«
    »Diktatoren und Schatten. Für immer hierbleiben zu müssen, ist wahrscheinlich genauso schlimm wie die ewige Verdammnis.«
    Ich war zu sehr darauf konzentriert, ordentlich einzuparken, um etwas darauf erwidern zu können. Logans violetter Schein erschwerte es mir, in der Dunkelheit draußen die anderen Wagen zu erkennen, aber ich wollte ihn in seinem aufgewühlten Zustand auch nicht bitten, auszusteigen.
    Als ich uns endlich erfolgreich in die Parklücke manövriert hatte, schaltete ich den Motor aus und zog den Zündschlüssel ab, machte aber keine Anstalten auszusteigen.
    Logan saß da wie ein Häufchen Elend. »Aber dir wird nicht schlecht, oder?«
    »Nein.«
    »Dann ist es okay, wenn ich noch mit zu dir komme, bis du einschläfst?«
    Ich warf einen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett. Noch eine Stunde und drei Minuten bis zu unserem Jahrestag. »Verrätst du mir dann, was du vorhast?«
    »Noch nicht, aber du wirst die Erste sein, die davon erfährt.« Er hielt mir die Hand hin und spreizte die Finger. »Spinnenschwur.«
    Ich verschränkte meine Finger mit seinen. Meine Haut reflektierte seinen violetten Schimmer, der – zumindest in dieser Nacht – gleichmäßig hell leuchtete und nicht den Anschein machte, als würde er jemals verblassen.

Vierzehntes Kapitel
    Der Nachmittag war regnerisch und so düster, dass man auf dem Friedhof die Geister sehen konnte. Es waren weit mehr dort, als ich erwartet hätte. Als Tante Gina und ich hinter dem SUV der Keeleys auf den Parkplatz einbogen, zählte ich auf den ersten Blick etwa sechs von ihnen, die an den Gräbern ihrer verstorbenen Freunde (oder »Erzfeinde«) standen, uns aber nicht beachteten und auch keine Anstalten machten, sich uns zu nähern.
    Ich war erleichtert,

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