Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Titel: Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
Vom Netzwerk:
um und starrte zunächst mich, dann Sieraa an. Dann schrie er plötzlich laut los, woraufhin wir alle zusammenzuckten.
    »Ihr seid also meine Wegbegleiter. Dann sind die alten Religionen wahr? Ein toter Freund und ein toter Feind begleiten mich in die ewigen Wälder Gundahars?«
    »Wir sind so lebendig wie du. Was hast du angestellt, du verdammter Asthänger? Wie bist du hier gelandet?«
    Truktocks Finger näherten sich meinem Gesicht und seine harten Nägel zwackten mich in die Wange. »Real!«
    »Au! Ach was!«
    Er zwackte mich erneut.
    »Verdammt, Truktock! Ich werde nicht realer!«
    Er schnitt eine Grimasse und schüttelte einen Zeigefinger. »Ich weiß genau, dass das Unsinn ist. Sie da! Sie wurde tot aus der defekten Schleuse gesaugt, als die Cheiron von ihren verfluchten Schergen gestürmt wurde.«
    »Das war eine andere Sieraa.«
    Er lachte. »Du solltest dich mal reden hören! Bist tot und willst mir weißmachen, dass andere Tote auch noch leben. Was für ein Quatsch.«
    Er legte sich auf die Liege zurück, die ein begrenztes Schwerefeld aufwies, und schloss die Augen.
    Sieraa und ich sahen uns hilflos an. Ich zuckte mit den Schultern, steckte die TQ ins Beinhalfter und versetzte Truktock eine Ohrfeige. Er fuhr auf und sah mich perplex an.
    »Das tat weh, verflucht nochmal!«
    »Was hast du gedacht?«
    »Ich dachte, ich träume und wache gleich wieder auf. Das kann doch nicht die Wirklichkeit sein! Du bist tot Iason ... oder?«
    »Wenn es nach Aureol ginge, müsste das der Fall sein. Aber Sieraas, äh, Reinkarnation hier, hat mich aus dem Turm auf Fergoi gerettet. Hat leider ein paar Jahre gedauert.«
    Truktock sah mich zum ersten Mal mit einem Erkennen in den Augen an. Tränen liefen über seine Wangen, als er mir um den Hals fiel und mich so arg in die Arme schloss, dass mir die Luft wegblieb. Ich versuchte, mich aus seinen überlangen Gliedmaßen zu befreien, doch sein Griff blieb fest.
    »OK, ich muss atmen. Lass mich mal eine Minute los, ja?«
    Sein Griff wurde fester, als ich für möglich gehalten hatte und plötzlich schimmerte das Abschirmfeld auf, das Sieraa mir eingegeben hatte, als sie meinen Körper kopiert hatte.
    Ich röchelte.
    Sieraa fluchte und ich trommelte mit Fäusten auf Truktocks Oberkörper, der plötzlich wie aus Stahl schien. Ich verfiel in eine Panik, da mir allmählich schwarz vor Augen wurde. Mein Triggerorgan zündete augenblicklich und meine Faustschläge hämmerten wie pneumatische Meißel auf Truktocks Rippen ein. Der einzige Erfolg war, dass die Haut über meinen Fingerknöcheln wund wurde. Plötzlich hörte ich ein verzehrtes Geräusch wie von einer elektrischen Entladung und Truktock und ich wurde wie in einer Explosion voneinander fortgeschleudert. Ich prallte auf die Kapselwand hinter mir und hinterließ eine Beule in einer Abdeckung, während mein beschleunigter Metabolismus mit hastigen Zügen Luft in meine schmerzenden Lungenflügel pumpte. Sieraa bewegte sich jetzt ebenfalls schnell und hielt den schwarzen Stab unentwegt auf Truktocks Stirn gepresst. Seine Umrisse verschwammen und lösten sich auf, bis er plötzlich in einer Art Implosion zusammenfiel und sich in eine staubige Wolke grauen Gases oder Rauchs auflöste. Überall, wo diese graue Substanz auf die Wände und Einrichtungsgegenstände der Kapsel traf, trat der gleiche Effekt auf.
    Sieraa schien ihren immer noch geschwächten Körper überfordert zu haben und schwebte zuckend und kraftlos durch den Raum. Ich erkannte die Gefahr, die uns drohte, wenn sich dieser Prozess, den sie offenbar in Gang gesetzt hatte, weiter fortsetzte und forderte mit purer Willenskraft das letzte Quäntchen Energie aus meinem Triggerorgan. Die Schmerzen, die daraufhin durch meinen Körper zuckten, ignorierte ich bestmöglich und ruderte auf Sieraas erschlafften Körper zu. Sie umklammerte immer noch den Stab und ich legte meinen Arm um ihre Körpermitte. Der Zerfallsprozess schritt weiter voran und ich hörte das erste verdächtige Zischen und Ziehen, das eine baldige Dekompression ankündigte. Für Flüche blieb mir keine Zeit. Ich stieß mich mit aller Kraft von der Liege ab, die unter meinem Tritt in eine substanzlose Wolke zerfiel. Ich erreichte nicht die Hälfte des Schwungs, den ich erhofft hatte und als ich an der gegenüberliegenden Wand ein Loch entdeckte, durch das die Sterne zu sehen waren, wurde ich auch schon angesaugt. Ich befürchtete, meine kostbaren Körperteile würden schmerzhaft in den Weltraum geschlürft, als

Weitere Kostenlose Bücher