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Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Titel: Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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mich, bevor ich einen Abfangkurs zu dem Objekt eingab, von dem das Notrufsignal ausging. Wir waren gut eine halbe Stunde entfernt und ich versuchte es mit einer Kontaktaufnahme, doch meine Funkrufe blieben unbeantwortet. Über das Interkom rief ich Sieraa, deren müde und kratzige Stimme mir nach dem dritten Ruf antwortete.
    »Ein Notruf, Sieraa. Es scheint von einem kleinen Objekt zu stammen, eventuell ein Beiboot oder eine Rettungskapsel. Das Signal ist in einem Claifex-Standard moduliert.«
    »Warte! Ich ziehe mir die Daten auf meine Konsole.« Es dauerte eine Minute, dann meldete sie sich erneut. »Wir werden wohl nachsehen müssen. Ich komme gleich auf die Brücke.«
    »Solltest du nicht lieber im Bett bleiben?«
    »Ich habe das Schlimmste überstanden. Das Frühstück im Bett muss warten. Bis gleich.«
    Ich eilte in meine Kabine und holte meine alte TQ. Sicher ist sicher. Komisch, wie man sofort in gewohnte Verhaltensmuster verfällt, wenn die kleinste Irregularität auftaucht. In diesem Falle schien es mir jedoch angemessen, vorsichtig zu sein.
    Zurück auf der Brücke begegnete ich Sieraa, die bedeutet gesünder aussah, aber noch fern von ihrer vorherigen Form war. Ihre Haare waren ein chaotisches Nest und sie hatte Ringe unter den Augen.
    »Geht‘s?«
    »Nein. Aber danke der Nachfrage.«
    Ich grinste schief und Sieraa erwiderte es mit einer Grimasse. Wir studierten gemeinsam die Anzeigen der Sensorstation, und als das Bild von der Fernsichtanlage detailreich genug war, bestätigte sich die Vermutung, dass es sich um eine Rettungskapsel handelte. Das Design war mir unbekannt und es waren keine Merkmale oder Schriftzeichen auf dem eiförmigen Objekt erkennbar, die eine Identifikation zuließen.
    Sieraa deutete auf den Sichtschirm. »Das dort an der Seite muss eine Luke sein.«
    Ich nickte. »Ich passe unsere Rotation an.«
    Als dies geschehen war, sah es so aus, als würden die Dilisa und die Rettungskapsel das Zentrum des Universums sein. Um uns kreisten die Sterne, während wir scheinbar stillstanden. In dem Augenblick, in dem wir an die Kapsel andockten, warfen wir uns nervöse Blicke zu.
    Sieraa lehnte sich im Sitz zurück und ächzte leise. »Ich komme mit, halte mich aber im Hintergrund. Können uns deine Roboter unterstützen?«
    »Das sollte gehen.«
    Ich verließ die Brücke, rief die Gaias herbei und erteilte ihnen Anweisungen, die mir angesichts der Situation angemessen schienen. Dann stand ich vor der Schleuse und hielt meine TQ in der Faust. Sieraa kam von der Brücke herunter und umklammerte einen Betäubungsstab oder etwas Ähnliches.
    Sie hielt mich an der Schulter fest. »Ich werde eine Sonde rüberschicken, die Gefahren wie Gas, Viren und Strahlung feststellt. Ich habe keine Lust, in eine tödliche Falle zu laufen.«
    »In Ordnung, aber mach schnell!«
    Ich wartete ungeduldig, obwohl Sieraas Vorsicht angemessen war. Endlich war das Prozedere abgeschlossen und die kleine schwebende Kugel, die sie durch die Schleuse hinüber in die Kapsel geschickt hatte, meldete keinerlei Gefahren. Wir betraten jetzt selbst die Schleuse, warteten den pfeifenden und rauschenden Druckausgleich ab und hoben vom Boden ab, sobald wir in die Kapsel gelangten, wo das Schwerefeld der Dilisa nicht hinreichen konnte.
    »Entweder, das Ding hat keine künstliche Schwerkraft, oder hier ist was faul.«
    Ich schüttelte den Kopf, als ich auf ein Display sah, das in Claifexis erklärte, dass die Schwerefelder aus Energiespargründen abgeschaltet waren. Ich tippte auf dem Tastschirm herum, doch als ein Autorisierungscode verlangt wurde, musste ich passen.
    »Lass nur! Ich fühle mich ganz wohl so«, sagte Sieraa und stieß sich den kurzen Korridor entlang auf ein ovales Schott zu.
    »Ich hasse Schwerelosigkeit.«
    Ich stieß mich mit einer Fußspitze ab, um ihr zu folgen. Ein weiteres Tastfeld öffnete das Schott und wir gelangten in einen hell eingerichteten Bereich, der über eine Stasiseinheit verfügte. Eine Person ruhte darin, die mir hinreichend bekannt war.
    »Das gibt es doch nicht!«
    Sieraa sah mich entsetzt an. »Ein Partik! Die Claifex-Flotte muss einen Weg nach Raronea gefunden haben.«
    Ich lachte. »Nein. Jedenfalls ist der hier kein Indiz dafür.«
    Wir hangelten uns voran und überschlugen uns, bis wir an der sargähnlichen Konstruktion angelangt waren. Ich musterte das Tastfeld und den Monitor darüber und löste das Stasisfeld auf. Husten und Keuchen waren Truktocks erste Lebenszeichen. Er sah sich verwirrt

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