Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)
wartet nur darauf, uns fürstlich zu bewirten und unseren Aufenthalt insgesamt so angenehm wie möglich zu machen.«
Sieraa winkte ab. »Ich verstehe, was du sagen willst. Ich habe noch Kontakte im Opial. Außerdem gibt es einige Orte, die über entsprechende Vorrichtungen verfügen und von niemandem mehr benutzt werden. Wir haben noch Möglichkeiten.«
»Du solltest mir bei Gelegenheit zeigen, wie man den Metaraumsprung dahin bewältigt.«
»Erstmal werde ich sehen, ob ich unsere Situation hier nicht verbessern kann. Wir brauchen Ausrüstung, die uns schützt.«
»Heute brauchen wir vor allem etwas Ruhe.«
»Dann lass uns den Orbit von Huu aufsuchen!«
Wir verließen die Krankenstation und saßen kurze Zeit später auf der Brücke. Sieraa legte den Kurs Richtung Huu fest und ich startete erneut das Suchprogramm der Sensorstation und der Funkanlage, um weiterhin nach Zeichen von meinen Gefährten zu suchen. Sieraa kam hinzu und sah sich das Programm an.
»Wenn sie nach Rohstoffen suchen, kannst du dies in dein Suchprogramm integrieren.«
Sie nahm die entsprechenden Einstellungen vor, damit die Sensorstation auch nach typischen Spuren von Rohstoffabbau suchen würde.
Sieraa stützte sich auf der Konsole ab und rieb sich über die Augen. »Ich schlage vor, wir warten ab, bevor wir das Schiff verlassen. Ich werde mich, nachdem ich mich ein wenig ausgeruht habe, mit den Möglichkeiten beschäftigen, die wir haben, um uns besser gegen Aureol zu schützen.«
»Was schwebt dir vor?«
»Schutzanzüge. Vielleicht kann ich auch die Sensoren des Schiffes ... der Dilisa verbessern, damit wir in Zukunft eine Möglichkeit haben, aus der Ferne zu beurteilen, ob wir zu irgendeiner vermeintlichen Rettung eilen, oder besser nicht.«
»Klingt nach einer guten Idee.«
Wir verließen danach die Brücke, suchten unsere Kabinen auf und erholten uns von dem Vorfall. Ich hasste Aureol dafür, mit meinen Gefühlen gespielt zu haben. Wer würde mir demnächst begegnen? Susannah?
Als der Abend kam und ich aus dem rückwärtigen Fenster auf Huu hinabsah, kam Sieraa zu mir. Die Ringe unter ihren Augen waren verschwunden und ihr Gang war annähernd normal.
»Du siehst besser aus.«
»Es geht allmählich. Ich werde mich jetzt mit den Anzügen beschäftigen. Was hast du vor?«
»Was soll ich vorhaben? Ich würde gern auf den Planeten hinab, aber ich warte lieber ab, bist du die Anzüge fertiggestellt hast. Kann ich irgendwie helfen?«
»Verstehst du etwas von Nanotechnologie?«
Ich lachte.
Sieraa überlegte. »Hm.«
»Ich könnte mir mal diesen Stab ansehen, den du gegen die Truktock-Manifestation eingesetzt hast. Was hat das Ding gemacht?«
»Es zerstört die Bindungen der von Aureol eingesetzten Naniten. Sie zerfallen in ihren Grundzustand. Es dauert danach wieder eine Weile, bis Aureol die Ordnung wiederhergestellt hat.«
»Wie lange?«
»Stunden.«
»Kann man eine Fernwaffe daraus machen?«
»Ich glaube nicht. Es basiert auf Berührung. Intensiver Kontakt.«
»Kann man das in die Anzüge integrieren?«
»Ich werde sehen, was sich machen lässt.«
»Ich könnte mir vorstellen, dass man die Geräte an einen Stab montiert, wie einen großen Stock. Das verlängert die Reichweite.«
»Oder zwei kurze Schlagstöcke?«
Wir diskutierten noch eine Weile darüber, welche Möglichkeiten wir hatten und nachdem Sieraa mir das grundlegende Funktionsprinzip der Nano-Waffen erklärt hatte, machte ich mich daran, Ideen für unsere Verteidigung auszuarbeiten. Die Arbeit hielt mich bis spät in die Schiffs-Nacht wach, und als am nächsten Morgen die Lichter der Dilisa allmählich heller wurden, hatte ich ein paar schlagkräftige Argumente gegen Aureol ausgearbeitet. Beim Frühstück besprachen wir die Details und Sieraa erklärte mir, wie ich einen der Replikatoren so konfigurierte, dass er meine Entwürfe umsetzen konnte.
»Kannst du mir mal eines dieser gerösteten Dinger reichen? Wie heißen die nochmal?«
Sieraa hielt mir das Brot hin. »Mutak. Nur einmal.«
»Was?«
»Abbeißen.«
Ich verdrehte die Augen und biss von dem Brot ab, dass Sieraa mir hinhielt. »Diesen Teil eurer Kultur werde ich nie begreifen.«
Sie gab mir den Rest. »Musst du ja auch nicht. Danke.«
»Danke?«
»Dafür, dass du mir meine angeborenen und anerzogenen und überhaupt ganz sinnlos angewöhnten Dummheiten durchgehen lässt.«
Ich schnaubte und lachte, bevor ich ihr einen nachdenklichen Blick zuwarf. »Weißt du, womöglich begreife ich einen
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