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Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Titel: Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Bestimmtheit.
    Ich nickte und verließ sie, da ich spürte, dass sie zu diesem Zeitpunkt kein weiteres Gespräch mit mir wünschte. Garsun traute ich nicht weiter als ich spucken konnte, aber womöglich war Sieraa nicht im Begriff, mich zu hintergehen, so wie sie sich mit ihm gestritten hatte. Was sollte ich ihr auch nutzen? Ich hatte nichts, galt als tot für meine Gefährten und war inzwischen selbst für Aureol wertlos. Doch warum war diese Entität überhaupt auf mich aufmerksam geworden? Diese Frage interessierte Sieraa ebenfalls. Und sie war angeblich immer noch mit einem Kampf gegen Aureols fragwürdige Vorgehensweise beschäftigt. Nach den Informationen aus der Datenbank glaubten die Kalimbari offenbar, dass es kaum eine Möglichkeit für eine friedliche Koexistenz aus KIs und biologischen Lebewesen geben konnte. Das Aureol-Szenario war scheinbar die Folge eines Versuchs, Aureol zu einer freundlichen KI zu machen. Diese programmierte Hilfsbereitschaft war jedoch auf ein Problem gestoßen und hatte infolgedessen die Scheinwelt für alle Raroneaner erschaffen, über die Aureol zu wachen ins Leben gerufen worden war. Verdammt, es war beinahe verständlich. Wenn ich mir vorstellte, ich wäre für das Überleben so vieler Individuen verantwortlich und müsste dann ständig mit ansehen, wie sie durch Zufall oder gar bereitwillig in den Tod gingen - was würde ich machen, wenn es in meiner Macht stand?
    Ich fühlte mich selbst nach stundenlangem Nachdenken außerstande, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was richtig und was falsch war. Dennoch schien es mir nicht verkehrt, Odin die Erkenntnisse der Bruderschaft zukommen zu lassen. Man konnte ihm doch nicht befehlen, keine Nefilim zu bauen, nur weil damit die potentielle Gefahr eines zukünftigen Problems verbunden war. Die Haltung der Bruderschaft in dieser Angelegenheit war mir zu theoretisch. Ich mochte Odin und kannte die Nefilim. Was hatten sie mit Aureol gemein?
    Als endlich der nächste Tag kam, eilte ich ungeduldig zu Sieraas Haus. Sie erwartete mich bereits mit gepackten Sachen, was mich überraschte und erleichterte, weil es mir sagte, dass heute der Aufbruch bevorstand.
    »Früh aufgestanden?«
    Sieraa nickte und lächelte, doch es wirkte nicht mal ansatzweise fröhlich. Ich hatte immer noch Probleme mit der Kalimbari-Mimik, erkannte aber, dass sie mit Gefühlen kämpfte. Es sah aus, als nähme sie Abschied, während sie sich einmal im Kreis drehte und den Anblick ihres Hauses und der Umgebung in sich aufnahm.
    »Du siehst aus, als würdest du nicht zurückkehren wollen.«
    »Wollen ja. Können? Ich weiß nicht, was auf dieser Reise vor uns liegt.«
    Sie nahm ihr Gepäck auf, drückte mir eine Tasche in die Hand und führte mich durch die Vegetation zu einem anderen Mosaik. Es fiel unter uns herab, wie dasjenige, über das wir in die Labore gelangt waren, aber dieser Weg endete direkt in einem großen Hangar, in dem verschiedene Raumschiffe standen. Eines davon war stark beschädigt und sah aus, als wäre es vor langer Zeit hier abgestellt worden.
    »Was ist denn mit dem Vogel passiert?«
    Sieraa winkte ab und führte mich zu einem schnittigen Gleiter, der etwa ein Drittel der Größe der Cheiron erreichte und in seiner Schlichtheit dennoch ein ausgefallenes Design zeigte. Eine Rampe fuhr herunter, nachdem Sieraa ihr Handgelenk berührt hatte, an dem ein silberner Metallreif ruhte. Sie griff in eine ihrer Hosentaschen und warf mir einen ähnlichen Gegenstand zu.
    Ich sah sie skeptisch an. »Was ist das?«
    »Der Schlüssel zum Schiff. Ich dachte, du willst einen.«
    »Ist es nur ein Schlüssel?«
    Sieraa sah mich perplex an. »Tut mir leid, dass ich nicht mehr bieten kann. Reicht dir das nicht?«
    Ich schob mir den Armreif über, bis er sich um mein Handgelenk legte und drückte auf die Verdickung an der Oberseite. Er öffnete sich und fiel in meine Hand. Sieraa kam näher.
    »Das ist nur zum Öffnen des Armreifs. Drück hier, um die Rampe herunterzulassen und die Schleuse zu öffnen. Dieser Knopf stellt eine Verbindung zum Schiff her, damit kann man kommunizieren oder den Landeplatz wiederfinden.«
    Ich nickte und Sieraa packte erneut ihre Tasche, während wir das Raumschiff bestiegen. Eine Unruhe ergriff mich und ich konnte meine Ungeduld kaum im Zaum halten.
    »Ich würde Guinaa als Zielort vorschlagen.«
    Sieraa warf ihre Tasche in die Mulde auf dem Rücken eines vierbeinigen Mechanoiden, dem sie die Anweisung erteilte, ihr die erste Kabine einzurichten

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